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Trumps Waffen-Deal mit der Ukraine – Hilfe mit Preisetikett

Trumps Waffen-Deal mit der Ukraine – Hilfe mit Preisetikett
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Der US-Präsident liefert Kiew Raketen – aber verkauft sie lieber. Bezahlen soll Europa. Für die Ukraine ist das gefährlich – denn Trump kann jederzeit den Preis erhöhen oder den Stecker ziehen.

Es ist ein neuer Ton im transatlantischen Verhältnis – kühl, kalkulierend, geschäftsmäßig. Der US-Präsident liefert der Ukraine erneut Waffen, aber nicht mehr bedingungslos. Donald Trump will für sein Engagement bezahlt werden – und zwar nicht von Kiew, sondern von Berlin, Paris und Brüssel. Was als militärische Unterstützung daherkommt, ist in Wahrheit ein lukrativer Deal. Und wie jeder Deal kann er scheitern – oder teurer werden.

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Trumps Kehrtwende – und ihre Grenzen

Als Russland im Februar 2022 die Ukraine überfiel, war die amerikanische Unterstützung voller Pathos: „So lange wie nötig“, hieß es. Doch dieser Satz klingt heute wie ein Echo aus einer anderen Ära. Der neue Präsident denkt anders – nicht in Prinzipien, sondern in Profiten.

Donald Trump hat nach Ansicht vieler Beobachter in Kiew mittlerweile erkannt, dass Putin keinen Frieden will. Der Kremlchef habe seine großzügigen Friedensangebote ausgeschlagen – so heißt es hinter vorgehaltener Hand im Umfeld des Weißen Hauses. Deshalb habe Trump nun eingelenkt und neue Waffenlieferungen genehmigt – vor allem „Patriot“-Systeme zur Raketenabwehr.

Doch die Einsicht kommt mit Bedingungen.

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Keine Hilfe, sondern Ware

Was früher als militärische Partnerschaft galt, ist unter Trump zur Geschäftsbeziehung geworden. Waffenlieferungen sollen künftig bezahlt werden – mit europäischem Geld. Deutschland und andere EU-Staaten übernehmen die Rechnungen, damit Kiew weiterkämpfen kann. Trump stellt damit klar: Diese Hilfe ist kein Akt von Solidarität, sondern ein Handel. Und jeder Handel kann platzen, wenn die Marge nicht stimmt.

In der Ukraine ist das längst angekommen. Dort spricht niemand mehr von unerschütterlicher Allianz – sondern von nüchternem Pragmatismus. „Wir müssen für Trump interessant bleiben“, sagt ein Berater des Verteidigungsministeriums in Kiew. Sonst könne die nächste Lieferung auch ausbleiben.

Europa zahlt – aber aus Eigennutz

Auch in Europa ist die Motivation weniger idealistisch als strategisch. Die Ukraine verschleißt Putins Armee – jede russische Rakete, die in Charkiw einschlägt, trifft nicht Warschau oder Berlin. Zudem entwickelt die Ukraine Waffentechnologien, von denen NATO-Staaten künftig profitieren könnten. Deshalb zahlt Europa – nicht aus Mitleid, sondern aus Selbsterhaltung.

Trump weiß das. Und er könnte daraus Kapital schlagen.

Steuern, Aufschläge, Bedingungen – was noch kommt?

Schon jetzt mehren sich die Anzeichen, dass Trump die Schraube weiter drehen könnte. Beobachter halten es für denkbar, dass er bald Verwaltungsaufschläge, Exportabgaben oder Lizenzgebühren auf Waffenlieferungen einführt. Auch eine neue „Buy-American“-Klausel wäre im Sinne seiner nationalistischen Wirtschaftspolitik. Damit könnte er:

  • europäische Anbieter ausschließen,
  • Zwangsbindung an US-Zubehör erzwingen,
  • oder schlichtweg den Preis nach oben treiben.

Ein solches Vorgehen wäre nicht neu. Schon in seiner ersten Amtszeit instrumentalisierte Trump Zölle, Handelsabkommen und Militärhilfen für innenpolitische Zwecke. Alles ist verhandelbar – außer Trumps Ego.

Das neue Prinzip: „Was bringt es mir?“

Ob Waffen, Handelsabkommen oder Allianzen – Trumps außenpolitisches Denken folgt einem simplen Muster: „What’s in it for me?“ Was bringt es den USA – und vor allem: Was bringt es ihm? Die Ukraine kann sich also nicht auf ein beständiges Bündnis verlassen. Nur solange sie Trump nutzt – militärisch, politisch, wirtschaftlich – bleibt sie auf seiner Agenda.

Das macht die Lage so gefährlich. Nicht, weil die Waffen ausbleiben könnten – sondern weil sie zur Verhandlungsmasse geworden sind. Und weil ihr Preis jederzeit steigen kann.

Zwischen Hoffnung und Kalkül

Ja, die neuen „Patriot“-Systeme werden die Ukraine besser schützen. Ja, Trump hat zumindest vorübergehend erkannt, dass Putin ein Kriegstreiber ist. Aber in Kiew macht man sich keine Illusionen mehr. Internationale Partnerschaften sind keine Freundschaften. Sie basieren auf Interessen – und auf Machtverhältnissen.

Die Ukraine ist heute nicht mehr nur Opfer, sondern auch strategischer Akteur. Doch solange Trump im Weißen Haus sitzt, bleibt ihr wichtigster Verbündeter zugleich ihr unberechenbarster Geschäftspartner.

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