Viel Rauch: Die Erfolgsgeschichte der Shisha in Europa
Wenn junge Menschen sich heute fürs Wochenende verabreden, muss nicht immer ein Club das Ziel sein. Längst ist es gängig geworden, den Abend in der Shisha-Lounge zu verbringen. Das Liquid Sortiment von Shisha World ist ein eindeutiges Beispiel dafür, wie vielfältig die Auswahl mittlerweile ist. Das liegt natürlich auch an der Beliebtheit des kunstvollen Tabakrauchens, was sich in steigenden Besucherzahlen zahlreicher Shisha-Bars manifestiert. Doch wie kam die, im Orient schon seit vielen Jahrzehnten bekannte und beliebte Wasserpfeife eigentlich nach Europa? Was hat den Hype ausgelöst und wie funktioniert Shisha-Rauchen eigentlich?
Der Ursprung ist bis heute nur teilweise bekannt
Es gibt Phänomene im Leben, die sich irgendwann einmal etabliert haben und keiner weiß genau, wie es dazu kam. Ein gutes Beispiel ist der legendäre Marlboro Man, der bis heute den Inbegriff eines tabakrauchenden Cowboys darstellt, der aber faktisch nie gelebt hat. Und so gehört auch die Shisha heute zu unserem Leben dazu und viele Menschen wissen nicht, woher die traditionelle Wasserpfeife eigentlich stammt. Es wird nach wie vor darüber diskutiert, ob der Ursprung in Indien oder doch in Persien liegt.
Die Tendenz der Legende geht allerdings ins persische Reich des 15. Jahrhunderts zurück, wo sich Wasserpfeifen, die an die heutige Form erinnern, etabliert hatten. Es ging beim Rauchen des aromatisierten Tabaks nie um eine Suchtbefriedigung, sondern um ein gemeinschaftliches Ritual. Vor allem in den arabischen Ländern gehört die Shisha bis heute zur Kultur, Shisha zu rauchen ist ein Zeichen der Gastfreundlichkeit.
Der große Sprung nach Europa
In Deutschland begann der Trend des Shisha-Rauchens ab dem Jahr 2005 und breitete sich zunächst unter Jugendlichen aus. Zahlreiche arabischstämmige Deutsche eröffneten Shisha-Bars und schon nach wenigen Monaten strömten junge, aber auch ältere Besucher in die Bars, um gemütlich mit Freunden eine Shisha zu rauchen. Die Wasserpfeife ist das, was in der sogenannten Boomer-Generation das Bier unter Freunden war und ist.
Sie ist ein Zeichen der Geselligkeit, des Beisammenseins, der Unterhaltung. Heute verabredet man sich nicht mehr nur auf ein Bier, sondern auch auf eine gemeinsame Shisha. Mit wachsender Beliebtheit wuchs allerdings auch der Markt für Shishas. Nach E-Zigaretten stehen sie mittlerweile auf dem vierten Platz der Tabakprodukte, die Deutsche mindestens gelegentlich konsumieren!
Nicht mehr nur in Shisha-Bars, sondern auch im privaten Umfeld wird die Wasserpfeife heute, generationenübergreifend zu geselligen Anlässen konsumiert. Die Anschaffungskosten für ein eigenes Modell sind weit günstiger geworden und die Nachfrage steigt beinahe jährlich. Kein schlechter Trend, zumindest von neurologischer Seite betrachtet. Immerhin sind sich Experten sicher, dass gesellige Menschen mehr Gehirnzellen besitzen. Ist das gemeinsame Shisha-Rauchen also ein Zeichen des Intellekts?
Wie funktioniert eine Shisha?
Die Shisha selbst besteht aus mehreren Bestandteilen, ein elementarer Bauteil ist die Bowl. Sie wird mit Wasser gefüllt, wodurch der später entstehende Rauch abgekühlt wird. Genutzt wird schlichtes Leitungswasser, was nach Möglichkeit abgekühlt sein muss. Der zweite, wichtige Bestandteil ist die Rauchsäule, die direkt auf den Wasserbehälter geschraubt wird. Durch diese Säule, die unterschiedlich groß sein kann, zirkuliert der entstehende Rauch.
Doch auch damit sind es noch nicht genug Bauteile, denn eine funktionierende Shisha braucht darüber hinaus einen Tabakkopf, der auf der Rauchsäule platziert wird. Ein Dichtungsring sorgt dafür, dass alles luftdicht miteinander verbunden ist. Im unteren Bereich der Säule befindet sich eine Öffnung, an die der Schlauch angeschlossen wird. Auf diesen wiederum kommt ein Mundstück, durch das der Rauch inhaliert wird.
Wenn alle Komponenten zusammengesetzt sind, wird der Shisha-Tabak in den Tabakkopf eingefüllt. Es handelt sich hierbei um nikotinfreien, meist aromatisierten Tabak in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Nun muss die Shisha-Kohle erhitzt werden. Auf dem Tabak wird ein Stück Alufolie ausgebreitet, welches einige Luftlöcher aufweist. Die glühende Kohle wird auf die Alufolie gelegt und erhitzt auf diese Weise den Tabak.
Durch den Zug am Schlauch entsteht, sofern die Shisha richtig zusammengebaut ist, ein Unterdruck im Wasserbehälter. Luft wird durch den erhitzten Tabak angesogen und in die Rauchsäule gebracht. Das im Tabak enthaltene Feuchthaltemittel sorgt dafür, dass die Rauchentwicklung verstärkt wird. Nachdem der Rauch durch das kalte Wasser gezogen wurde, ist er abgekühlt und kann eingeatmet werden. Beim Zug entsteht ein blubberndes Geräusch.
Was macht die Shisha so beliebt?
Während die Anzahl an Zigarettenrauchern in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen ist, erobern zwei neue Phänomene den Markt. Auf der einen Seite ist das die E-Zigarette, auf der anderen Seite ist es die Shisha. Letztere ist für die Konsumenten weit mehr als nur die Befriedigung einer Sucht, denn beim Rauchen einer Shisha geht es um Geselligkeit, Geschmack und vieles mehr.
Shisha-Bars sind nicht für die schnelle Suchtbefriedigung gedacht, sondern werden zum Verweilen genutzt. Neben der klassischen Wasserpfeife lassen sich hier auch Getränke ordern, Musik hören und Gespräche mit anderen führen.
Der Rauchvorgang ist nicht nach wenigen Minuten beendet, wie bei einer Zigarette, denn eine Wasserpfeife kann, je nach Tabakmenge, auch über eine halbe Stunde brennen. Um die Shisha zu rauchen, kann gemütlich Platz genommen werden, die Wasserpfeife steht meist unter dem Tisch und ist mit einem oder mehreren Schläuchen ausgestattet und wird von den Gästen geteilt.
Aromatische Vielfalt durch Geschmacksrichtungen
Auch wenn Tabak in der Shisha verwendet wird, handelt es sich hierbei nicht um den klassischen Zigarettentabak. Der größte Unterschied: Es ist kein Nikotin enthalten. Auch sind die meisten Tabaksorten von ihrem Geschmack her nicht an klassische Tabaknoten angelehnt, sondern an verschiedene Aromen.
Die Liste der Sorten klingt bisweilen so abwechslungsreich wie die Cocktailkarte in einer Bar, kreative Namen sind ebenso häufig vorhanden wie reine Sortenbezeichnungen. Ob Süßspeisen wie Schokolade oder Aromen wie Kirsche, Melone oder Apfel, die Qual der Wahl sorgt in vielen Shisha-Bars dafür, dass schon bis zur Bestellung eine gewisse Zeit vergeht.
Arabische Gemütlichkeit in Europa
Wenn die arabischen Völker für eines bekannt sind, dann ist es ihre Gastfreundlichkeit. Kaum ein anderes Volk gilt als so gesellig, freundlich und genussfreudig. Die Shisha zum gemeinsamen Abend zu reichen ist ein Zeichen des Zusammenhalts und der Gemeinsamkeit. Und genau diese wertgeschätzten Eigenschaften machen die Shisha auch in Europa so beliebt. Menschen kommen zusammen, rauchen zusammen, verbringen Zeit miteinander und lassen den Stress des Alltags bei einem gelegentlichen Zug an der Shisha ausklingen.