Lynne Dawkins oder: Was einen wirklich erfolgreichen Umstieg auf E-Zigaretten ermöglicht

, ,

Was einen wirklich erfolgreichen Umstieg auf E-Zigaretten ermöglicht

Erfolgreichen E-Zigaretten umsteigen

Fortsetzung von: Vergleich des WHO-Berichts mit aktuellen, wissenschaftlichen Erkenntnissen
____________________________________________________
Dieses Porträt ist Teil einer Serie, in der wir Dampfaktivisten und ihre Arbeit zur elektrischen Zigarette und Tabakentwöhnung vorstellen. Viele von ihnen kämpfen seit Jahren gegen rückständige nationale und supranationale Institutionen, um Rauchern den Weg zu einem gesünderen Leben zu ebnen.

Wir wollen damit nicht nur eine zusätzliche Plattform für akkumuliertes Wissen rund ums Dampfen, interessante Links und den aktuellsten Stand der Forschung schaffen. Wir wollen auch den Wissenschaftlern und Ärzten Respekt zollen, die konstant an allen bürokratischen Hürden und Regulierungsbestrebungen vorbei das Fundament für eine objektive Bewertung der E-Zigarette als erfolgreiches Nikotinentwöhnungsmittel schaffen.

______________________________________________________

Dr. Lynne Dawkins ist eine der führenden eCigarette-Forscherinnen in England, sobald es um wissenschaftlich basierte, akademische Studien zu diesem Thema seht. Jedem, der Englisch verstehen kann, empfehle ich als Einstiegsinfo zum theoretischen Hintergrund der E-Zigarette ihren Vortrag ‚Electronic cigarettes: What we know so far‘. Er liegt als YouTube-Video und als Textversion vor (siehe Links) und zeichnet ein ungeheuer ausgewogenes Porträt des Dampfens (oder ‚Vaping‘, wie es auf Englisch heißt), der ersten, zweiten und dritten Generation der elektrischen Zigaretten und ihres verhaltenspsychologischen wie gesundheitlichen Nutzens.

Dr. Dawkins ist experimentelle Psychologin und leitet die Forschungsgruppe ‚Drugs and Addictive Behaviours Research Group‚ an der University of East London. Sie hat sich seit 15 Jahren mit ihren Forschungsprojekten auf Raucher und Tabakabhängigkeit spezialisiert. 2009 ist sie das erste Mal auf elektrische Zigarette aufmerksam geworden und hat seitdem eine Vielzahl an Befragungen und Studien zum Thema Dampfen durchgeführt, die sie auf Konferenzen, mit öffentlichen Vorträgen und online streut, um auf das in ihren Augen riesige Potenzial der eCigarette aufmerksam zu machen.

Dabei beschäftigt Frau Dawkins sich auch intensiv mit den Voraussetzungen, die das Dampferlebnis und das Dampfgerät mitbringen müssen, damit Raucher schnell und nachhaltig auf E-Zigaretten umzusteigen bereit sind. Sie analysiert durch ihre Befragungen und Studien detailliert, wie verschiedene Weisen des Dampfens und Versionen benutzter Geräte das Rauchbedürfnis befriedigen, kognitive Funktionen beeinflussen und den Nikotin in den Blutkreislauf gelangen lassen. Als eine der ersten Forscherinnen hat sie sich mit den pharmakokinetischen (Pharmakokinetik umfasst die Gesamtheit aller Prozesse, die ein konsumierter Stoff im Körper durchläuft: Aufnahme/ Resorption, Verteilung/ Distribution, biochemische Umwandlung/ Metabolisierung und Ausscheidung /Exkretion) Effekten von reinem Nikotin nach Inhalation bei erfahrenen eCigarette-Nutzern beschäftigt.

Dr. Dawkins hat ebenfalls erkannt, dass die Menge des konsumierten Nikotins in Dampf-Geräten der dritten Generation maßgeblich vom Inhalierverhalten des individuellen Nutzers abhängt. Diese Einsicht wiederum wurde Teil eines umfangreicheren, in großen Teilen bereits veröffentlichten Projektes: Einer konstant erweiterten Topografie des Dampfens, die sich zusammensetzt aus Nutzerprofilen, Präferenzen, Nutzerverhalten und Mustern und deren Zusammenhang mit Tabakentwöhnung und Gesundheitsverbesserung bei neuen wie erfahrenen Konsumenten elektrischer Zigaretten.

Gerade dieser Fokus auf die individuellen Dampfgewohnheiten und die Flexibilität, die Geräte der dritten Generation dem Nutzer in einer idealen, unregulierte Welt bieten, sind für mich faszinierend und noch oft unterschätzt. Denn im Gegensatz zum Nikotinpflaster oder Kaugummi ist es bei E-Zigaretten jedem Raucher selbst überlassen, seinen (und ihren) völlig personalisierten Weg weg vom Tabak zu finden, der schließlich auch abhängig von den zuvorigen Rauchgewohnheiten ist. Eine Überregulierug sowohl der Geräte als auch des Liquids macht diesen absolut essenziellen Aspekt der Dampfkultur als erfolgreicher Tabakentwöhnungsstrategie völlig unnötigerweise zunichte – ganz abgesehen von ihrem unangenehm gouvernantenhaften, pädagogischen Beigeschmack.

Entscheidend wäre es in jedem Fall, mit so definitiven Aussagen wie die WHO sie in ihrem eben veröffentlichten Report gewagt hat, zu warten, bis mehr Forscher wie Dawkins tatsächliche Nutzererhebungen durchführen – und dabei die richtige Fragen stellen, etwa, welche Geräte bei welchen Nutzergruppen den höchsten verhaltenspsychologischen Nutzen zeigen. Sowieso beeindruckt mich an Dawkins Arbeit der verhaltenspsychologische Aspekt, mit dem sie die Abhängigkeit von Tabakzigaretten analysiert. Dabei wird überdeutlich, dass diese Abhängigkeit viel mehr ist als der Nikotinhit, sondern dass auch der soziale Kontext, die haptische Erfahrung, die kognitive Wahrnehmung und eine ganze Matrix anderer Elemente entscheidend sind, die von Nikotinpflastern eben in keiner Weise simuliert werden können – von E-Zigaretten aber zu 100%.

Reports wie der der WHO argumentieren ja gerne mit dem Gateway-Argument, welches keinerlei empirische Grundlage hat. Tatsächlich gibt es aber auch so etwas wie eine quasi implodierte Version hiervon, die von Kritikern der Behauptung, E-Zigaretten seien die perfekten Entwöhnungsmittel, meist unter den Tisch gekehrt wird. Diese zeigt schlicht auf, dass es nun einmal eine Vielzahl von Rauchern auf der Welt gibt, die schlicht nicht gewillt sind, das ganze verhaltenspsychologische Paradigma des Rauchens alternativlos aufzugeben. Mit anderen Worten: Entweder sie bekommen ein ganzheitliches Äquivalent zur Tabakzigarette geliefert, oder sie rauchen weiter.

Hier ist die E-Zigarette schlicht der einzige bekannte Weg, eine dauerhafte Tabakentwöhnung zu erreichen und diese Konsumenten vor einem häufig sicheren, frühzeitigen Tod zu bewahren. Es ist empirisch-experimentell arbeitenden Psychologen wie Dr. Dawkins zu verdanken, wenn diese entscheidende, aber von Politik und Gesundheitswesen absichtsvoll verschwiegene Gruppe Form gewinnt.

Weiterführende Links:
Video von Lynne Dawkins:Electronic cigarettes: What we know so
Video: We should encourage smokers to try E-cigs – Dr Lynne Dawkins
Printversion:
E-Cigarette Summit – Dr Lynne Dawkins
Profile Dr. Lynne Dawkins
Publikationen:
Veröffentlichungen von Dr. Lynne Dawkins
Interview mit Dr. Lynne Dawkins

Twitter Lynne Dawkins

Weitere Themen
Teil I  Das sind die Fakten: Ein Vergleich des WHO-Berichts mit aktuellen, wissenschaftlichen Erkenntnissen
Gerry Stimson oder: Welches Problem haben die Gesundheitsbehörden mit E-Zigaretten?
USA: FDA schlägt Regulierungen zur eZigarette vor
FDA: 270 Mio für die Erforschung von Nikotinkonsum
 Das ‘Global Forum on Nicotine’
Die WHO eZigaretten Politik
Wie die Dampfer-Community den WHO-eZigaretten Report demontiert hat
Studienvergleich beweist: E-Zigarette ist weniger schädlich als Tabakkonsum
Alles über Nikotin

Aktiv dabei sein
Petition: Freies Dampfen –  Europäische Initiave
Demokratie leben: Ihre politische Stimme fürs Dampfen