Voke die E-Zigarette mit medizinischer Zulassung

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Voke die E-Zigarette mit medizinischer Zulassung

Die medizinische E-Zigarette

Sterbende Indies, fehlende Finanzspritzen und eine Übernahme durch die Pharmaindustrie: Ist das die unmittelbare Zukunft der elektrischen Zigarette? – Teil II

Wie BATs neues Produkt „Voke“ die E-Zigarette unterlaufen will und was Indies gegen die Konkurrenz zu tun bleibt

In der Kräfteverschiebung auf dem E-Zigarette-Markt kommt neben den Tabakmultis eine weitere potenzielle Größe ins Spiel: nämlich die Pharmaindustrie und die Hersteller von medizinischen Produkten. Konzerne wie Pfizer and GlaxoSmithKline sehen seit längerem die Verkäufe ihrer Nikotinpflaster und Kaugummis gefährdet und haben zunächst durch extensive Lobbyarbeit versucht, der E-Zigarettenindustrie zu schaden. Nachdem dies wenig gefruchtet hat, beginnen die großen Pharmakonzerne nun darüber nachzudenken, sich den Feind einfach ins Bett zu holen und ihrerseits unabhängige Produzenten elektrischer Zigaretten aufzukaufen. NJOY etwa hat, wie zuverlässige Quellen berichten, Angebote von Pharmaunternehmen zur Übernahme auf dem Tisch liegen.

Nicoventures„, der Ableger für Niktonersatzmittel von British American Tabacco in Kooperation mit Hersteller Consort Medical und Kind Consumer, einer unabhängigen Entwicklungsfirma, zeigt einen weiteren Weg auf: Die nur scheinbare Selbstunterminierung von Tabakkonzernen durch den Vertrieb von nikotinhaltigen Zigarettenalternativen – Hauptsache, es wird weiter Geld mit dem Stoff verdient. Dies geht einher mit den Überlegungen vieler E-Zigaretten-Hersteller, sich doch mehr auf das Schlupfloch der Vermarktung von E-Zigaretten als medizinische Produkte zu konzentrieren als bisher. „Nicoventures“ wurde bereits 2010 ins Leben gerufen, hat aber erst in diesem September das erste eigene Produkt lizensiert.

Dabei handelt es sich um ein Nikotininhalationsgerät, das ‚Voke‘ heißt. Soeben ist es für den englischen Markt von der MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) als zugelassenes medizinisches Produkt lizensiert worden, aber noch nicht in den Handel gekommen. Experten schätzen den Markteintritt auf die erste Hälfte des kommenden Jahres. Voke kommt komplett ohne Hitzeentfaltung und daher auch ohne Dampf aus und bedarf keiner Batterie oder sonstiger Stromquelle. Es wird allein durch die Inhalation des Nutzers aktiviert und fällt somit komplett aus allen E-Zigareten-Vorschriften heraus. Voke wird als zigarettenartiger Stift verkauft, der in einer Box von der Größe einer Zigarettenpackung angeboten wird, die zudem 20 Nachfüll-Patronen Nikotin enthält. Der Verkaufspreis steht noch nicht fest.

Das Produkt wird von Ärzten verschreibbar und absolut öffentlichkeitstauglich sein – und damit eine grundsätzliche Alternative zur E-Zigarette und auch der hauseigenen Dampf-Marke ‚Vype‚ darstellen. Die Regierungsbehörde NHS, die in England 90% der Gesundheitsleistungen abdeckt, hat bereits ihre Zustimmung und Unterstützung für Voke signalisiert. Nach einem erfolgreichen Verkaufsstart in England soll ‚Voke‘ auch so bald wie möglich auf anderen internationalen Märkten erhältlich sein. Damit zeigt das Produkt eine Neuentwicklung im Nikotinentwöhnungsmarkt auf: Produkte, die bereits die bevorstehenden Einschränkungen des Dampfens an öffentlichen Orten in ihrem technologischen Entwicklungsprozess berücksichtigt haben.

Indies haben nun eigentlich nur noch die Chance, innovativer zu werden und daran zu arbeiten, ihre Marken so attraktiv zu gestalten, dass sie statt Neugierde auch Markenloyalität generieren. Ihre große Chance bestünde meiner Meinung nach darin, Raucher abzugreifen, die mit den Dampfresultaten von Einweg-eZigaretten unzufrieden sind. Denn Tatsache ist, dass zwar fast die Hälfte aller Raucher mal E-Zigaretten ausprobieren, aber nur 10% dann tatsächlich den kompletten Wechsel schaffen. Das muss nicht unbedingt an der Technologie selbst liegen, sondern eher am unzufriedenstellenden Dampferlebnis mit dem ausgewählten Gerät.

Noch vertreiben die großen Tabakfirmen weltweit hauptsächlich Tabakzigaretten auch optisch nachempfundene elektrische (Einweg-) E-Zigaretten, bei denen der Nikotinhit, die Batteriedauer und der Preis zu wünschen übrig lassen. Indies jedoch haben erstklassige Tanks im Angebot, die eine wesentliche größere Individualität des Dampfens zulassen. Diese sollte vor allem in Marketing und Kommunikation viel mehr betont werden, als dies momentan der Fall ist. An dieser Stelle wird es auch für Investoren wieder interessant, die nicht nur das Gerät selbst, sondern auch die Liquids als Umsatzquelle sehen. Auch an dieser Stelle zeigt NJOY dem Markt mit seinen zunehmend exotischer werdenden Liquid-Optionen, wo noch Zuwachschancen sind.

Weiterführende Links
Announcing Voke, a safer alternative to smoking, licensed by the Medicines and Healthcare products Regulatory Agency
Teil I: Geht der E-Cigarette Industrie das Geld aus?

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