,

Russlands langer Schatten – Wie der Kreml Trump prägte

Russlands langer Schatten – Wie der Kreml Trump prägte
Anzeige

Von Moskau bis Mar-a-Lago: Der Einfluss Russlands auf Donald Trump zieht sich über Jahrzehnte. Früh ins Visier genommen, politisch unterstützt, wirtschaftlich umworben – ein gefährliches Spiel mit globalen Folgen.

Washington, Moskau, Helsinki – Juni 2025. Wenn Donald Trump heute im Weißen Haus sitzt, ist das nicht nur das Ergebnis eines außergewöhnlichen politischen Comebacks. Es ist das Finale eines geopolitischen Schachspiels, das in den 1980er-Jahren begann – mit dem Ziel, Einfluss auf den mächtigsten Mann der Welt zu gewinnen.

Anzeige

Schon 1987 flatterte ein bemerkenswerter Brief in Trumps New Yorker Büro: Der sowjetische Botschafter Yuri Dubinin lud den aufstrebenden Immobilienmogul nach Moskau ein. Der KGB-nahe Tourismuskonzern Intourist zeigte „großes Interesse“ an einem gemeinsamen Hotelprojekt mit Trump. Wenig später reiste Trump nach Moskau – hofiert, geführt, beobachtet. Der KGB war dabei.

Der perfekte Kandidat

Ex-KGB-General Oleg Kalugin beschreibt Trump als „Traumziel“ der sowjetischen Spionage: reich, eitel, leicht zu schmeicheln – und in finanziellen Schwierigkeiten. Die Sowjets wussten, Trump brauchte Geld. Russland hatte Oligarchen, Immobilien-Deals – und Zeit.

Ex-KGB-Agent Yuri Shvets geht noch weiter: Trump sei damals als „geistig beeinflussbarer Akteur“ eingestuft worden. Seine anti-NATO-Aussagen kurz nach der Moskau-Reise wertete man im Kreml als „vollen Erfolg“. Der sowjetische Plan: Einen Meinungsmacher im Westen aufbauen – über Jahrzehnte.

Anzeige

2016 – Der Angriff auf die Demokratie

Fast 30 Jahre später ist Trump Präsidentschaftskandidat – und Russland greift ein. Hacker stehlen zehntausende E-Mails der Demokraten, Clinton wird öffentlich beschädigt. Der Kreml bietet dem Trump-Team kompromittierende Informationen an. Trumps außenpolitischer Berater George Papadopoulos ist der erste, der angebissen haben soll.

Das FBI ermittelt. Sonderermittler Robert Mueller kann keine formale Verschwörung nachweisen, doch das Netzwerk von Verbindungen ist alarmierend: Paul Manafort, Michael Flynn, Carter Page – alles Männer mit direkten oder indirekten Russlandkontakten. Mehr als 16 Trump-Vertraute standen in Verbindung mit dem Kreml.

Der Helsinki-Moment

Juli 2018, Gipfeltreffen in Helsinki. Trump steht neben Putin – und stellt sich gegen die eigenen Geheimdienste. „Ich sehe keinen Grund, warum es Russland gewesen sein sollte“, sagt er mit Blick auf den Hackerangriff. Ein Satz, der weltweit für Entsetzen sorgt.

Ehemalige CIA- und FBI-Direktoren sprechen von „Verrat“. Doch Trump bleibt bei seiner Linie: Russland sei nicht der Feind, sondern ein möglicher Partner. Warum? Politische Strategie? Persönliche Loyalität? Oder Druckmittel aus Moskau?

Kompro­mat?

Seit Jahren hält sich hartnäckig das Gerücht: Russland besitzt kompromittierendes Material über Trumps Moskau-Besuch 1987. Prostituierte, versteckte Kameras, abgehörte Gespräche. Ex-KGB-Agenten behaupten, der Kreml habe „etwas in der Hand“. Beweise? Fehlanzeige. Aber der Verdacht ist nie verschwunden.

Putin selbst macht sich öffentlich darüber lustig. Bei einem Gipfel in Helsinki lacht er auf Nachfrage über etwaige „Sex-Tapes“. Trump lacht mit – und schweigt.

2024 – Rückkehr mit Rückenwind aus dem Osten

Im Wahlkampf 2024 setzt Trump auf Isolationismus, stellt die NATO erneut infrage – und findet wieder Wohlwollen im Kreml. Elon Musk, sein politisch aktiver Unterstützer, investiert Millionen in Trumps Kampagne. Der Vorwurf: Während Amerika demokratische Prinzipien verliert, wird ein autoritärer Schulterschluss zur Realität.

Kurz nach Trumps Wahlsieg fordert dieser, Russland solle wieder Teil der G7 werden. Hinter verschlossenen Türen lässt er Taskforces gegen Russland im Nationalen Sicherheitsrat auflösen. Ein Präsident, der erneut Moskaus Kurs fährt.

Fazit: Ein Präsident mit Geschichte

Ob es je eine offene Steuerung durch Russland gab, ist unklar. Doch Donald Trump war, ist und bleibt ein Mann, auf den der Kreml Einfluss ausübte – subtil, wirtschaftlich, politisch.

Ein Präsident, der Amerikas Feinde nicht bekämpft, sondern umarmt.
Ein Präsident, dessen politische Laufbahn mehr mit Moskau als mit Washington begann.


📺 Vertiefende Einblicke: Die ZDF-Dokus „Die Akte Trump“

Zwei exklusive Dokumentationen des ZDF beleuchten die Verflechtungen zwischen
Donald Trump, seiner Familie, Russland und dem globalen Machtgefüge auf eindrucksvolle Weise.
Mit originalem Bildmaterial, Interviews und investigativen Recherchen zeigen sie, wie früh der Kreml Trumps
Aufstieg beobachtete – und wie dieser Einfluss bis heute wirkt.

Beide Filme sind online verfügbar und liefern umfassendes Hintergrundwissen zur politischen Entwicklung Trumps –
vom Unternehmer zum globalen Machtfaktor mit russischer Flankierung.

Anzeige

Kaffee-Shop