Die hartnäckigsten E-Zigaretten-Mythen

,

Die hartnäckigsten E-Zigaretten-Mythen

E-Zigaretten-Mythen: Wieso das Dampfen bewiesenermaßen besser ist als sein Ruf

Sie wollen mit dem Rauchen aufhören? Dann haben Sie sich wahrscheinlich, wie fast alle deutschen Tabakkonsumenten, mit elektrischen Zigaretten schon einmal beschäftigt. Umfragen zeigen, dass der Bekanntheitsgrad der E-Zigarette unter Rauchern gegen 98% tendiert.

Deutlich weniger haben die elektrische Zigarette aber tatsächlich über einen längeren Zeitraum ausprobiert. Ein häufig genannter Grund ist nicht etwa fehlende Neugierde, sondern eine zunehmende Verunsicherung aufgrund kritischer Medienberichte.

Bei näherer Analyse allerdings offenbaren sich diese „Fakten“ entweder als reine Befürchtungen ohne empirische Grundlage oder als Verallgemeinerungen vereinzelter Studien – mit einem Wort: als Mythen, die mit sensationslüsterner Hartnäckigkeit aufgegriffen und verbreitet werden.

E-Zigaretten Kritiker kommen aus allen Lagern und mit vielen Eigeninteressen im Gepäck

Warum diese Mythen verbreitet werden, hat verschiedene Gründe. Die E-Zigarette hat viele Gegner. Selten motiviert diese ein wirkliches Interesse an der Volksgesundheit. Die Tabakindustrie fürchtet Umsatzeinbußen und versucht durch gezielte Lobbyarbeit den Markt wieder kontrollierbar zu machen. Der Pharmaindustrie geht es ähnlich: Die zugelassenen medizinischen Entwöhnungsmittel werden zunehmend unpopulär und führen zu einem Umsatzrückgang von 30%.

Der Fiskus sieht die Einnahmen durch die Tabaksteuer bedroht. Nichtraucher-Aktivisten fürchten um eine Re-Normalisierung des Rauchens. Jugendschützer sehen sich mit einer scheinbar neuen Droge konfrontiert. Suchtexperten wollen sich nicht vom Abstinenz-Paradigma zu Gunsten einer Schadensminimierungsstrategie verabschieden.

Innovationen treffen häufig auf Widerstand – doch in diesem Fall ist er tödlich

Die nur langsame und von einer breiten Opposition begleitete Durchsetzung innovativer Technologien ist in der Wissenschaftsgeschichte ein bekanntes Phänomen. Dich wie immer auch der Widerstand gegen das sogenannte Dampfen motiviert sein mag – politisch, ökonomisch, medizinisch oder ideologisch – er ist gefährlich.

Denn jeder durch fehlerhafte Berichterstattung vom Versuch eines Umstiegs abgehaltene Raucher ist ein potenzielles, weiteres Opfer der durch Tabakkonsum verursachten, unter Umständen tödlichen Krankheiten.

Schon deshalb ist es an der Zeit, mit den bekanntesten Mythen rund um die E-Zigarette aufzuräumen. Das sogenannte Dampfen nicht zu praktizieren, weil es schlicht nicht schmeckt, ist eine bewusste Entscheidung. Aber man sollte diese in Anbetracht der Fakten treffen können, nicht auf der Grundlage kolportierter Halbwahrheiten.

Mythos #1: E-Zigaretten sind Entwöhnungsmittel

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat im November 2014 entschieden, dass nikotinhaltige Flüssigkeiten in E-Zigaretten keine zulassungspflichtigen Arzneimittel sind. Tatsächlich sind elektrische Zigaretten Genussmittel, deren Konsum sehr häufig den angenehmen Nebeneffekt hat, das Zigarettenrauchen überflüssig zu machen.

Viele anfänglich duale Nutzer hören deshalb auch ohne vorherige Absicht mit dem Tabakkonsum auf, weil dieser dem E-Zigaretten-Gebrauch in fast jeder Hinsicht unterlegen ist. Es ist wie mit dem Genuss hochwertigen, frisch gemahlenen Kaffees im Vergleich zu löslichem, gefriergetrockneten Kaffeegranulat. Hat man ersteren einmal kennengelernt, ist es fast unmöglich, zum Letzteren zurückzukehren – obwohl beide dem Organismus eine identische Menge Koffeins zur Verfügung stellen.

Dabei ist auch ein Fair-Trade Hawaii Kona kein Entwöhnungsmittel, sondern schlicht die gustatorisch weitaus vergnüglichere Variante, Koffein zu konsumieren. Analog verhält es sich mit der E-Zigarette – nur dass diese nicht nur die genussreichere, sondern auch um ein vielfaches risikoärmere Verabreichungsform des Nikotins ist. Mit anderen Worten: An der Tabakzigarette kann man sterben, an der E-Zigarette nicht.

Mythos #2: E-Zigaretten sind so gesundheitsschädlich wie Tabakzigaretten

In ihren Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sind E-Zigaretten unbestritten um ein vielfaches weniger gesundheitsgefährdend als Tabakzigaretten. Es gibt inzwischen weltweit keine ernstzunehmende Gesundheitsorganisation und keinen Wissenschaftler mehr, die dies leugnen würden oder könnten.

In jeder Tabakzigarette finden sich über 5.000 bekannte chemische Verbindungen, von denen mindestens 69 krebserregend und weitere 250 gesundheitsschädigend sind. In verbranntem Tabak werden unter anderem Metalle, Carbonylderivate, Benzpyren, Blausäure, Teer, Kondensat, giftige Mengen an Kohlenstoffmonoxid (CO) und Stickstoffoxiden (NO, NO2, N2O4) nachgewiesen.

Die bekannten, durch die Inhalation dieser Substanzen verursachten Krankheiten sind Krebskarzinome, chronische Atemwegserkrankungen, Lungenemphysem sowie Herz-Kreislauf- und Durchblutungsstörungen. Die Konsequenz sind nach Angaben der WHO global bis zu 6.000.000 Todesfälle im Jahr.

Was schädigt, ist der Tabak, nicht das Nikotin

Keiner dieser krebserregenden und toxischen Stoffe, die in verbranntem Tabak enthalten sind und inhaliert werden, kommt in hochwertigen E-Liquids, dem Füllstoff der E-Zigarette, vor.

Gute E-Liquids enthalten maximal fünf Zutaten: Propylenglycol (1,2-Propandiol), Glycerin oder ein Gemisch aus Beidem, Wasser, Lebensmittelaromen und wahlweise Nikotin. Jeder dieser Inhaltsstoffe ist entweder als Lebensmittelzusatz oder als Medikament bereits geprüft und zugelassen; keiner ist als krebserregend bekannt.

Lediglich Nikotin könnte (dies muss noch weiter erforscht werden) schon vorhandene Tumore zum Wachstum anregen. Bisher bekannte und zweifelsfrei nachgewiesene Gesundheitsrisiken beim Inhalieren dieser verdampften Inhaltsstoffe können Atemwegsreizungen und, entsprechend der Veranlagung, vereinzelt Allergien sein.

Behandelnde Ärzte sehen bei Rauchern nach Umstieg nur eine Zustandsverbesserung

Auch wenn es noch keine kontrollierten Langzeitstudien zu den Auswirkungen der E-Zigarette auf den menschlichen Organismus gibt: In zehn Jahren der Nutzung von E-Zigaretten (oder, anders ausgedrückt, 50 Millionen addierten Dampferjahren) ist kein einziger Todesfall als Folge des Dampfens aufgetreten. Ebenso wurde keine eindeutig mit dem Konsum in Verbindung zu bringende, länger andauernde oder irreversible Erkrankung dokumentiert.

Stattdessen berichten Ärzte und Pflegepersonal übereinstimmend von einer durchweg nachvollziehbaren Verbesserung der Gesundheit nach Umstieg – vor allem im Lungenbereich, dem Herz-Kreislauf und der allgemeinen Belastbarkeit.

Mythos #3: E-Zigaretten sind krebserregend

Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat bei einem entsprechenden Rückstandstest Spuren von “tabak-spezifischen Nitrosaminen” (TSNAs) in Nikotin-Patronen von elektrischen Zigarette gefunden. Spuren bedeutet, dass die Nitrosamine zwar wahrnehmbar, aber trotz hochentwickelter Messtechnik (gaschromatographische Massenspektroskopie) zu gering vorhanden waren, um sie zu beziffern.

Diese organisch-chemischen Verbindungen sind krebserzeugende Präkanzerogene. Um schädlich zu wirken, müssen sie erst im Körper aktiviert werden. Sie können das Wachstum von Krebszellen also nicht an sich, sondern nur unter bestimmten Bedingungen und in ausreichender Menge auslösen.

Fast alle Gesundheitsbehörden der Welt lassen einen gewissen Anteil an Nitrosaminen in Verbrauchsartikeln zu. Deshalb konsumieren viele deutsche Verbraucher täglich Kleinstmengen an Nitrosaminen etwa in gepökelter Wurst oder in Bier.

Auch Nikotin-Ersatzpräparate wie Nikotinpflaster und Nikotinkaugummi enthalten dieselben tabak-spezifischen Nitrosamine in der gleichen Menge. Unabhängige Studien haben seitdem nachgewiesen, dass elektrische Zigaretten durchschnittlich 8.18ng Nitrosamine auf 1g E-Liquid beinhalten, dieselbe Menge, die auch in Nikotinpflastern vorkommt.

Mythos #4: E-Zigaretten erhalten die Nikotinabhängigkeit

Nikotin ist eine psychotrope Substanz. Das bedeutet, es wirkt im Gehirn und kann mentale Vorgänge wie etwa die Konzentrationsfähigkeit beeinflussen. Ob reines, inhaliertes Nikotin allerdings überhaupt abhängig macht, ist unbewiesen – es gibt noch keine Langzeitstudien zum Konsum von verdampftem Nikotin ohne gleichzeitige Tabakzufuhr. Bei einem wissenschaftlich durchgeführten Versuch, bei dem Nichtrauchern über einen Zeitraum von sechs Monaten Nikotin verabreicht wurde, stellten sich weder Sucht- noch Entzugssymptome ein.

Nikotin macht an sich nicht abhängiger als Koffein

Nikotinersatzprodukte machen scheinbar nicht abhängig, wenn man vom Gewöhnungsmoment absieht, der durch den Habitus des Nikotinkaugummikauens entstehen kann. Vor allem im Umfeld der Zulassung von Pflastern oder Inhalationsgeräten wurden die generellen gesundheitlichen Auswirkungen des Stoffes in Tier- und Propandenversuchen erforscht. Dabei wurde die Zufuhr als gesundheitlich relativ unbedenklich eingestuft, vergleichbar mit dem moderaten Konsum von Alkohol, Koffein oder Zucker.

Mythos #5: E-Zigaretten sollen wie Tabakzigaretten aussehen

Genau betrachtet ist schon der Name „elektrische Zigarette“ irreführend, denn die Geräte verbrennen erstens nichts und beinhalten auch keinen Tabak. Stattdessen verdampfen sie eine wahlweise nikotinhaltige oder nikotinfreie, aromatisierte Flüssigkeit (E-Liquid), die anschließend inhaliert wird.

Die Ähnlichkeit mit der Zigarette war bei der Markteinführung 2004 zunächst durch die Form gegeben. Heute sehen noch viele sogenannte Einweg-Geräte der Tabakzigarette ähnlich; bezeichnenderweise meist diejenigen Produkte, die von den E-Zigaretten-Tochterunternehmen der Tabakkonzerne hergestellt werden.

Diese bieten jedoch ein eher unbefriedigendes Dampferlebnis und werden von den meisten Nutzern schnell durch Geräte der zweiten oder dritten Generation ersetzt, die keinerlei Ähnlichkeit mit dem Glimmstengel mehr haben.

Mythos #6: E-Liquids sind wegen fehlender Qualitätskontrollen gefährlich

Die Inhaltsstoffe von E-Liquids unterliegen in Deutschland keiner legislativ regulierten  Qualitätskontrolle. Dies wird sich mit der deutschen Ratifizierung der EU Richtlinie für Tabakerzeugnisse 2 (TPD) ändern, die spätestens 2016 in Kraft tritt. Ab diesem Zeitpunkt müsse Hersteller toxikologische Daten bezüglich der Inhaltsstoffe ihrer Produkte angeben.

„Made in Germany“ ist auch für E-Liquids zum Qualitätssiegel geworden

Viele gesundheitsbewusste Dampfer verzichten bewusst auf importierte Liquids aus Nicht-EU-Ländern. Das ist auch kein Problem, denn es gibt innerhalb Deutschlands eine ganze Reihe verantwortungsbewusster Hersteller, die sich selber strenge Qualitätsmerkmale auferlegen und diese durch unabhängig zertifizierte Fachstellen überprüfen lassen.

Sie beziehen nur pharmakologisch getestete und zugelassene Inhaltsstoffe aus EU-Produktion und testen alle Produktions-Chargen, die die Lager verlassen. In ihren Liquids finden sich weniger Schadstoffe als in vielen mit Pestiziden und Chemikalien behandelten Lebensmitteln.

Es ist also dem Verbraucher überlassen, sich für diese transparenten und überprüften Produkte zu entscheiden, deren Inhaltsstoffe klar und zu 100% ausgewiesen werden.

Mythos #7: E-Zigaretten können explodieren

Das stimmt insofern, als es auf alle elektrischen Haushaltsgeräte bei unsachgemäßem Betrieb zutrifft. Explodierende E-Zigarette sind bis jetzt nur nachgewiesen worden in Fällen, in denen es sich in den ersten fünf Jahren nach Markteintritt um billige Imitationen von Markengeräten handelte; der Besitzer sie selbst getunt oder falsch befüllt hatte; Batterien benutzt wurden, die für das Modell nicht gedacht und nicht geeignet waren; oder die Bedienungsanleitungen schlicht ignoriert wurde.

Mythos #8: E-Zigaretten sind im Gebrauch teurer als herkömmliche Tabakzigaretten

Natürlich hängen die Kosten des Dampfens von verschiedenen Faktoren ab und lassen sich nicht völlig verallgemeinern – etwa von der Anzahl und Qualität der genutzten Geräte (Anschaffungspreis), der Menge der gekauften Liquids und deren Nikotinanteil. Grundsätzlich aber berichten alle Dampfer über eine deutliche Ersparnis gegenüber dem Rauchen.

Viele Dampfer sparen über 100 € monatlich

Ein Rechenexempel: Wird etwa eine Schachtel Zigaretten pro Tag konsumiert, addieren sich Kosten von ca. 150 Euro monatlich. 2 ml Liquids entsprechen ungefähr einer Schachtel Zigaretten. Bei einem eher hoch angesetzten Preis von 5 Euro pro 10ml Fläschchen entstehen so 30 Euro Kosten monatlich – also eine Ersparnis von 120 € im Monat, von der natürlich noch die Gerätekosten abgezogen werden müssen. Diese belaufen sich zu Anfang auf ein Starter-Set für etwa 50 € sowie alle vier Wochen auf einen neuen Verdampfer für etwa 6 Euro.

Mythos #9: E-Zigaretten schmecken schlecht, langweilig oder künstlich

Zunächst einmal schmecken E-Zigaretten vor allem ungewohnt. Es gibt inzwischen Hunderte verschiedener Aromen auf dem Markt. Es kommt selten vor, dass ein ehemaliger Raucher keine Geschmacksrichtung findet, die ihm oder ihr wesentlich mehr zusagt als der Tabakgeschmack herkömmlicher Zigaretten.

Viele beginnende Dampfer gehen davon aus, dass sie mit einem Tabakaroma das Raucherlebnis möglichst originalgetreu nachbilden könnten. Sie stellen dann schnell fest, dass sie ganz im Gegenteil den Tabakgeschmack überhaupt nicht vermissen. Der eigentliche Rauchgenuss wurde tatsächlich von vielen anderen Faktoren bestimmt. Der Geschmack diente lediglich als Konditionierungsanker dieses Erlebnisses, war an und für sich aber wenig attraktiv.

Dampfer, die in den frühen Jahren der E-Zigarette, also etwa bis 2009, einen faden oder unangenehmen Nachgeschmack erlebt haben, stellen bei einem zweiten Versuch meist fest, dass die nun auf dem Markt vorhandenen Produkte deutlich komplexer, intensiver und rückstandslos im Abgang sind.

Mythos #10: E-Zigaretten machen abhängiger als Tabakzigaretten

Diese Annahme erklärt sich aus der Tatsache, dass beim Dampfen reines Nikotin inhaliert wird, was als potenter und deshalb suchterzeugender wahrgenommen wird. Es ist im Gegenteil aber so, dass das zentrale Suchtpotenzial von den Verbindungen im verbrannten Tabak ausgeht.

Es gibt keinerlei Berichte von gesteigertem Nikotinverlangen nach dem Umstieg auf elektrische Zigaretten. Im Gegenteil: In den meisten Fällen nimmt der Nikotinkonsum beim Dampfen ab. Allerdings wird ein Gewohnheitsverhalten aufrecht erhalten, das neben der Nikotinwirkung auf den Ritual-Aspekten fußt. Dazu zählen der Prozess der Anschaffung, die Haptik des „Etwas-in-der-Hand-habens“, die Inhalation, die Dampfproduktion, der soziale Faktor, das „Pause machen“ und die Selbstbelohnung.

E-Zigaretten reduzieren meist das Nikotinverlangen deutlich

Oft stellen Dampfer nach dem Umstieg fest, dass ihre Rauchgewohnheit sich mehr aus den verhaltenspsychologischen Faktoren denn aus der psychotropen Wirkung des Nikotins selbst gespeist hat. Sie reduzieren dann den Nikotingehalt ihrer Liquids sukzessive auf Null, behalten den Genuss des Dampfens aber bei. Dieser Automatismus wird oft noch durch die Tatsache beschleunigt, dass E-Zigarettendampf dem Organismus das Nikotin nicht so effizient zur Verfügung stellt wie die Tabakzigarette.

Zigarettentabak zeichnet sich durch abhängigkeits-potenzierende Verbindungen und Inhaltsstoffe aus, die den Bedarf nach Nikotin künstlich aufrecht erhalten – wie etwa MAO-Hemmer oder Acetaldehyd. Da diese bei E-Zigaretten komplett wegfallen, stellen viele Dampfer zum ersten Mal in ihrer „Nikotinkarriere“ fest, dass ihr Bedürfnis durch die E-Zigarette befriedigend gestillt wird. Zusätzlich besteht auch der Drang des Aufrauchens nicht mehr, da die elektrische Zigarette vollkommen individuell und bedarfsgerecht an- und wieder ausgeschaltet wird.

Mythos #11: Passivdampf ist so schädlich und störend wie Passivrauch

Dies hat inzwischen eine große Anzahl an Studien widerlegt. Der Geruch von E-Zigaretten Dampf hält nur sehr kurz an. Er bleibt auch nicht als olfaktorischer Rückstand in anderen Materialien hängen, sondern verzieht sich innerhalb von Sekundenbruchteilen. Angezündete Zigaretten geben konstant Rauch ab. Toxische Freisetzungsprozesse finden also kontinuierlich zu Lasten der Umwelt über den Nebenstromrauch statt. Der Dampf der E-Zigarette entsteht hingegen nur bei Aktivierung des Gerätes durch den Nutzer.

Zwar ist die E-Zigarette nicht emissionsfrei. In der Umgebungsluft wird aber bei normalem Dampfverhalten keine Anreicherung mit toxischen oder krebserregenden Fremdpartikeln gemessen. Insbesondere eine Freisetzung von Formaldehyd konnte etwa bei einer Untersuchung durch das Frauenhofer Institut nicht nachgewiesen werden. Auch das Nebelfluid Propylenglykol, das besonders sichtbaren Dampf erzeugt, hat noch zu keinen gemessenen Atemwegsreizungen geführt.

Alle Studien, die zu anders lautenden Ergebnissen kamen, haben nachgewiesenermaßen unrealistische Ausgangsszenarien zugrunde gelegt.

Mythos 12#: E-Zigaretten-Dampf enthält Formaldehyd

Krebserregende Carbonylverbindungen wie Formaldehyd entstehen ausschließlich bei Verbrennungs-, nicht bei Verdampfungsvorgängen. Wann immer in Untersuchungen Formaldehyd im Aerosol nachgewiesen wurde, ging dem eine Verbrennung des Liquids durch eine zu hoch eingestellte Leistung oder Überbeanspruchung des Gerätes und unzureichendem Nachfluss voraus.

Bei Messung unter realistischen Nutzerbedingungen war die Emission toxischer Aldehyde in allen Untersuchungen weit unterhalb der anerkannten Grenzwerte angesiedelt. Studien mit gegenteiligen Ergebnissen hatten E-Zigaretten, wie sich bei näherem Hinsehen abseits medialen Sensationsjournalismus herausstellte, dubiosen Maximalbelastungen und völlig unrealistischen Simulationsbedingungen ausgesetzt.

Mythos #13: E-Zigaretten sind Einstiegsdrogen für Kinder und Jugendliche

Es ist korrekt, dass der E-Zigarettenkonsum unter Heranwachsenden in den letzten Jahren in Deutschland wie weltweit kontinuierlich zugenommen hat. Aus diesem Grund ist das Familienministerium soeben dabei, eine Ergänzung des Jugendschutzgesetzes zu erarbeiten. Diese wird eine Abgabe von E-Zigaretten und E-Liquids mit und ohne Nikotin an unter 18-Jährige verbieten. Allerdings halten sich alle verantwortungsvollen (und das ist die Mehrzahl) E-Zigarettenhändler online wie im stationären Handel bereits an diese Regelung.

Das sogenannte „Gateway“-Argument ist unabhängig davon bereits widerlegt. Bei allen weltweit erhobenen Statistiken ist gleichzeitig mit der Zunahme des E-Zigarettenkonsums unter Jugendlichen ihr Tabakzigarettenkonsum zurückgegangen.

Wenn Jugendliche mehr dampfen, rauchen sie weniger

Ob es hier eine direkte Korrelation gibt – Jugendliche also Tabakzigaretten durch E-Zigaretten austauschen – ist noch nicht abschließend untersucht. Erste qualitative Befragungen deuten aber darauf hin. In jedem Fall gibt es kein Datenmaterial, dass eine Zunahme des Rauchens parallel zum Dampfen seit Einführung der elektrischen Zigarette nachweist.

Auch das immer wieder auftauchende Argument, die teils süßen, exotischen Geschmacksrichtungen der E-Liquids würden E-Zigaretten zum Alkopop-Äquivalent unter den Tabakprodukten machen, ist inzwischen nachhaltig widerlegt. Interessanter Fakt am Rande: Die süßen Aromen helfen viel eher Erwachsenen, die Gewichtszunahme nach einer Tabakentwöhnung zu verhindern.

Mythos #14: E-Zigarettenfirmen versuchen, Nichtraucher zu ködern

Dieser Mythos hat zwei Seiten. Der E-Zigarettenmarkt war in den ersten zehn Jahren seines Bestehens von unabhängigen Herstellern und Vertrieben bestimmt. Diese hatten weltweit von Anfang an vorhandene Raucher zu ihrer Zielgruppe erklärt, um diesen einen alternativen und sichereren Nikotingenuss anzubieten. Das zeigen die genutzten Kommunikationsmethoden und Selbstaussagen der Unternehmen deutlich.

Seit etwa zwei Jahren aber sind die global agierenden Tabakkonzerne in den E-Zigarettenmarkt eingestiegen, nicht zuletzt, um sinkende Abverkaufszahlen im konventionellen Tabakhandel abzufangen. Erfahrungsgemäß haben diese Unternehmen aufgrund ihrer Rentabilitätspolitik andere Maßstäbe an die Generierung von Absatzmärkten. Ob diese nun schleichend Nichtraucher adressieren werden und wie erfolgreich die entsprechenden Werbetaktiken sein würden, bleibt abzuwarten. Bisher liegen die Nutzeranteile von Nichtrauchern bei E-Zigaretten in allen Umfragen unter einem Prozent.

Mythos #15: E-Liquids beinhalten Frostschutzmittel

In vielen Liquids ist Propylenglykol enthalten. Industrielles Propylenglykol wird zwar zur Herstellung von Frostschutzmitteln genutzt, kommt aber niemals in E-Liquid zum Einsatz. Dort wird ausschließlich pharmazeutisches Propylenglykol (Bezeichnung USP/EP) verwendet. Dieses ist in Deutschland für die Verwendung in Lebensmitteln, Tierfutter, Kosmetika und Medizinprodukten zugelassen.

Einer der Gründe für die Hartnäckigkeit, mit der dieser Mythos kolportiert wird, ist eine Meldung aus dem Jahr 2009. Damals hatte die US-Gesundheitsbehörde FDA eine Pressemitteilung herausgegeben, der zufolge durchgeführte Tests an 18 Patronen von insgesamt zwei Liquidmarken in einer Patrone etwa 1% Diethylenglycol gefunden hätten, das ebenfalls ein Inhaltsstoff von Frostschutzmitteln ist. Diethylenglycol hatte seinen Anteil am Glykolwein-Skandal und wurde auch mehrmals in China hergestellten Zahnpasten entdeckt.

Allerdings fanden daraufhin unabhängig durchgeführte Tests in denselben und anderen Liquid-Marken den Stoff nicht mehr. Die von vielen deutschen Marken selbst auferlegten Qualitätsüberprüfungen würden sowohl das Vorkommen von Diethylenglycol als auch anderen toxischen Fremdstoffen so gut wie unmöglich machen.

Mythos #16: Ohne E-Zigaretten würden mehr Raucher komplett nikotinfrei sein

Dieser Mythos wird vor allem von Anti-Tabak-Aktivisten vorgebracht, die durch die E-Zigarette ihre langjährigen und erfolgreichen Bemühungen gefährdet sehen, eine komplett rauchfreie Gesellschaft zu etablieren. Ihrer Meinung nach entzieht die E-Zigarette jenen Rauchern die Chance auf ein Leben ohne Abhängigkeit, die ohne die E-Zigarette verhaltenstherapeutische Maßnahmen ergriffen hätten und dadurch gänzlich ohne Tabakerzeugnisse leben könnten.

Alle Umfragen sprechen allerdings eine andere Sprache. Generell trauen sich nur etwa 20% aller grundsätzlich aufhörwilligen Raucher zu, mit herkömmlichen Methoden wie Nikotinersatz- oder Verhaltenstherapie aufzuhören und langfristig tabakfrei zu bleiben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Dampfer zu den verbleibenden 80% gehören, die resistent gegenüber anderen Methoden gewesen wären.

Bei Umfragen unter aktiven Dampfern, was diese im Falle eines Komplettverbots der E-Zigarette tun würden, gaben mehr als 60% an, dass sie höchstwahrscheinlich wieder mit dem Rauchen beginnen würden.

Weitere Themen
Der tödliche Mythos vom Dualen Nutzen
Ex-Raucher berichten über ihren Umstieg auf die E Zigarette
Die Geschichte der E Zigarette
Hon Lik und die Erfindung der E Zigarette
Exraucher Storys

1 Kommentar
  1. Marcel R. sagte:

    Ich persönlich finde E-Zigaretten wesentlich besser als Tabak-Zigaretten. Ich selbst dampfe jetzt seit 2 Jahren E-Zigarette und muss sagen, das für mich eine Umstellung kein Problem war. Ganz im Gegenteil. Rauchen von herkömmlichen Zigaretten gib es für mich nicht mehr. Als ich noch Raucher war litt ich ständig unter Atemprobleme, welche nun auch zur Vergangenheit gehören. Ebenso hatte ich ständig Magenproblem als ich noch geraucht habe. Diese Probleme sind zu fast 100% weg! Vor einigen Wochen hatte ich sogar eine Magenspiegelung, die bestätigt hat das meine Schleimhaut wieder völlig intakt ist. Für mich wird es nicht anderes mehr geben. Nach der E-Zigarette kommt für mich nur noch ein gänzliches aufhören in Frage. Nie wieder Tabak!

Kommentare sind deaktiviert.