Reisezeit und die E-Zigarette: Wo Dampfen wann erlaubt ist
Reisezeit und die E-Zigarette: Wo Dampfen wann erlaubt ist
Was wären Urlaub oder Geschäftsreisen ohne gemütliche Dampfpausen? Nicht überall auf der Welt allerdings macht der deutsche Besucher sich beliebt, wenn er sich auf öffentlichen Plätzen und in Restaurants oder Bars die E-Zigarette auspackt. Es erhöht das Dampfvergnügen ungemein, sich vor Abreise über die Regulierungen und Gesetze des besuchten Landes hinsichtlich des Gebrauchs von elektrischen Zigaretten zu informieren. Ebenso unerlässlich: Die Verfügbarkeit und Qualität von vor Ort erhältlichen Liquids zu recherchieren. Gibt es dort etwa keine lebensmitteltechnischen Vorgaben, ist das Mitbringen eines eigenen Vorrats unter Umständen angebracht, kann aber auch ein zollrechtliches Problem darstellen.
Natürlich lassen sich an dieser Stelle nicht alle Weltnationen mit ihren jeweiligen Dampf-Regulierungen auflisten – aber eine ganze Reihe der meist Bereisten haben wir folgend beleuchtet und vorab um wertvolle Tipps für Dampfer auf Reisen ergänzt.
Bedenken Sie einige Zeit vor der Abreise, dass es unter Umständen schwierig werden kann, im Reiseland zufriedenstellendes Dampfzubehör zu finden. Falls Sie Einweg-E-Zigaretten nutzen, stellt sich diese Problem weniger, bei komplexen Dampfapparaturen und absoluten Lieblings-Liquids dagegen eher. Stellen Sie auch sicher, genügend Cartridges eingepackt zu haben. Nehmen Sie immer ein Extraset Batterien bzw. Akkus mit, falls es zum Verlust kommt oder Sie länger nicht aufladen können.
Rufen Sie vorab bei Ihrer Fluggesellschaft an um zu erfragen, ob und welches Zubehör Sie im Handgepäck mitnehmen können. Behalten Sie Ihr Zubehör am besten am Körper; das bewahrt Sie davor, effizient gepackte Koffer und Taschen öffnen und darin herum wühlen zu müssen. Denn eine Einfuhrerlaubnis ist die eine Sache. Die Ähnlichkeit Ihrer speziellen Ausführung mit einer Waffe oder schlicht einem nicht identifizierbaren Objekt ist eine andere. Transportieren Sie dabei die Batterien und Akkus immer separat!
So gut wie alle Fluggesellschaften haben das Dampfen an Bord inzwischen untersagt. Halten Sie sich daran, nicht zuletzt, um der Crew das Leben einfacher zu gestalten. Bei Flughäfen sieht die Sache anders aus: Manche erlauben das Dampfen, andere nicht. Auch hier reicht ein Anruf, um Details zu erfahren.
Wenn Sie mit dem Bus fahren, gehen Sie wie die meisten Dampfer davon aus, dass Sie mit Ihrer
E-Zigaretten niemand stören werden. Leider ist dies unter Umständen weit gefehlt – es sind meist Raucher, die frustriert auf ihren Genuss verzichten müssen und dann dem begleitenden Personal das Leben wegen der vermeintlichen ‚Ungleichbehandlung“ schwer machen. Fragen Sie also auch hier beim Reiseveranstalter vorsichtshalber nach. Das gleiche gilt für Kreuzfahrtschiffe. Meist ist das Rauchen an Deck und in den Kabinen gestattet, in den Gemeinschaftsräumen aber nicht.
Informieren Sie sich vor Abreise vor allem über die landesspezifischen eCigarette-Regulierungen, die sich momentan buchstäblich täglich ändern können. Wir haben den Status Quo einiger Länder zusammengetragen – natürlich ohne Anspruch auf immer währende Aktualität.
Europa
Die EU-Ländern sind momentan im Begriff, die neue EU-Regulierungen in den einzelnen Ländern zu ratifizieren. Dafür haben sie eine ganze Weile Zeit und können national auch nochmals neue Bestimmungen ergänzen. Verlassen Sie sich also nicht darauf, dass Sie von einem EU-Land auf ein anderes schließen können.
Frankreich
Als erstes Land in der EU hat Frankreich das Dampfen in öffentlichen Räumen untersagt. Damit gelten dort für E-Zigaretten im Prinzip dieselben Regeln, die auch schon für Tabakzigaretten eingeführt worden waren. Die hohe Zahl von geschätzt einer Million Dampfern in Frankreich waren naturgemäß nicht glücklich über diese Regelung. Gesundheitsminister Marisol Touraine begründete sie mit dem Argument, das öffentliche Dampfen würde zur Nachahmung animieren.
England
In England werden alle Aspekte des Vertriebs, öffentlichen Konsums und der Bewerbung von
E-Zigaretten seit Juni 2013 von der Regierung reguliert, solange diese Liquids mit Nikotinfüllung beinhalten. Denn fallen sie unter die sogenannten NCPs (nicotine-containing products), auf die die Regierung ihre Hand hat. Dazu zählen natürlich auch Nikotin-Kaugummis und Pflaster sowie Mundsprays. Allerdings bedeutet dies auch, dass englische Hersteller ihre Produkte als Mittel zur Nikotinentwöhnung vermarkten dürfen – und dass die generelle Perspektive auf elektrische Zigaretten eher wohlwollend ist.
Nach Worten von Jeremy Mean, Vertreter der zuständigen Behörde MHRA, geht es der Regierung um eine Sicherstellung von Qualität, nicht um ein Verbot des eCigarette an sich. Anlässlich der Regierungsentscheidung wurde explizit betont, dass diese das Rahmenwerk einer gleichbleibenden Qualitätssicherung bilden soll und nicht etwa Produkte vom Markt verbannen will, die Raucher als gleichwertige Alternativen zur Tabakzigarette wahrnehmen.
In der Praxis bedeutet dies: In Großbritannien sind E-Zigaretten überall dort erlaubt, wo auch normale Tabakzigaretten geraucht werden dürfen, also auf allen freien, öffentlichen Plätzen, in Parks und an Stränden.
In den folgenden EU-Ländern ist der Verkauf und der Konsum von elektrischen Zigaretten in der Öffentlichkeit legal und nicht eingeschränkt: Tschechei, Irland, Italien (allerdings mit einer Altersbeschränkung von sechzehn Jahren, auch für die Geräte selbst), Niederlande, Polen, Portugal.
Österreich und Dänemark stufen E-Zigaretten als medizinisch wirksame Nikotinersatzprodukte ein, was Auswirkungen auf die Verkaufspunkte haben kann.
Finnland
Hier stoßen passionierte Dampfer auf ein Problem. Im Land selbst ist der Verkauf von nikotinhaltigen Liquids verboten. Allerdings dürfen Cartridges eingeführt werden, die nachgewiesen weniger als 10mg Nikotin beinhalten, und der Menge nach offensichtlich für den privaten Gebrauch bestimmt sind. Wer viel raucht, tut bei der nächsten Finnlandreise eventuell gut daran, seinen Vorrat auf mehrere Mitreisende aufzuteilen.
USA
Die Vereinigten Staaten sind vielleicht das komplizierteste Land, wenn es um den gesetzeskonformen Umgang mit eCigarettes geht. Das liegt zum einen daran, dass es auf der einen Seite Regierungsvorgaben hinsichtlich des Verkaufs, dem Gebrauch und der Werbung aus Washington gibt, die in allen Bundesländern implementiert werden müssen. Auf der anderen Seite kann jedes Bundesland zusätzlich seine eigenen Bestimmungen erlassen – und tut dies auch.
Kanada
Kanada hat die Einfuhr von E-Zigaretten ins Land generell strikt verboten. Zwar ist das Dampfen an sich nicht illegal, aber am Zoll oder anderen Einreisepunkten dürfen sämtliche nikotinhaltigen Substanzen und Trägermaterialien konfisziert werden. Wer in Kanada dampfen will, muss sich sein Equipment von einem autorisierten Händler vor Ort kaufen.
Australien und Neuseeland
Der Verkauf von E-Zigaretten in Australien ist in einigen Teilen des Landes verboten, in anderen eingeschränkt, das Dampfen ist damit aber nicht illegal. Wer Dampfen will, muss sich sein Zubehör im Ausland postalisch bestellen und darf dabei eine bestimmte Bestellmenge nicht überschreiten. In Neuseeland jedoch werden sie ähnlich wie in England gehandhabt, nämlich als medizinische Nikotinersatzprodukte.
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