Porsche gegen das Verbrenner-Aus: Milliardenverluste bei VW, Streit um EU-Klimaziele
Porsche setzt wieder auf Verbrenner
Der deutsche Autobauer Porsche ändert überraschend seine Strategie. Statt einer klaren Elektro-Offensive sollen klassische Verbrennermodelle wie 911, Cayenne und Panamera länger am Markt bleiben. Zusätzlich ist ein neues Verbrenner-SUV in Planung. Damit schwächt Porsche seine Rolle als Vorreiter für E-Mobilität.
Milliardenbelastung für Volkswagen
Die Entscheidung hat Folgen für den Mutterkonzern Volkswagen (VW): Verschobene Projekte und gestrichene Elektro-Pläne verursachen Abschreibungen von rund 5 bis 6 Milliarden Euro. Auch Stellenstreichungen stehen bevor. Fachleute warnen, dass VW dadurch wichtige Marktanteile bei Elektroautos verlieren könnte.
EU-Verbrenner-Aus ab 2035 bleibt bestehen
Die Europäische Union hat beschlossen: Ab 2035 dürfen nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden. Hersteller wie Porsche, BMW und Teile der Politik werben dennoch für Ausnahmen durch synthetische Kraftstoffe (E-Fuels).
Die EU-Kommission hält jedoch am Beschluss fest. Kritiker warnen, dass ein Aufweichen des Verbots die Klimaziele gefährden würde.
Klimawandel und Verkehrsemissionen
Parallel steigt der Druck durch die Klimakrise. Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürren nehmen in Europa zu. Laut Umweltbundesamt verfehlt Deutschland weiterhin die Emissionsziele im Verkehrssektor. Jede Verzögerung beim Umstieg auf Elektroautos verschärft die Last für andere Branchen wie Energie und Landwirtschaft.
Streit zwischen Industrie und Klimapolitik
Die Debatte ist ein Grundsatzkonflikt:
- Industrie & Porsche: pochen auf Technologieoffenheit, Arbeitsplätze und E-Fuels.
- Politik & Klimaexperten: verweisen auf Effizienz, Kosten und Klimaschutz.
Der Ausgang dieses Streits entscheidet, ob Deutschland und Europa ihre Klimaziele erreichen – oder ob der Verbrennungsmotor doch länger überlebt als geplant
❓ Häufige Fragen zum Verbrenner-Aus und Porsche
Wann tritt das Verbrenner-Aus in der EU in Kraft?
Die Europäische Union hat beschlossen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen. Das bedeutet: Neuwagen mit klassischen Verbrennungsmotoren (Benzin oder Diesel) dürfen dann nicht mehr verkauft werden. Bestehende Fahrzeuge dürfen aber weiterhin genutzt und gehandelt werden.
Gilt das Verbrenner-Verbot auch für Porsche?
Ja, auch Porsche ist vom EU-Verbrenner-Aus betroffen. Der Sportwagenbauer versucht jedoch, über den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) eine Hintertür offen zu halten. Damit könnten Verbrennermodelle wie der Porsche 911 auch nach 2035 theoretisch weiterverkauft werden – sofern die EU diese Ausnahme zulässt.
Setzt Porsche jetzt wieder auf Verbrennungsmotoren?
Porsche hat angekündigt, seine Elektro-Offensive zu verschieben und Verbrennermodelle wie Panamera, Cayenne und 911 länger im Programm zu halten. Zudem ist ein neues Verbrenner-SUV geplant. Diese Entscheidung belastet den Mutterkonzern Volkswagen mit Milliardenkosten.
Was sind die Nachteile von E-Fuels?
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die mit erneuerbaren Energien hergestellt werden. Kritiker bemängeln jedoch:
- geringe Energieeffizienz im Vergleich zu Elektroantrieben,
- sehr hohe Herstellungskosten,
- begrenzte Verfügbarkeit.
Daher sehen viele Expert:innen E-Fuels eher als Nischenlösung für Flugzeuge, Schiffe oder Oldtimer.
Warum ist das Thema so umstritten?
Das Verbrenner-Aus ist ein Symbol für den Umbau der europäischen Autoindustrie. Während die Politik auf Klimaschutz und emissionsfreie Mobilität setzt, pochen Hersteller wie Porsche auf Technologieoffenheit und Arbeitsplätze. Für die einen sind E-Fuels ein Rettungsanker, für die anderen ein teurer Umweg.