E-Zigaretten in der Türkei

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Urlaubszeit – Darf man in der Türkei Dampfen?

Für viele von uns ist es endlich wieder Urlaubszeit und nicht wenige haben die Traumreise in die Türkei schon gebucht. Doch gerade als Dampfer stellen sich einem dann doch so einige Fragen: Ist das überhaupt erlaubt? Darf ich meine Dampfe mitnehmen? Und was, wenn das Liquid alle ist?



Wir haben für euch getestet, wie es am Flughafen, im Hotel und am Strand aussieht und verraten, worauf Ihr bei eurem Türkei-Urlaub achten solltet!

Die rechtliche Lage

Die türkische Regierung und das dazugehörige Gesundheitsministerium unter der Leitung der islamistisch-konservativen AK Parti strebte eigentlich ein komplettes Verbot des Handels von e-Zigaretten an. Da die Regierung allerdings nicht wiedergewählt wurde, kann sich dies auch wieder verändern. Auf jeden Fall ist die Einfuhr an Dampfen in Händler-Mengen verboten.

Doch was bedeutet das? Mit dem Dampfen befindet man sich, rein rechtlich gesehen, in einer gewissen Grauzone. Effektiv werden die Koffer von Urlaubern nicht nach e-Zigaretten oder Liquid durchsucht. Mitglieder unserer Redaktion sind mittlerweile schon diverse Male in die Türkei geflogen und wurden sogar bei der Einreise nach den e-Zigaretten gefragt, aber mehr aus Interesse, nicht wegen der Einfuhr.

Trotzdem sollte man es – vor allem mit dem Liquid – nicht unbedingt übertreiben. Lieber ein Aroma weniger einpacken, aber dafür auch alles mit ins Land bringen dürfen. Finden die Beamten aber plötzlich 4 oder 5 Liter im Gepäck, könnte es schon dazu kommen, dass es einkassiert wird.
Ein anderer Tipp, um auf Nummer sicher zu gehen: Vielleicht für den Urlaub lieber „einfache“ Modelle mitnehmen. Bei denen ist es nicht nur leicht zu verschmerzen, wenn sie mal im Sand versinken oder eine Runde tauchen gehen, sondern auch falls man tatsächlich mal auf einen prinzipientreuen Beamten treffen sollte, ist der Verlust nicht ganz so schlimm.

Der 200,- Euro-Selbstwickler auf dem 150,- Euro Akkuträger sollte also den Urlaub vielleicht lieber daheim in Sicherheit verbringen.

 

Wie verbreitet ist die e-Zigarette in der Türkei?

Das kommt natürlich immer ein wenig darauf an, wo man sich gerade befindet. Führt einen der Urlaub ins hintere Anatolien, ist die e-Zigarette definitiv ein Hingucker, der für so manche hochgezogene Augenbrauen sorgen wird. Doch – und das ist für die Urlauber eigentlich von Bedeutung – in den Touristen-Hochburgen wie zum Beispiel Bodrum und Antalya, ist die e-Zigarette wohl bekannt und extrem positiv angesehen.

Und dass das so ist, haben wir unsere britischen Nachbarn von der Insel zu verdanken. Sie stellen einen Großteil der Urlauber in diesen Regionen dar und haben die e-Zigarette gut bekannt gemacht. So ist es in vielen Hotels überhaupt kein Problem mehr, auch in geschlossenen Räumen zu dampfen.

Allerdings: Natürlich sollte man – solange man nicht andere Dampfer sieht, die es schon vormachen – immer erst fragen, ob man Dampfen darf. Das macht nicht nur einen guten Eindruck, sondern es gehört auch zum guten Ton. Auf unseren Reisen durften wir ausnahmslos überall dampfen: in der Hotellobby, am Pool und auch im eleganten Restaurant.
Vor allem, da seit einigen Jahren in der Türkei das Rauchen in öffentlichen Räumen strikt verboten ist und Raucher in den Restaurants auf die Restaurant-Terrassen verbannt worden sind, sehen viele moderne Türken die e-Zigarette als gute Alternative an.

Kriege ich in der Türkei Ersatz für meine Dampfe?

Nun, eigentlich ist der Handel mit e-Zigaretten von der Regierung nicht gern gesehen, aber das bedeutet nicht, dass man hier auf dem Trockenen sitzt, sollte mal was mit der eigenen Dampfe passieren.

Gerade auf den türkischen Basaren in Touristen-Regionen kann man günstige Dampfen an zahlreichen Ständen bekommen. Gut, zumeist sind die Verdampfer billige Klone aus China und können schon mal ein paar Zicken machen, aber für ein paar Tage zur Überbrückung reichen sie vollkommen aus.
Ähnlich ist es mit dem Liquid: Man wird keine große Aromenauswahl in zig Nikotinstärken finden, aber zumindest hat man irgendwas, um nicht wieder zur Zigarette greifen zu müssen.

Richtige Dampferläden gibt es nicht, da die Regierung hierfür keine Lizenzen vergibt. Allerdings kann man im Internet nach einigen Suchaktionen diverse Shops finden, die auch Original-Ware, zum Beispiel von Joyetech oder Kanger, verschicken. Da dies per Kurier auch ins Hotel geliefert werden kann und wirklich blitzschnell geht (teils sogar Lieferung innerhalb von weniger als 24 Stunden!), kann das natürlich eine angenehmere Lösung als Basarware sein. Vor allem dann, wenn man einen längeren Aufenthalt in der Türkei geplant hat. Und den kann man sich beim derzeitigen Tiefstand der Türkischen Lira immer leisten.

Insgesamt kann man sagen: Dampfen in der Türkei funktioniert relativ problemlos. Unsere Tipps im Überblick:

  • Wertvolle Dampfgeräte zu Hause lassen
  • Nicht zu viel Liquid einpacken
  • Vor dem Dampfen immer erst nachfragen, ob es gestattet ist
  • Und last, but not least: wenn ein Beamter doch einmal das Dampfequipment einkassieren will, nicht groß diskutieren, sondern machen lassen

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