Nikotinpflaster und Kräuterzigaretten haben beim Nikotinstopp geholfen

Nikotinstopp mit Hilfsmitteln

Irgendwie feiere ich heute einen zweiten Geburtstag. Schließlich ist es mir nach einigen – eher halbherzigen Versuchen – auf den Tag genau vor zwei Jahren gelungen, mit dem Rauchen aufzuhören. Obwohl dieser Schritt nicht einfach war, hat es mit der richtigen Vorbereitung dann doch geklappt.

Der richtige Anreiz

Den ersten Versuch hatte ich gestartet, weil ich meiner Gesundheit etwas Gutes tun wollte, beim zweiten Mal hatte ich mir vorher ausgerechnet, wie viel Geld sich pro Jahr buchstäblich in Rauch auflöst. Doch beide Male hatte ich schon in weniger als einer Woche wieder mit dem Rauchen begonnen, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon eine deutliche Verbesserung meines Wohlbefindens feststellen konnte: Ich konnte schon wieder besser riechen und auch feine Geschmacksnuancen unterscheiden und hatte mich eigentlich fitter gefühlt. Nur die Sehnsucht nach der Zigarette war geblieben.

So hat es geklappt

Schließlich war ich bei Freunden auf eine Feier in ein Lokal eingeladen. Und weil das Rauchverbot in Restaurants mittlerweile schon längst in Kraft getreten ist, mussten ich und die beiden anderen Raucher für jede Zigarette vor die Tür gehen. Das hat jeden von uns einfach nur genervt, weil so bei uns keine wirklich gesellige Stimmung aufkommen wollte. Nach diesem Abend habe ich beschlossen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Ich hatte mir einen fixen Stichtag ausgesucht – gewählt hatte ich keinen Tag mit symbolischer Bedeutung wie Silvester, sondern einen ganz normalen Wochentag. Weil bis dahin nur noch wenige Wochen waren, informierte ich mich über Möglichkeiten, wie ich den Entzug möglichst sanft gestalten und einen erneuten Rückfall verhindern könnte.

Mittel zur Unterstützung

Mein Hausarzt empfahl mir zur Unterstützung Nikotinpflaster und -kaugummis, mit deren Hilfe ich den Nikotinspiegel langsam senken und schließlich komplett ausschleichen sollte. Damit war es allerdings nicht getan. Er wies mich darauf hin, dass der Griff zur Zigarette, das Anzünden und das Rauchen vermutlich auch eine Art Übersprunghandlung darstellt, mit der ich mich in stressigen Situationen ablenken und beruhigen wollte. Deshalb empfahl er mir, sicherheitshalber Kräuterzigaretten zu besorgen, die kein Nikotin und weniger Teer enthalten. Ich könnte dann das Ritual des Rauchens beibehalten, laufe jedoch weniger Gefahr, rückfällig zu werden.

Nach sechs Wochen war´s vorbei

Insgesamt hat es sechs Wochen gedauert, bis ich tatsächlich vom Rauchen losgekommen war. Ich hatte mir – wie geraten – Kräuterzigaretten besorgt und hielt mich bei der Anwendung der Nikotinpflaster an die Anweisung des Arztes. Und tatsächlich: Das Verlangen nach einer Zigarette wurde immer seltener. Zwischenzeitlich hatte ich mir natürlich auch alternative Strategien zurechtgelegt, wenn die Finger einfach beschäftigt werden wollten und ich in diesen Fällen bisher zur Zigarette griff: Im Büro begann ich damit, kleine Stücke Papier zu falten. Anfangs wurde ich wegen dieses Ticks zwar von den Kollegen belächelt. Aber die Gewissheit, vom Nikotin losgekommen zu sein, ist mir diese paar Grinser bis heute wert.

Ein gesünderes Leben

Positive Veränderungen habe ich schon wenige Wochen, nachdem ich mit dem Rauchen aufgehört habe, bemerkt: Ich bin nicht mehr nach jeder kleinen körperlichen Anstrengung außer Puste geraten und fühlte mich insgesamt gesünder. Im ersten Jahr habe ich mir nicht einmal einen Schnupfen geholt, der mich sonst im Frühling und Herbst immer geplagt hatte.

Wird man die Sucht jemals los?

Weil Nikotin direkt auf das Belohnungssystem des Körpers einwirkt, werde ich die Sehnsucht nach einer Zigarette in bestimmten Situationen wohl nie komplett los. Das ist bei mir in besonders stressigen Situationen oder nach einem guten Essen der Fall. Im ersten Fall geht es vermutlich nur darum, ein wenig Abstand zu dem Problem zu bekommen, das vor mir auf dem Schreibtisch liegt. Statt zur Zigarette zu greifen, stehe ich also auf und hole mir ein Getränk. Nach dem Essen habe ich mir angewöhnt, eine Praline oder ein kleines Stück Schokolade zu essen statt zu rauchen.