Nikotintest: So wird der Nikotingehalt getestet
Nikotintest – Wie testet man den Nikotingehalt einer Basis?
Liquids bestehen im Wesentlichen aus einer Nikotinbasis, Aroma und eventuell destilliertem Wasser. Nikotinbasis ist giftig – der Umgang mit dieser sollte deshalb immer unter Beachtung höchster Hygiene- und Sicherheitsstandards von sich gehen. Handschuhe und sehr gründliches Arbeiten sind deshalb eine der Grundvoraussetzungen beim Mischen. Doch kann man sich auch auf die Grundmaterialien verlassen? Ist in der Basis immer genau der Nikotinwert drin, der auch auf der Flasche steht? Es gibt einen Weg, dies zu überprüfen – und man braucht dafür nicht einmal ein Chemie-Studium.
Fertige Testkits mit allem, was man braucht
Grundsätzlich gilt: alles, was man benötigt um den Nikotingehalt einer Basis zu prüfen, ist in der Apotheke frei erhältlich! Über die genaue Liste, was alles zu einem solchen Kit dazugehört, sprechen wir im weiteren Verlauf! Wer sich allerdings nicht erst alles umständlich zusammenkaufen möchte, kann sich in Dampfershops auch fertige Sets kaufen, die alles enthalten um sofort loszulegen. Der Vorteil bei diesen ist, dass man zusätzlich noch eine genaue Anleitung erhält.
Um also den Nikotingehalt zu testen, benötigt man folgende „Zutaten“
– Nikotinbasis
– Bromthymol Blau in einer Tropfpipettenflasche als Indikator (ca. 10 ml)
– 0,05N Salzsäure (HCL) in einer Tropfpipettenflasche als Maßlösung (ca. 50 ml)
– destilliertes Wasser
– 2 Messzylinder à 10 ml
– 1 ml Spritze
– 2 ml Spritze
– Handschuhe
– ggf. Mundschutz- und Brille
Achtung! Alle chemischen Zutaten können, wenn man sie zum Beispiel aus Versehen trinkt, zu gesundheitlichen Schäden führen! Es gilt also höchste Sorgsamkeit im Umgang mit ihnen und man sollte sich genauestens an die Angaben des Herstellers halten, um sowohl Schäden zu vermeiden als auch ein möglichst genaues Ergebnis zu erzielen.
Wie funktioniert der Nikotintest?
Als Erstes nimmt man mit der kleinen Spritze genau 1 ml Nikotinbasis aus der Flasche und gibt sie in einen Messzylinder. Als Nächstes fügt man exakt 4 Tropfen Bromthymol Blau hinzu. Dies ist der Indikator, der uns dabei hilft, zu bestimmen, wann der Umschlagpunkt gekommen ist, aber dazu gleich mehr. Die Mischung muss nun mit destilliertem Wasser genau auf 3 ml aufgefüllt werden.
Jetzt kommt der Part, wo es etwas fuchsig wird. Die Lösung hat durch das Bromtyhmol Blau eine tiefblaue Färbung eingenommen. Nun muss man vorsichtig die Maßlösung (sehr schwach konzentrierte Salzsäure) hinzufügen. Im Kit liegt eine Tabelle bei, die einem die ungefähre Menge vorgibt – allerdings sollte man diese niedriger ansetzen und sich langsam an den „Umschlagpunkt“ herantasten.
Ein Beispiel: Für eine Nikotinbasis mit 24 mg wird eine ungefähre Menge von 3 ml angegeben. Im Messbecher befinden sich schon 3 ml – es müssten also insgesamt ca. 6 ml werden. Um den Umschlagpunkt, bei dem sich die Lösung von Blaugrün zu klarem Gelb verfärbt, nicht zu verpassen, sollte man sich langsam herantasten. Man kann also erst einmal auf knapp 5 ml auffüllen, und ab da fügt man die Maßlösung nur noch tröpfchenweise hinzu. Wichtig ist es, die Lösung jedes Mal gut zu mischen. Der Hersteller schlägt dafür einen Strohhalm vor, allerdings hat es sich als effektiver erwiesen, einen zweiten Messzylinder zur Hilfe zu nehmen und durch vorsichtiges Umschütten zu mischen. Sobald sich die Farbe der Lösung endgültig zu Gelb verwandelt hat, ist man mit dem „chemischen Teil“ fertig. Alles, was man jetzt noch braucht, ist die genaue Menge, die sich jetzt im Messzylinder befindet.
Jetzt kommt der mathematische Teil. Um die Konzentration der Lösung (mg/ml Nikotin) zu berechnen, muss man den Verbrauch der Maßlösung (also die zugefügte Menge = Gesamtvolumen – 3 ml) mit dem Faktor 8,111578 multiplizieren. Für unser oben genanntes Beispiel würde das bedeuten
Volumen im Messzylinder: 6,0 ml
Berechnung:
6,0 ml – 3,0 ml = 3,0 ml
Verbrauch der Maßlösung 3,0 ml * Faktor 8,111578 = 24.334734
Unsere Nikotinbasis hätte also nach diesem Test einen Nikotingehalt von 24, 33. Da der Test nur eine Genauigkeit von +- 0,8 mg verspricht, liegen wir damit also perfekt im Rahmen.
Auch für Nicht-Chemiker geeignet
Den Test zu machen erfordert ein ruhiges Händchen und genaues Arbeiten – aber es ist kein Hexenwerk. Allerdings sollte man dabei immer im Hinterkopf behalten, dass auch ein solches Kit keine punktgenauen Ergebnisse liefern kann – denn dafür ist das „Equipment“ wie die Messzylinder nicht wirklich geeignet. Aber er hilft dabei, eine ungefähre Kontrolle durchführen zu können. Wenn man also eine mit 24 mg Nikotin ausgezeichnete Basis hat und beim Test kommen plötzlich 36 mg raus, kann man ziemlich sicher sein, dass es da beim Labeling zu einem Versehen gekommen sein muss.
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