Geheimlabor DKFZ stellt E-Zigarette der Zukunft vor

Gerne verschweigen die zuständigen Ministerien dieser Tage, dass es sich beim neuen Tabak-Gesetz des Bundes lediglich um eine Umsetzung der Tapakproduktdirektive der EU von 2014 handelt, die verhältnismäßig an die Gegebenheiten im jeweiligen Mitgliedsstaat angepasst werden soll.

Stattdessen ist auch der neuste, am 11.01 veröffentlichte „Gesetzentwurf der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse und verwandte Erzeugnisse“ eine völlig vom TPD losgelöste Gesetzesvorlage.

Dies liegt schon daran, weil absolut jede der dort genannten Vorgaben letztendlich nur Beispielcharakter hat – und zwar deshalb, weil die E-Zigarette betreffenden Abschnitte sämtlich mit dem Zusatz versehen sind: „Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates, soweit dies zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor Gesundheitsschäden erforderlich ist…zusätzliche Höchstmengen festzusetzen…, Vorschriften zu erlassen…, technische Anforderungen festzulegen…, Anforderungen zu regeln…“ und dergleichen unbegrenzte Kompetenzerweiterungen mehr.

TPD war immer nur Schafspelz für neues deutsches Tabak-Gesetz

Geheimlabor DKFZ stellt E-Zigarette der Zukunft vor

„Wäre doch gelacht, wenn ich so nicht durchs Parlament käme…“

Mit anderen Worten, auch die neue Gesetzesvorlage stellt ein von der EU völlig abgekoppeltes Gesetzeswerk dar. Es formuliert zwar die in der TPD festgelegten Vorlagen aus. Dies dient aber lediglich als notdürftige Fassade, um den zuständigen Ministerien völlige Gestaltungsfreiheit für alle Zukunft hinsichtlich Anforderungen an Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren, Produktions-Überwachung, Handel und Vertrieb sowie Kommunikationsmaßnahmen zu übereignen.
Kein Mensch soll dabei so naiv sein, zu glauben, der „Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor Gesundheitsschäden“ würde vor Anwendung in irgendeiner Weise nachvollziehbar und öffentlich dargelegt werden müssen.

Ich habe über diese unfassbare, absolut rechtswidrige Willkür, die jeder Rechtsstaatlichkeit widerspricht, schon einmal im Detail geschrieben . Daher hier nur ein einziges Beispiel, um die Perversion auch der aktuellsten Version des Tabak-Gesetzes darzulegen, bevor wir uns der neuen Dampfenwerkstatt des DKFZ zuwenden.

Warum das Gesetz nicht gleich „Subventionsvereinbarung Pharmabranche“ nennen?

In Paragraph §23, fast schon selbstironisch „Ermächtigungen“ betitelt, heißt es wörtlich:
„(1) Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates,
1. soweit dies zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher oder Dritter vor Gesundheitsschäden erforderlich ist…
a) die Anwendung bestimmter Verfahren beim Herstellen oder Behandeln zu verbieten oder zu beschränken…“

Mit anderen Worten: Man entwickle mit der Pharmalobby eine spezifische, für mittelständische Produzenten zu teure/ patentrechtlich nicht anwendbare/ zu personal- und/oder ressourcenintensive Herstellungstechnologie für E-Zigaretten und verbiete anschließend alle anderen Verfahren als „weniger sicher“ und den „Schutz der Verbraucherinnen“ vergleichsweise unzureichend gewährleistend.

Dieses Szenario ist nur eines von insgesamt 38 im gesamten Gesetzestext verteilten Möglichkeiten, kleine und mittlere deutsche E-Zigarette-Produzenten und Händler innerhalb weniger Monate in die Insolvenz zu treiben – und das ist nur das Ergebnis meiner eigenen Schlussfolgerung. Juristen finden sicherlich noch weitere Instrumente zur Existenzauslöschung im Entwurfstext.

DKFZ-Stellungnahme zum Gesetzentwurf der e-ZigaretteDie vierte Säule unseres Rechtsstaats: Das DKFZ

Dass die Bundesregierung sich keinen Deut darum schert, an den Rahmen der TPD gebunden zu sein, zeigt sich auch noch an einem weiteren absurden Pamphlet, welches im ganzen Gesetzgebungsirrsinn etwas untergegangen ist.

Unverdientermaßen.

Schließlich ist es doch nicht weniger als ein Entwurf des DKFZ zur E-Zigarette der Zukunft. Erschienen ist dieses humoreske Werk unter dem Titel „Stellungnahme des Deutschen Krebsforschungszentrums zu den Entwürfen für ein Tabakerzeugnisgesetz und eine Tabakerzeugnisverordnung, ein Erstes Gesetz zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes und
eine Erste Verordnung zur Änderung der Tabakerzeugnisverordnung“ (siehe).

Darin lobt das DKFZ die Anstrengungen des Bundes zunächst, allem voran die strenge Regulierung der elektronischen Zigaretten und deren Werbeverbote (im Laufe des Textes wandelt sich diese höfliche Vorschlagshaltung allerdings zum imperativen Befehlston, wenn das DKFZ verlangt, ganze Paragraphen „müssen ersatzlos gestrichen werden“). Allerdings, führt es süffisant fort: „In manchen Bereichen könnten allerdings das Tabakerzeugnisgesetz und die Tabakerzeugnisverordnung den Gesundheitsschutz der Bevölkerung noch mehr verbessern.“

Der Leser ist geneigt, auszurufen: Stimmt genau – durch sofortige Selbstzerstörung!, aber diesen Gnadenakt hat das DKFZ natürlich nicht im Sinn. Stattdessen hat das Institut sich die Mühe gemacht, eine völlig neue Dampfe nach eigenen Kriterien zu entwickeln.

Mit anderen Worten: Statt Ausschlusskriterien zum Gesundheitsschutz durch vernünftige Regulierung zu entwickeln, damit seinem Staatsauftrag als beratendes Institut nachzukommen und gleichzeitig zumindest die Möglichkeit eines freien E-Zigaretten-Marktes offen zu halten (wie es die TPD zumindest theoretisch vorsieht), ist sich das DKFZ nicht zu schade, der Regierung die Einführung einer staatlich regulierten, exklusiven Einheits-E-Zigarette vorzuschlagen.

Aber was soll’s, in Kürze wird der Bund ja auch zum offiziellen Cannabis-Dealer  – warum nicht auch noch exklusiv mit der E-Zigarette handeln?

Willkommen zurück in den schwärzesten Tagen des Realsozialismus.

Apropos schwarz. Schauen wir dieses Frankensteinsche Machwerk doch mal an:

E-Zigarette mit Warnhinweis

Mmmmhhh, sexy.

Aber das ist noch gar nichts im Vergleich zum Anblick des Ganzen bei Dunkelheit:

Bei_Nacht

Das E-Zigaretten-Modell des DKFZ entbehrt nämlich jeder LED-Beleuchtung. Per Gesetz.

Doch fangen wir der Reihe nach an. Hier sind die Kriterien, die jede in Deutschland hergestellte und produzierte E-Zigarette über die im Gesetzesentwurf hinaus festgelegten Eigenschaften nach den dringenden Empfehlungen des DKFZ an die deutsche Bundesregierung auszeichnen soll.

1. Alle elektronischen Zigaretten, ob mit nikotinhaltigen oder nikotinfreien E-Liquids befüllt, müssen den Warnhinweis tragen: „Dieses Produkt kann Ihre Gesundheit gefährden“.

Die DKFZ-Begründung: „Elektronische Zigaretten bergen nicht nur aufgrund des Nikotingehalts ein Gesundheitsrisiko, sondern auch aufgrund anderer Inhaltsstoffe. Dazu gehören die Trägersubstanz Propylenglykol, verschiedene Aromen, Verunreinigungen wie krebserzeugende Nitrosamine sowie Substanzen, die teilweise erst beim Erhitzungsprozess gebildet werden. Dies gilt unabhängig vom Nikotingehalt der Produkte, also auch für nikotinfreie Produkte.“

Diese Aussage ist in mehrerer Hinsicht falsch.

  • Der Gesetzentwurf sieht strenge Regulierungen im Hinblick auf die höchste Reinheit der Inhaltsstoffe vor. Das schließt Verunreinigungen aus. Krebserzeugende Nitrosamine sind bisher in E-Zigaretten oder Liquids in keiner Studie in einem Ausmaß gefunden, das das von pharmazeutischen NRTs (z.B. durchschnittlich 2 Nanogramm pro Kaugummi bei maximal 15 Nikotin-Kaugimmis täglich) überschritten hätte.
  • E-Zigaretten bilden erst ab einer Erhitzungstemperatur neue Substanzen, die im regulären Gebrauch schlicht nicht erzeugt wird, da sie zu einem ungenießbaren Dampferlebnis führen würde. Sie liegen in dieser Hinsicht auf einer Gefahrenstufe mit Frittierfett.
  • Eine grundsätzliche Gesundheitsschädigung durch die Inhalation von Propylenglykol durch
    E-Zigaretten konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Gleiches gilt für die wenigen Aromen, deren Verwendung nach in Krafttreten des Gesetzes überhaupt noch gestattet sein wird.

2. E-Zigaretten-Verpackungen werden nur noch mit Schrift bedruckt. Grafische Elemente und mehrfarbiges Design sind verboten. In Format und Öffnungsmechanismus müssen sie Arzneimittelverpackungen entsprechen.

Die DKFZ-Begründung: „Ausgehend von einem hohen Schutz der menschlichen Gesundheit, besonders für junge Menschen, sollte die Verpackung dieser Produkte und deren Nachfüllpackungen vor allem für Jugendliche möglichst unattraktiv sein.“

Aha, genau den Vorgaben für die Produktgestaltung von Alkohol entsprechend also.

3. E-Zigaretten müssen einer standardisierte Form entsprechen, die sich in der
äußeren Gestalt eindeutig von Zigaretten unterscheidet. Als Produktfarben sind ausschließlich Grau oder Schwarz erlaubt.

Die DKFZ-Begründung: „Um zu verhindern, dass die Produkte Jugendliche zum Konsum des gesundheitlich bedenklichen Produkts animieren, [wie] beispielsweise bei bunt bedruckten oder mit Strass-Steinen besetzten elektronischen Zigaretten sowie solchen mit besonderen Zusatzfunktionen, die vor allem für Jugendliche reizvoll sind.“

Stimmt, als Joints nicht mehr mit Strassteinchen beklebt und in Regenbogen-Papers gerollt waren und ohne Facebook-App angeboten wurden, hat der Konsum ja auch rapide abgenommen.

Diese Annahmen eines Kausalzusammenhangs zwischen E-Zigaretten-Design und Attraktivität für Jugendliche ist nicht nachweisbar. Aufgrund des grundsätzlich höheren Anschaffungspreises sind
E-Zigaretten mit „Zusatzfunktionen“ für Jugendliche generell uninteressant; das zeigt sich bei Umfragen im tatsächlich eruierten Nutzerverhalten.

4. Es sind ausschließlich Tabakaromen erlaubt.

Die DKFZ-Begründung: „Die Produkte sollen für Raucher, nicht aber für Kinder und Jugendliche attraktiv sein.“

Kinder und Jugendliche werden bereits über die dem DKFZ wohlbekannten Änderungen des Jugendschutzgesetzes vom E-Zigaretten-Konsum abgehalten.

5.Farbige LEDs für elektronische Zigaretten sind verboten.

Die DKFZ-Begründung: „Die Emissionen färbende Zusatzstoffe wurden für Tabakerzeugnisse verboten, da sie die Attraktivität der Produkte steigern. In ähnlicher Weise machen farbige LEDs, die den Tank elektronischer Zigaretten beleuchten, die Produkte – insbesondere für Kinder und Jugendliche attraktiver“.

Bullshit. Es gibt keine Umfrage der Welt, in der dieser Tatbestand auch nur abgefragt worden wäre. Sicherlich werden E-Zigaretten durch ihre Beleuchtung für Kleinkinder zwischen einem und drei Jahren interessanter. Es ist aber völlig ausreichend, Erziehungsberechtigte für diesen Umstand zu sensibilisieren.

6.E-Zigarettenwerbung ist generell verboten, nicht nur auf allen Kommunikationskanälen, sondern auch an den Verkaufsorten.

Die DKFZ-Begründung: „Entsprechend dem vorliegenden Gesetz bleibt insbesondere Werbung am Verkaufsort nach wie vor bestehen. Damit bleiben nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche weiterhin der Tabakwerbung in der Öffentlichkeit ausgesetzt: an der Supermarktkasse, im Schreibwarengeschäft, an Kiosken etc. Dies entspricht nicht den Anforderungen des Rahmenübereinommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC) Artikel 13, Absatz 2.“

Zu guter Letzt, und ich scherze nicht:

7. Glyzerin (CAS 56-81-5) und Propylenglykol (CAS 57-55-6) gehören zur Liste verbotener Inhaltsstoffe

Die DKFZ-Begründung: „Die vom DKFZ vorgeschlagene Liste für Zusatzstoffe in Tabakerzeugnissen, die verboten werden sollten, sollte ebenso für elektronische Zigaretten und Nachfüllbehälter gültig sein.“

Diese Begründung ist keine Begründung, sondern schlicht eine Forderung – die nur dann überhaupt Sinn macht, wenn das DKFZ und kooperierende Pharmaunternehmen bereits Inhalationsgeräte entwickelt haben, die ohne Glyzerin und Propylenglykol auskommen und die dem Verbraucher bisher nicht vorgestellt wurden.

Willkommen in Deiner Zukunft, E-Zigarette.

Willkommen in Deiner Zukunft, E-Zigarette.

Ich fasse nochmal zusammen. Die E-Zigarette der Marke DKFZ ist

• grau oder schwarz
• haptisch unhandlich
• leuchtet nicht
• enthält keinerlei Aromen außer Tabakgeschmack
• enthält kein Glyzerin und Propylenglykol
• wird in einfarbigen, grafisch neutralen Medikamentenschachteln verkauft
• muss mit einer deutlichen Gesundheitswarnung bedruckt sein
• darf nirgendwo beworben werden

Mit anderen Worten: Dieser „E-Zigarette“ werden nicht einmal mehr die Freiheiten zugestanden, die Medikamente genießen. Denn diese verwenden Aromen, dürfen in Medien und am Verkaufsort beworben werden und haben nur minimale Einschränkungen hinsichtlich Packungsgestaltung und Farbwahl.

Käme dieses Inhalations-Produkt einschließlich der ihm auferlegten Einschränkungen jemals auf den Markt, wäre seine Erfinderin, Dr. Pötschke-Langer, nicht nur dort, wo sie nach eigenem, wörtlichen Bekunden seit Markteinführung hin wollte: Nämlich bei einer E-Zigarette, die im Arzneischrank verschlossen ist, statt frei auf Wohnzimmertischen auszuliegen (siehe unser Artikel). Sie wäre viel weiter: Bei einer E-Zigarette, die keine mehr ist.

Die DKFZ-E-Zigarette ist nur für eine einzige Branche interessant: Die Pharmaindustrie.

Die DKFZ-E-Zigarette ist nur für eine einzige Branche interessant: Die Pharmaindustrie.

Ist doch schön, wenn sich wenigstens eine freut. Was machen da schon die paar Millionen Tote.

Mein journalistischer Instinkt müsste mich in einem selten dagewesenen Maße täuschen, wenn diese bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte „E-Zigarette“ nicht eine gemeinsame Entwicklung des DKFZ mit einer sorgfältig ausgewählten Gruppe von Regierungsbeauftragen und Pharmavertretern wäre – wobei Dr. Pötschke-Langer Letzteren näher steht, als es für eine Angestellte des Bundes rechtlich überhaupt zulässig ist.

(Hierzu ist der folgende Beitrag sehr lesenswert, der die Verflechtung von Dr. Pötschke-Langer mit der Pharmaindustrie in exemplarischer Klarheit seziert: epetitionen.bundestag.de

Wir dürfen uns nichts vormachen: Dass diese Vorschläge des DKFZ keinen Eingang in den aktuellen Gesetzesentwurf gefunden haben, liegt nur daran, dass dieser sich vor Zurechtweisung durch die EU schützen will. Sie liegen allerdings eindeutig im Entscheidungskompetenzbereich der vorab diskutierten Ermächtigten. Meines Erachtens werden sie nach Durchwinken des jetzigen Vorschlags so bald wie rechtlich möglich und politisch verdaubar durchgesetzt werden.

Ich sage es nochmals in aller Deutlichkeit: Das anstehende Gesetz ist das Ende der E-Zigarette. Nicht das Ende bestimmter Nikotinstärken oder Modelle, nicht das Ende offensiver Werbung oder bestimmter Aromen – sondern das Ende der E-Zigarette, wie wir sie kennen.

Ich erinnere mich an einen monatelang recherchierten Artikel, den ich vor etwas mehr als einem Jahr für ein deutsches Magazin geschrieben habe – genau neun Tage vor Charlie Hebron. Damals habe ich vorhergesagt, dass die Daesh Europas Städte mit einem Gewitter einzelner, willkürlich erscheinender Terrorakte überziehen würde, die allen rechts gerichteten Initiativen und Ultrakonservativen Futter für Jahre in den Schoß legen würde, um einen neuen Nationalismus in Europa zu etablieren. Dieser Artikel wurde abgelehnt; er sei zu spekulativ und grenze ans verschwörungstheoretische.

Für alle, die mir angesichts dieses Artikels ähnliches vorwerfen werden, von Schwarzmalerei über Verfolgungswahn bis zur persönlichen Obsession mit dem DKFZ und Dr. Pötsche-Langer: Gerne. Ich werde folgendes dennoch schreiben.

Nach Lektüre sämtlicher aktueller Gesetzesentwürfe und der damit einher gehenden internen Memoranden der Parteien und entsprechender Pressekonferenzen und Presseinformationen; nach Studium sämtlicher sie begleitender Publikationen und Veranstaltungen von DKFZ und BfR; nach Beobachtung des diesbezüglichen Engagements der Pharmakonzerne; nach Gesprächen mit Politikern bin ich davon überzeugt, dass diese Publikation des DKFZ ein präzises Porträt der
E-Zigarette ist, wie sie etwa 2020 aussehen wird, sollten wir uns nicht mit aller Macht dagegen auflehnen: Am Reißbrett entworfen in einer konzertierten Aktion von Regierung, Pharmakonzernen und DKFZ – in nahezu völliger Unkenntnis von 95% aller Parteipolitiker und Mitglieder des Parlaments, sowohl des deutschen als auch der EU (wohl aber, nehme ich an, mit mehrheitlicher Billigung der Europäischen Kommission).

Ich hoffe, ich irre mich diesmal. Wirklich.

Ich bin bereit, im Staub zu kriechen und ihn zu fressen, sollte ich Unrecht haben.
Und ich täte es gerne. Ich fürchte nur, es wird kein Anlass dazu bestehen.

 

Weiterführende Links

Bundestag Gesetzentwurf zur Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse und verwandte Erzeugnisse

Stellungnahme des Deutschen Krebsforschungszentrums zu den Entwürfen für ein Tabakerzeugnisgesetz und eine Tabakerzeugnisverordnung, ein Erstes Gesetz zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes und eine Erste Verordnung zur Änderung der Tabakerzeugnisverordnung

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16 Kommentare
  1. S.Mut sagte:

    Vielen Dank für diesen Artikel.
    Ich möchte hier kurz noch einmal meine persönliche Sichtweise darstellen:
    die Dampfe ermöglicht es Rauchern ihr Ritual aufrecht zu erhalten, ohne die schädlichen Stoffe, die bei der Verbrennung von Tabak entstehen mit zu inhalieren. Somit kann man das eingeatmete Aerosol auf folgende Inhaltsstoffe eingrenzen:
    Propylenglycol, Glycerin, Wasser, Aromen, Nikotin und die Umgebungsluft. Letztere sollte vor einer Schadstoffanalyse ebenfalls gemessen werden, damit man diese Stoffe vom Aerosol subtrahieren kann.
    Die verdampften Stoffe ändern nur den Aggregatszustand, verdampfen und Kondensieren wieder in den Atemwegen. Die von MaPöLa eingebrachte Reizung der Atemwege ist genau das, was der Raucher will: Throat Hit!
    Ich glaube nicht an die Mär‘ dass Jugendliche durch das Dampfen zum Rauchen verführt werden, ebensowenig braucht es keine Beschränkung der Verdampfertechnik: wer mit 2000 Watt dampfen will, soll das können. Mir reichen ein ungeregelter Mod und eine Wicklung von 1,5 Ohm in einem hochwertigen Verdampferkopf völlig.
    Die Geräte sind ziemlich unkaputtbar und Ersatzteile sollten weiterhin verkäuflich sein, dumm ist das nur für Leute die später (trotz der negativen Publicity) umsteigen wollen.

    Jetzt kommt aber das Hauptproblem: Liquids und das doch so furchtbar toxische Nikotin.
    Die 50 mg als letale Dosis ist eine nicht haltbare Aussage. Oral verabreicht kotzt man sich die Seele aus dem Leib, die Aufnahme ist langsam und die Symptome (Zittern, Übelkeit, Erbrechen) nehmen immer mehr zu. Professor Dr. Bernd Mayer kennt einen Fall, wo einer 4000 (!!!) mh also 4 Gramm zu sich genommen hat. ‚Es ging im nicht gut, aber er hat es überlebt.‘
    So, also ist der ganze Schwachsinn, dass Kleinkinder das Zeug verschlucken (es sind Tröpfelbehälter, das Zeug schmeckt eklig) nur darauf gemünzt die E-Zigarette abzuschaffen.

    10 ml Nachfüllbehälter. Das ist das, was uns das Genick brechen wird. Selbstmischer wie ich haben nicht vor Base in 10 ml Behältern zu ordern. Das ist vom Umweltschutzstandpunkt irre und auch von der Produktsicherheit. Ich traue es mir auch zu aus 99,9% reinem Nikotin eine Base selbst zusammenzurühren, die (nicht nur für mich) unbedenklich ist.

    Jugendschutz und Verkauf ab 18 Jahre sollte eigentlich völlig ausreichend sein, um das Problem der Einsteiger zu lösen. Was mündige Bürger tun und in welchen Gebindegrößen sie kaufen, sollte man ihnen selbst überlassen. Eine Gefahr für die Umwelt auch bei 200er Basen sehe ich nicht. Nikotin baut an der Luft (Sauerstoff ist ihr Feind) und Licht zersetzen den Stoff sehr schnell in harmlose Stoffe.

  2. Petra Tatura sagte:

    Man sieht es leider jeden Tag wieder und in allen Bereichen –
    Dieser Staat ist völlig verwahrlost, korrupt und irre!

    Monsantos krebserregendes Pflanzenschutzmittel Glyphosat wird als unbedenklich eingestuft, Zigaretten und Alkohol sind erlaubt, aber diese „gefährlichen “ E-Zigaretten müssen weg.

    Wahrscheinlich ist die Lobbyarbeit der Dampferindustrie noch nicht gut genug.
    Mein Vorschlag: Öfter mal mit nem G…koffer zum Bundestag und nach Brüssel.

    Es ist einfach unerträglich!!!!

  3. Peter sagte:

    Ich persönlich glaube ja nicht das Verschwörungstheorien der Sache zuträglich sind. Die Diskussion muss auf sachlicher Ebene geführt werden.

    Ich glaube auch das der Hinweis auf eine mögliche gesundheitsgefahr durchaus fair ist, denn auch wenn ich davon ausgehe das meine Dampf Gewohnheit weniger schädlich ist als Zigaretten, ist mir persönlich dennoch klar das nicht dampfen eine höhere Wahrscheinlichkeit hat keinen Einfluss auf meine Gesundheit zu haben als Dampfen.

    Allerdings sollte die Entscheidung mir als mündigem Erwachsenen zustehen, und das ist die Grundlage auf der die Argumentation unsere Seite fußen sollte, nicht „das Böse Böse Krebsforschungszentrum und die Pharmaindustrie“

    • Stefan Taubert sagte:

      Hallo Peter !

      Du sagtest, Verschwörungstheorien seien der Sache nicht zuträglich. Ich finde, diesbezüglich sollte man sich vielleicht einmal – das meine ich auch für mich selbst – klar sein, wie sich eine „Verschwörungstheorie“ überhaupt definiert.

      Ist eine VT grundsätzlich etwas „Falsches“ ? Oder ist eine VT eher etwas, was so ungeheuerlich furchtbar, angstmachend klingt, dass es nicht wahr sein kann, so schlimm, dass man es nicht wahrthaben WILL – “ … kann doch gar nicht sein… „.

      Kann es wirklich nicht sein ? Ist es wirklich so ausgeschlossen, dass beispielsweise die Pharmaindustrie Interesse daran hat, dass das Tabakrauchen erhalten bleibt ? Ist es wirklich unmöglich ?
      Um mal ein bildliches Beispiel heranzuziehen : Was würde es für einen Malermeister bedeuten, wenn es eine Farbe gäbe, die so haltbat ist, dass nen Fassadenanstrich 50 Jahre hält ? Und für die Hersteller von Farben erst ?
      Ich glaube, selbst der Erfinder dieser Farbe würde die Entwicklungspapierchen in der Schublade mit der Aufschrift “ Nie wieder Öffnen “ verschwinden lassen. Eine Vermarktung wäre unmöglich, denn er müsste diese Farbe zu einem Preis verkaufen, der ihm, nachdem alle Fassaden damit angestrichen sind, soviel Geld eingebracht hat, dass er den Rest seines Lebens davon leben kann. Niemand würde für 20qm Wandfarbe 1000€ hinblättern.

      Und nicht anders ist im Bereich der Medizin auch. Für die Aktionäre von Krankenhausgesellschaften sind gesunde Menschen der reine Horror. Zur hälfte leerstehende Onkologien an den kliniken bringen Millionenverluste jedes Jahr.
      Unter allen Krebsarten ist Lungenkrebs die häufigste bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Wenn man sich dieses Bild ansieht stellt man fest, dass es verschiedene Gruppen gibt. Einmnal die Erkrankten die an ihrer ersten Erkrankung sterben und dann diejenigen, die erst nach mehrfacher Erkrankung sterben. Beiden Gruppen gemein ist, dass entweder eine oder mehrere Therapien stattfinden.
      Was haben wir da ?
      – Oparation/-en ( Onkologie )
      – Bestrahlung/-en ( Onkologie – auch die Bestrahlungsmittel kommen von der Pharmaindustrie )
      – Chemotherapie/-n ( Pharmaindustrie )
      Weiter werden noch Schmerzmittel benötigt ( Pharmaindustrie ), Mittel der Wundversorgung, Medzin-Technische Mittel ( Beatmung ) usw. usw. Alleine am Lungenkrebs hängt nen riesiger Rattenschwanz an Kostenfaktoren dran.

      Platt gesagt : Gesundheit für Alle und für immer, wäre der wirtschaftliche Untergang der Pharmaindustrie. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern Fakt. Die Schlussfolgerungen aus den wirtschaftlichen Fakten – die sind dann Theorie.

      • Peter Petermann sagte:

        Nein Stefan, das ist kein Fakt, das ist eine Unterstellung.

        Der durchschnittliche Mensch – und die meisten derer die im Gesundheitswesen Arbeiten, sind normale Menschen – hat ein Gewissen und einen inneren moralischen Kompass – kurz die meisten von uns müßen bei Ihrem täglichen handeln in der Lage sein das was sie tun mit sich selbst zu vereinbaren – das gezielte schädigen anderer Menschen aus rein kommerziellem Interesse gehört da im allgemeinen nicht zu den Dingen die sonderlich weit oben stehen.

        Ich würde davon ausgehen das ein großteil der Menschen die beim DKFZ arbeiten und forschen dies tatsächlich tun um einer sehr ekelhaften Krankheit, und damit einem Grund für viel Schmerz und leid einhalt zu gebieten, und ganz selbst verständlich hat so jemand einen anderen Blick auf Genußmittel und auch die sozialen Strukturen die mit dem gebrauch solcher zusammenhängt als du oder ich als Konsumenten.

        Eine Verschwörungstheorie ist wenn man den Anschein verschiedener Dinge als Fakt bezeichnet und ohne tatsächliche Verbindung in einen kausalen Zusammenhang setzt.

        Das Problem dabei ist, das eine solche Verschwörungstheorie zwei dinge Bewirkt:
        Einmal Fronten zwischen den beiden Parteien, bei denen es aus Mangel an vertrauen und zwischen Kampfrhetorik einfach keinen Platz mehr für einen Konsens gibt.

        Und dann die Schublade in die wir als Dampfer uns selbst setzen in dem wir Argumentationen wiederholen, die in so elitären kreisen wie Anti-Impfungs-Spinnern beliebt sind.

        Statt eine Verschwörungstheorie gegen eine Stiftung die sich zum wohle von uns allen einsetzt zu spinnen sollte unsere Reaktion sein darüber nachzudenken was von den Wünschen des DKFZ denn Sinn macht, und was davon schädlich ist – dann aber statt blinde Vorwürfe zu machen zu erklären warum das keinen Sinn macht.

        z.B. „Liebes DKFZ, liebe Politiker, Ich als Dampfer habe Ihre Sorgen wahrgenommen, jedoch fürchte ich das ein Teil der Massnahmen weder in Ihrem noch in meinem Sinne sind. Eine Gesundheitswahrnung und eine gesetzliche Altersbeschränkung kann ich verstehen und halte ich für Sinnvoll, eine Einschränkung der Aromen die Menschen die Ihre Tabaksucht losgeworden sind wieder dazu zwingt sich Tabak(geschmacks)ähnlichen Produkten anzunähern, und so die Hemmschwelle senkt wieder zum Tabak zu greifen hingegen sehe ich als Problematisch, bitte überdenken Sie das doch aus der Perspektive eines Dampfers, und beachten Sie das für viele von uns das Dampfen ein genuß, und nicht nur eine Entwöhnungskur ist,“

        • M.J.Fox sagte:

          Leider machst Du da einen erheblichen Denkfehler: Die Gier des Menschen nach Macht, Geld und Einfluss ist unerschöpflich. Denn wie ist es zu erklären dass das Suchtpotential von Tabakprodukten durch den Zusatz bestimmter Stoffe um einiges erhöht wird ? Doch nur, damit der junge neugierige Mensch in eine möglichst sofortige (Wunsch der Profiteure) Abhängigkeit getrieben wird.

          Wer wiederum sind denn die Profiteure dieser verbrecherischen Machenschaften: BigPharma, der Staat, das Gesundheitswesen und die Tabakkonzerne.
          Wenn der Staat so auf das Wohl der Bürger bedacht ist frage ich mich doch ernsthaft wieso Zigaretten überall freiverkäuflich sind bzw. überhaupt verkauft werden und nicht auf einer Verbotsliste stehen?
          Doch nur um die Lebenserwartung der rauchenden Bevölkerung zu senken. Rauchen ist nämlich ein Laster welches in der Regel erst im Rentenalter zu ernsthaften Erkrankungen führt.

          Für die Versorgung im Krankheitsfalle ist natürlich gesorgt: Der Raucher hat ja zeit seines Lebens in Form von Tabaksteuer vorgesorgt. Welchen Vorteil hat Vater Staat davon ? Aufgrund der geringeren Lebenserwartung muss er weniger Rente bezahlen. Welchen Vorteil hat BigPharma und das Gesundheitswesen: Na ist doch wohl auch klar !

          Wenn hier von Verschwörung geredet wird, reden wir doch nicht von dem kleinen Angestellten in einem Tabakunternehmen, der Krankenschwester im Krankenhaus und auch nicht vom Landtagsabgeordneten der Grünen aus Buxtehude.

          Wir reden hier von skrupellosen, korrupten, menschenverachtenden Wirtschafts- / Politbossen denen das Leben von hunderttausenden Menschen völlig egal ist, weil sie von deren Leid sehr sehr gut Leben können.

          Warum wohl soll die E-Zigarette möglichst totgemacht werden ? Sie stellt eine erhebliche Gefahr für diese Wirtschaftszweige und dem Staat dar !!!

          Da wird auch gar nicht mehr hinterfragt ob denn Nikotin in seiner Reinstform überhaupt das Herz-Kreislauf-System schädigt. Nein man legt einfach fest „Nikotin schädigt das Herz-Kreislauf-System“ und der Rest der Liquid´s ist krebserregend. Es gibt zwar keinerlei Studien oder Langzeitforschungen zum Thema, aber man sagt einfach es ist so und basta !!! Und hinter verschlossen Türen „Unsere Interessen müssen gewahrt werden“. Da ist es egal ob Tausende am jahrelangen Tabakkonsum zugrunde gehen.

          In diesem Sinne: “Unsere Gesellschaft wird von Verrückten geführt, für verrückte Ziele. Ich glaube wir werden von Wahnsinnigen gelenkt, zu einem wahnsinnigen Ende.“ (John Lennon)

  4. Roland sagte:

    „die nur dann überhaupt Sinn macht, wenn das DKFZ und kooperierende Pharmaunternehmen bereits Inhalationsgeräte entwickelt haben, die ohne Glyzerin und Propylenglykol auskommen und die dem Verbraucher bisher nicht vorgestellt wurden.“

    Siehe „IQOS von Philip Morris“.

  5. Franky sagte:

    Guarkernmehl, wat für ein Bullshit. Das ist ein Verdickungsmittel und wird schon seit Jahren unter anderem in Sportnahrung verwendet, gibbet dann dafür auch ein Verbot ???? Ich habe die Schnauze von diesem Korrupten System mittlerweile sowas von voll, wird mal wieder Zeit das man mit Steinen schmeißt, ich glaube was anderes haben die Spacken da oben nicht verdient. Aber das spiegelt das wieder was alle schon seit Jahren da oben wollen. Gesund waaaaaaaaaaaaaaaas unser Volk darf doch nicht gesund werden, am besten noch vor der Rente abnippeln. Schade das es keine RAF mehr gibt, die hätten die alle schon früh morgens in ihren Autos weggebombt.

  6. Marco W. sagte:

    dazu fällt mir nur ein ……….. ohh man wie engstirnig (menschenverachtend) muss man eigentlich sein um Politiker zu werden……*kopfschüttel*

  7. Günter Pavlas sagte:

    Kein PG/VG mehr? Echt?
    Hmmm – das ist ja so, als würde man Tabak und Papier in Zigaretten verbieten :)

    • Sonia sagte:

      DKFZ: Vorschlag für eine Liste von Zusatzstoffen, die verboten werden sollten
      Verbotene Zusatzstoffe in Tabakprodukten

      Glyzerin(CAS 56-81-5)
      Guarkernmehl (CAS 9000-30-0)
      N-propyl Acetat (CAS 109-60-4)
      Paraffinwachs (CAS 8002-74-2)
      Propylenglykol (CAS 57-55-6

      und hier kommt es..
      „Die vom DKFZ vorgeschlagene Liste für Zusatzstoffe in
      Tabakerzeugnissen, die verboten werden sollten, sollte ebenso für elektronische Zigaretten und
      Nachfüllbehälter gültig sein.“

  8. Amrei Weisser sagte:

    Ich bin seit 2 Jahren rauchfrei. Und zum verdanken habe ich es dem dampfen wo ich in der woche vlt. 2mal mach.
    Es soll ja nur verboten werden weil der Staat nichts mehr verdient dann müsst ihr erstmal Zigaretten verbieten

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