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Heute bestimmt nicht mehr die Sucht über mich

Lupo –  Wie ich mit Rauchfrei wurde

Die vielen Versuche, die ich in der Vergangenheit schon unternommen hatte, um mit dem rauchen aufzuhören, konnte ich schon gar nicht mehr zählen. Wie die meisten meiner Rauchkollegen fasste auch ich an Silvester immer wieder den Entschluss Nichtraucher zu werden.

Silvester der Tag der guten Vorsätze

Doch alleine der Vorsatz reichte noch lange nicht aus, um der Zigarette auf Dauer zu entsagen. Denn die Euphorie, ich schaffe das, war meistens nach zwei Stunden, nachdem sich die ersten Ausfallerscheinungen bemerkbar gemacht hatten, wieder verflogen. Die innere Unruhe und die Reizbarkeit waren nur die Anfänge des allgemeinen Unwohlseins. Der erste Versuch das Rauchen aufzugeben fand noch ganz ohne irgendwelche Hilfsmittel wie Nikotinpflaster oder Kaugummi statt, denn mir war gar nicht bewusst, dass ich einen richtigen Entzug vor mir hatte. So gab ich nach drei Tagen auf oder besser ich redete mir ein, ich würde gar nicht so viel rauchen, eine Schachtel am Tag oder mal zwei…

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Das Problem mit der Sucht

Doch 12 Monate später hatte ich wieder einen Vorsatz gefasst, sodass ich in den vergangenen 15 Jahren diverse Versuche Nichtraucher zu werden hinter mir hatte, mit mal mehr oder weniger Erfolg. Der längste Zeitraum, in dem ich damals ohne eine Zigarette auskam betrug sechs Monate. Unterstützt wurde ich dabei von Nikotinpflastern, die mir in den ersten Tagen ganz gut über die Entzugserscheinungen halfen, doch auf Dauer verstärkten die juckenden Hautstellen, die sie hinterließen, meine Reizbarkeit. Nikotinkaugummis waren für eine kurze Zeit auch annehmbar und reduzierten durchaus mein Verlangen nach einer Zigarette, aber dieses ständige kauen und wenn kein Nachschub mehr da war, hatte ich das Gefühl, dass eine Sucht die nächste Abhängigkeit abgelöst hatte.

Die Variante Bonbons und Lollis war im Alltag auch nicht immer tauglich, genauso wie die Rohkostmethode mit Möhren und Äpfeln, irgendwann hatte mein Magen genug davon. Ein Freund riet mir zur Hypnose, doch da ich bei dieser Art der Rauchentwöhnung nicht selber bewusst mitagieren konnte und so für mich keine neuen Verhaltensregeln entwickeln würde, entschied ich mich dagegen. Aber ständig den Versuchungen ausgesetzt zu sein und immer Nein sagen zu müssen, hielt ich auf Dauer nicht durch. Ob auf der Arbeit, in der Freizeit mit Freunden oder mit dem Partner, der nicht einsah, warum er mit dem Rauchen aufhören sollte, nur weil man selber auf dem Gesundheitstrip war.

Endlich der Sucht entflohen

Letztendlich ist es mir dann doch nach all den Jahren gelungen zufriedener Nichtrauer zu werden. Da die Abstinenz von heute auf morgen bei mir offensichtlich nicht funktionierte, versuchte ich es mit Reduzierung. Pro Tag hatte ich eine bestimmte Anzahl an Zigaretten zur Verfügung und die Durststrecken überbrückte ich mit Kaugummi und Obst. Außerdem fing ich wieder an, zu joggen. Durch den Sport 2-3-mal in der Woche hatte ich auch keine Probleme mit der Gewichtszunahme und so verringerte ich meinen Konsum in zwei Jahren von 40 Zigaretten auf fünf Stück am Tag.

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Zum Ende meiner Raucherkarriere gab es die Zigarette nur noch für besondere Ereignisse und natürlich an Silvester immer eine Zigarette fürs neue Jahr. Besonders geholfen hat mir das bewusste Rauchen, durch das Einteilen der Zigaretten achtete ich viel mehr darauf, in welchen Situationen mein Verlangen am größten war und lernte, diesem nicht immer nachzugeben.

Doch nach einem leckeren Essen fehlt mir ab und an immer noch die Zigarette danach. Da ich aber die Macht der Gewohnheit nicht mehr unterschätze und ich daran denke, wie viel Geld ich in den letzten Jahren gespart habe, fällt das Widerstehen nicht mehr schwer. Mittlerweile ist es auch nur noch ein Gedankenspiel, man könnte, wenn man wollte, das ist ein gutes Gefühl, den die Machtverhältnisse haben sich geändert. Heute bestimmt nicht mehr die Sucht über mich, sondern ich habe jetzt das „Sagen“!

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