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Habeck über die Zollgespräche mit China: Ein erster Schritt in die richtige Richtung

Habeck über die Zollgespräche mit China: Ein erster Schritt in die richtige Richtung
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China und die EU beginnen Verhandlungen

China und die Europäische Union haben sich darauf geeinigt, Gespräche über die geplanten europäischen Zölle auf importierte chinesische Elektroautos aufzunehmen. Laut dem chinesischen Handelsministerium werden die Verhandlungen zwischen dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao und dem EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis geführt.

Habecks Vermittlungsversuch

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der sich derzeit in China aufhält, um im Zollstreit zu vermitteln, sprach im Interview mit den „tagesthemen“ von einem „ersten guten Schritt auf einem langen Weg“. Er betonte, dass nun endlich miteinander statt übereinander gesprochen werde. Ein konkreter Fahrplan für die Verhandlungen liege vor und die Ziele seien angepasst worden, um ein gemeinsames Grundverständnis zu erreichen.

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Zölle als Mittel zur Wettbewerbsregulierung

Habeck erklärte, dass die geplanten EU-Zölle keine Strafzölle seien, sondern dazu dienen sollten, Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Er betonte die Notwendigkeit eines einheitlichen EU-Kurses im Umgang mit China und hob hervor, dass Deutschland an fairen und offenen Märkten interessiert sei.

Uneinigkeit in der EU

Innerhalb der EU sind die Länder wirtschaftspolitisch unterschiedlich aufgestellt, was eine Einigung erschwert. Deutschland, das größte Exportland der EU, betont die Wichtigkeit eines gemeinsamen Vorgehens, um den Handelskonflikt nicht eskalieren zu lassen. Die geplanten Zölle von bis zu 38,1 Prozent sollen ab dem 4. Juli erhoben werden, während die Überprüfung der EU-Kommission bis zum 2. November andauert.

Habecks beschwichtigende Worte in China

In China versuchte Habeck, die geplanten EU-Zölle zu erklären und sie nicht als Strafmaßnahmen darzustellen. Er betonte, dass es sich um Ausgleichszölle handele, um faire Marktbedingungen zu schaffen. Dabei hob er hervor, dass die Europäische Kommission gründlich geprüft habe, ob chinesische Unternehmen staatliche Subventionen erhalten hätten.

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Reaktion der chinesischen Regierung

Vor Habecks Ankunft hatte die chinesische Regierung die EU vor einem Handelskrieg gewarnt. Der Vorsitzende der Staatlichen Entwicklungs- und Reformkommission, Zheng Shanjie, erklärte, dass China alles tun werde, um seine Firmen zu schützen. Trotz dieser harschen Worte zeigte sich Handelsminister Wang Wentao offen für Verhandlungen und hoffte auf eine baldige Einigung.

Die deutsche Industrie ist besorgt

Die deutsche Industrie steht den geplanten Zöllen skeptisch gegenüber und befürchtet Vergeltungsmaßnahmen Chinas. Besonders die Automobilbranche warnt vor den möglichen negativen Auswirkungen eines Handelskrieges. Maximilian Butek von der Deutschen Auslandshandelskammer in China appellierte an alle Beteiligten, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht in einem Zollwettlauf zu überbieten.

Handelsstreit zwischen EU und China: Mehr als nur Autos

Breite Palette an Handelsgütern betroffen

Neben Elektroautos umfassen die Handelskonflikte zwischen der EU und China auch andere Güter wie Weinbrand, Chemikalien und Bambusparkett. China hat zuletzt Untersuchungen zu europäischem Schweinefleisch eingeleitet, was vor allem Spanien, den größten Schweinefleischlieferanten der EU, betrifft.

Dumping-Vorwürfe und Überkapazitäten

Die EU wirft China vor, durch staatliche Subventionen Überkapazitäten zu schaffen und den europäischen Markt mit Billigprodukten zu fluten. Im Fokus stehen dabei auch chinesische Flachstahlexporte und Holzbodenprodukte mit Bambusanteil. China reagierte darauf mit Untersuchungen zu importierten Chemikalien und warnte vor weiteren Vergeltungszöllen.

Politische Implikationen des Handelskonflikts

Der Handelskonflikt hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Dimensionen. China und Russland nutzen enge Handelsbeziehungen, um ihren geostrategischen Einfluss zu stärken, was zuletzt im Ukraine-Konflikt deutlich wurde. Kritiker werfen der EU vor, zu wenig Handelsabkommen mit wichtigen Schwellenländern abgeschlossen zu haben, um ihren Einfluss zu sichern.

USA als Vorbild für strengere Zölle?

Die USA haben bereits drastische Zollerhöhungen auf chinesische Produkte eingeführt. Diese Maßnahmen werden von der US-Regierung als notwendig erachtet, um den Wettbewerb zu schützen. Auch in der EU gibt es Überlegungen, ob man einen ähnlichen Kurs einschlagen sollte. Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesverkehrsminister Volker Wissing sprachen sich jedoch gegen Strafzölle als Lösung aus.

China bestreitet Vorwürfe

China weist die Vorwürfe von Überproduktion und unfairem Wettbewerb zurück. Staats- und Parteichef Xi Jinping argumentiert, dass Chinas Industrie zur Bekämpfung des globalen Inflationsdrucks und des Klimawandels beitrage. Erst kürzlich haben jedoch chinesische Solaranlagenhersteller auf das Problem der Überkapazität und mangelnder Gewinnmargen hingewiesen. Dies verdeutlicht die komplexen wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen Chinas Industrien stehen.

Fazit und Ausblick

Der Handelskonflikt zwischen der EU und China steht an einem entscheidenden Punkt. Während erste Verhandlungen aufgenommen wurden, bleibt abzuwarten, ob eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann. Die wirtschaftlichen und politischen Spannungen zwischen den beiden Großmächten sind tiefgreifend und betreffen eine Vielzahl von Branchen und Gütern. Eine Eskalation könnte weitreichende Folgen für die globale Handelslandschaft haben.


Titelbild: Heinrich-Böll-Stiftung


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