Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie zum Beispiel ein Herzinfarkt) sind mittlerweile in Deutschland Todesursache Nr. 1 – im Jahr 2010 fielen ihnen über 350.000 Deutsche zum Opfer, was knapp 41 % aller Todesfälle ausmacht. Wer raucht, ist besonders gefährdet, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu leiden. Schon ein bis vier Zigaretten können das Erkrankungsrisiko erheblich steigern und das gilt auch für Passivraucher. Sie haben ein 30 % höheres Risiko Herz-Kreislauferkrankungen zu bekommen als Rauchfreie.
Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bei Frauen und Männern ungefähr gleich groß. Durch Tabakrauch kommt es zu Verengungen der Arterien, die sogenannte Arteriosklerose, die zu Durchblutungsstörungen und im weiteren Verlauf dann zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.
Der Herzinfarkt – wenn das Herz nicht mehr will
Rauchen gilt als einer der größten Risikofaktoren, wenn es um den Herzinfarkt geht. Jedes Jahr erleiden ungefähr 280.000 Deutsche einen Herzinfarkt und in knapp einem Drittel der Fälle waren die Betroffenen Raucher.
Lagern sich zu viele Giftstoffe in den Blutbahnen ab, kann es zu Verstopfungen kommen und damit ist die Versorgung des Herzens mit dem benötigten Blut nicht mehr gegeben – es kommt zum Infarkt.
Wenn man raucht, ist das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden um unglaubliche 65 % höher als bei Nichtrauchern – und bei Frauen liegt die Zahl sogar nochmals höher.
Möchte man also das Risiko eines Herzinfarktes vermindern, ist ein Rauchstopp unumgänglich. Mit jedem Tag, an dem man nicht raucht, schrumpft auch das Risiko eines Infarkts wieder Schritt für Schritt.
Der Schlaganfall – und plötzlich geht alles ganz schnell
Unter einem Schlaganfall versteht man eine Durchblutungsstörung im Gehirn, die zu einem Mangel an Sauerstoff und damit zu einem Absterben von Hirngewebe führen kann. Man unterscheidet zwischen dem Hirninfarkt, der durch Gefäßverschlüsse auftritt und der Hirnblutung, bei dem es zu einem Riss eines Blutgefäßes kommt. Ein Schlaganfall kündigt sich nicht erst langwierig an, er kommt meist überraschend und muss so schnell wie möglich behandelt werden, um das Absterben von zu viel Hirngewebe zu verhindern.
Jedes Jahr erleiden ca. 200.000 – 250.000 Deutsche einen Schlaganfall, und auch, wenn lange nicht alle Fälle tödlich enden müssen, ist der Schlaganfall trotzdem weltweit Todesursache Nr. 2.
Die großangelegte Studie „Interstroke“ hat übrigens ergeben, dass es bei 80 % der Fälle fünf ausschlaggebende Risikofaktoren gibt, die einen Schlaganfall auslösen können:
- Ungesunde Ernährung
- Rauchen
- Bluthochdruck
- Zu wenig Bewegung
- Eine bestimmte Form der Fettleibigkeit
Rauchen liegt bei der Studie auf dem zweiten Platz. Wer also mit dem Rauchen aufhört, wird nicht nur körperlich wieder fitter, nach ungefähr fünf rauchfreien Jahren nimmt auch das Risiko eines Schlaganfalls wieder ab.