Das DKFZ-Memorandum oder: Abschied von einem unwürdigen Gegner

DKFZ-Memorandum

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein lange geplanter, offener Brief an DKFZ stehen. Er wäre zugleich (insofern möglich) kämpferisch und resignativ gewesen.

Resignativ, weil mittlerweile klar ist, dass das DKFZ sich beim Thema Dampfgerät (vormals: E-Zigarette) zu einem Handlanger bundespolitischer Gesundheitspolitik macht und zu diesem Zweck jedwede wissenschaftliche Unabhängigkeit opfert.

Einem derartigen intellektuellen Ausverkauf ist weder mit rationalen Argumenten noch mit neutralen Studienergebnissen beizukommen. Wenn eine Institution nicht mehr auf der Suche nach Wahrheit ist, sondern lediglich als akademische Fassade bereits getroffener, politischer Entscheidungen dient, ist kein Dialog möglich – denn ein solcher setzt die Bereitschaft beider Parteien voraus, selbstkritisch in ein Abwägen der eigenen Positionen in Anbetracht der Qualität der Gegenargumente einzusteigen.

Kämpferisch, weil es dennoch nicht hinzunehmen ist, dass ein öffentlich finanziertes Organ
– Informationen verbreitet, die nachweislich veraltet, falsch oder unvollständig sind
– MitarbeiterInnen auf leitenden, öffentlichkeitswirksamen Positionen hält, die offensichtlich nicht mehr lernfähig und zu einer sachlichen Positionierung gegenüber ihrem Thema in der Lage sind
– seine Präsenz in den Medien, der Öffentlichkeit und in Fachkreisen nicht dafür nutzt, neben den potenziellen Risiken die offensichtlichen Chancen einer Technologie zu thematisieren, die das Leben von Millionen Menschen verbessern kann.

Wir hätten uns wenig Illusionen hingegeben, dass dieser offene Brief selbst von allen deutschen Dampf-Aktivisten und Dampfern unterschrieben, beim DKFZ Wirkung gezeigt hätte. Aber er hätte dazu gedient, zum wiederholten Male auf die (leider kann ich keine andere Vokabel finden) Propaganda-Praxis des deutschen Krebsforschungszentrums aufmerksam zu machen und ihr eine lebendige, aktive Front gegenüberzustellen.

Doch nun hat das DKFZ innerhalb kürzester Zeit zwei Veröffentlichungen publiziert, die es als Gesprächspartner für das Thema Dampfe (vormals: E-Zigarette) endgültig irrelevant machen. Beide Stellungnahmen sind Regulierungsempfehlungen für die Bundesregierung, die mit der Krebserforschung oder Prävention nicht das Geringste zu tun haben.

Das erste ist die eher unschuldig erscheinende „Stellungnahme zur gegenwärtigen Situation der Regulierung von E-Zigaretten in Australien“; ihr haben wir einen eigenen Artikel gewidmet. Die zweite ist das gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) herausgegebene „Memorandum zur gesetzlichen Regulierung von nikotinhaltigen und nikotinfreien E-Zigaretten“.

DKFZ-Memorandum eZigarette

Dieses Memorandum ist in Form und Inhalt derart mangelhaft, dass wir eigentlich dankbar für seine Publikation sein müssen. Denn es seziert in meinen Augen wirklich abschließend die absolute Inkompetenz des DKFZ, als kompetenter Ratgeber in Sachen Dampfen-Regulierung zu fungieren.

Ein Forschungszentrum ohne demokratischen Auftrag wird zur legislativen Instanz

Das DKFZ hat seit seinem Bestehen nur zwei „Memoranden“ herausgebracht: neben dem Aktuellen erschien 2006 das „Memorandum des Deutschen Krebsforschungszentrums zu rauchfreien öffentlichen Einrichtungen, einer rauchfreien Gastronomie und rauchfreien Arbeitsplätzen in Deutschland“.

In der juristischen Terminologie definiert sich der Begriff Memorandum als Stellungnahme zu im Raum stehenden, rechtlichen Fragestellungen (nicht Fragen medizinischen Klärungsbedarfs!).

Dem Schema nach zu urteilen, sind DKFZ-Memoranden dafür da, „die Bundesregierung und die Bundestagsabgeordneten aller Parteien“ zu einer bestimmten regulierenden Handlung aufzufordern.

Das ist ironisch, denn es ist klar die Bundesregierung, die das DKFZ dafür zahlt, eben diese Memoranden als vermeintliche wissenschaftliche Unterfütterung bereits beschlossener Regulierungen abzufassen – die auch immer dann erscheinen, wenn eine entsprechende Gesetzesverabschiedung unmittelbar bevorsteht.

Memorandum soll vier kurz- und mittelfristige Gesetzesänderungen legitimieren

In diesem Fall sind es dieser sogar vier:

✔ die Ausweitung des Jugendschutzgesetzes auf ein Abgabeverbot nikotinfreier und nikotinhaltiger Dampfen (vormals E-Zigaretten) an Jugendliche unter 18 Jahren
✔ eine maximal rigorose Ratifizierung der TPD2-Vorgaben der EU
✔ die Besteuerung der Dampfe (vormals E-Zigarette) auf dem Niveau der Tabakzigarette
✔ ein standardisiertes Dampf-Verbot in allen öffentlichen Räumen

Diese vier Gesetze wurden von der Bundesregierung angekündigt (Jugendschutz/Rauchverbot), von der EU zur Ratifizierung übernommen (TPD2) oder von der EU implizit erbeten (Besteuerung).

Das DKFZ ist als Erfüllungsgehilfe konzipiert

Die zu enge Verzahnung des DKFZ mit dem Bund ist seit den späten 1970er Jahren bekannt und wurde immer wieder beanstandet. Im Zuge einer sehr lesenswerten, kleinen Anfrage verschiedener Abgeordneter zur „Krise der Forschung im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ)“ klang die entsprechende Rechtfertigung für die Einsetzung ministerialkonformen Personals 1981 unter anderem so:

Eingabe_Bundestag

„Die Bundesregierung hält es für zweckentsprechend, wenn in Forschungseinrichtungen, die zu 9 v.H. vom Bund finanziert werden, Personen an der Verwaltungsspitze tätig sind, die mit den Beziehungen zwischen Staat und Forschungseinrichtung vertraut sind.

Seitdem hat sich nichts grundsätzliches geändert.

Zwar ist es der sachgemäße Stiftungszweck des DKFZ, „Krebsforschung zu betreiben“ sowie „weitere, damit im Zusammenhang stehende Aufgaben übernehmen“. In überwältigendem Maße tut das DKFZ auch eben dies und zwar auf wissenschaftlich überzeugende Weise.

Die Stabsstelle Krebsprävention und das angeschlossene WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle jedoch sind selbst zu einem unkontrollierbar wuchernden Geschwür innerhalb des Systems DKFZ geworden.

Im Hinblick auf das Dampfgerät (vormals: E-Zigarette) obliegt es dem DKFZ, eigene Studien zu möglichen karzinogenen Eigenschaften des E-Zigaretten Aerosols bei Inhalation beziehungsweise der in E-Liquid enthaltenen Inhaltsstoffe durchzuführen, öffentlich zu machen und so aufzuarbeiten, dass sie Bürgern zur Entscheidungsfindung und der Bundesregierung als Informationsgrundlage bei der Regulierung des Dampfgerätes (vormals E-Zigarette) zur Verfügung stehen stehen.

Im gesamten Memorandum wird aber nur an drei Stellen explizit auf den Zusammenhang von Dampfen und Krebs hingewiesen, ohne dass diese mit entsprechenden Quellenangaben belegt wären:

1.“Das Aerosol einiger untersuchter E-Zigaretten enthält Kanzerogene. Zwar ist die Menge
der Kanzerogene gering, doch gibt es für Kanzerogengemische keinen Schwellenwert für
Unbedenklichkeit. Daher kann, insbesondere bei hohem Dauerkonsum, eine Krebsgefährdung
nicht ausgeschlossen werden.“

2.“Nikotin […] fördert das Wachstum bestehender Tumore und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen.“

3.“E-Zigaretten geben gesundheitsgefährdende und potenziell gesundheitsgefährdende
Stoffe in die Raumluft ab; dazu gehören […] geringe Mengen von Kanzerogenen
wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein und gesundheitsschädliche Metalle wie Nickel.“

Alle drei Aussagen sind in einer für ein Krebsforschungszentrum von Weltrang nicht entschuldbarer Weise mangelhaft.

Wissenschaftlich korrekt ausgedrückt müssen diese Aussagen lauten:

„Die Zusammensetzung von E-Liquids ist in Deutschland nicht reguliert. In verschiedenen Stichproben erhielt das Aerosol selektiver, in Deutschland vertriebener Liquids eine geringe, jedoch nicht grundsätzlich unbedenkliche Menge Kanzerogene, die unter Umständen an die Raumluft abgegeben werden können.

Nach bisherigem Wissensstand treten diese nur bei verunreinigten oder minderwertige Liquids und bei grundsätzlich unsachgemäßer Verwendung des Gerätes auf. Dieses Vorkommen kann durch gesetzlich verankerte Standards zur Produktsicherheit für Konsumenten sowie eine ebenfalls vorgeschriebene Aufklärung des Verbrauchers zur sachgemäßen Bedienung der Technologie vermieden werden.

Die Verbindung zwischen Nikotin und Krebs ist noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. Alle vorhandenen Studien deuten darauf hin, dass Nikotin kein an sich Krebs auslösender Stoff ist. Allerdings könnten charakteristische Eigenschaften des Nikotins, wie etwa die Unterbindung der Apoptose (Zelltod) und die Verstärkung von Angiogenese (Ausbildung neuer Gefäßstrukturen) theoretisch die Verbreitung bereits vorhandener Krebszellen beschleunigen. Allerdings sind diese Effekte bisher ausschließlich an Tieren und in vitro Zellkulturen festgestellt worden. Für den menschlichen Organismus kann ein Risiko nur theoretisch hergeleitet werden; es wurde bisher in keinem Fall direkt nachgewiesen.

Der Nikotinkonsum durch Inhalation stellt also unter Umständen ein langfristiges Risiko bei bestehenden Krebserkrankungen oder vererbten Erkrankungsrisiken dar, über die Verbraucher aufgeklärt werden sollten. “

In keinem Fall berechtigt der satzungsgemäße (und damit nach dem deutschen Satzungsrecht rechtlich bindende) Selbstauftrag das DKFZ, aufgrund des vorhergehend beschriebenen Krebsrisikos des Dampfgerätes (vormals E-Zigarette) die Bundesregierung zu den gelisteten, umfangreichen Regulierungen aufzufordern.

Im Gegenteil: Dieses Memorandum zeitigt eine absolut skandalöse Auslassung. Das Dampfgerät (vormals E-Zigarette) ist erwiesenermaßen um viele Größenordnungen weniger krebserregend als die Tabakzigarette. Es wäre eine Verpflichtung des DKFZ und der Bundesregierung, zum Schutz der Bürger auf das Vorhandensein der E-Zigarette als wesentlich risikoärmere Alternative zur Nikotin-Administration hinzuweisen.

Das Gefährliche an diesem Memorandum ist die Masse Ehrfurcht gebietender Unterstützer

 

Dort sind eine beeindruckende Bandbreite deutscher, medizinischer Gesellschaften aufgeführt.
Ihre Logos füllen die Margen zu beiden Seiten des Textes wie ein akademischer Heiligenschein.

Grafisch nehmen die Logos exakt soviel Raum ein wie das zwischen ihnen behütet brütende Pamphlet. Das ist kein Zufall: Jeder Hauch eines Zweifels soll angesichts dieser intellektuellen Liga wie Blasphemie erscheinen.

Beim Anblick dieser gesammelten Branchenkompetenz komme Heiligenscheinsogar ich für Momente ins Grübeln: Habe ich mir die Vorteile des Dampfens und die Beherrschbarkeit seiner Risiken vielleicht tatsächlich nur eingebildet? Kann sich eine derart geballte medizinische Fachwelt wirklich irren? (Ich habe zu meinem gleichzeitigen Bedauern und meiner Erleichterung festgestellt: sie kann.) Wie soll es da erst einem nicht vorgebildeten Bundestagsabgeordneten, Mitgliedern seines Stabes oder unaufgeklärten Bürger gehen?

 

Denn sie wussten nicht, was sie unterschreiben?

Es gibt hinsichtlich des Zustandekommens dieser breiten Unterstützerfront zwei Möglichkeiten. Elf der 46 zeichnenden Organisationen bilden das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V., die Mitherausgeberin des Memorandums. Bleiben 35 Institutionen, die sich für oder gegen eine Deckung hätten entscheiden können.

Acht von ihnen habe ich stichprobenartig angerufen, um mich unter dem Deckmantel einer interessierten Ärztin verschiedener Fachbereiche zu erkundigen, ob die Verantwortlichen sich über die mangelhafte wissenschaftliche Qualität des Textes im Klaren sind und ob sie wirklich ganzheitlich dahinter stehen.

Einige dieser Telefonate hatten eine schon fast komische Tragik ob des Ausmaßes des vorhandenen Halb- und Unwissens. Doch davon abgesehen ist zum einen klar, dass die Gesellschaften gefragt wurden und sich bewusst entschieden haben, das Memorandum zu unterstützen. Zum zweiten haben sie sämtlich zugestanden, auf die wissenschaftliche oder medizinische Stimmigkeit der Aussagen „im Einzelnen“ (ein Zitat) keinen gesteigerten Aufmerksamkeit gelegt zu haben. Mitgeteilt wurde bei Vorlage, dass es sich hier um einen wichtiger Schritt auf dem unzweifelhaft nötigen Weg zu einer Regulierung der E-Zigarette handele – und wer will da schon als Stolperstein wahrgenommen werden?

Das Problem: Wir alle stimmen dem potenziellen Nutzen von vernünftigen Regulierungen im Sinne eines „wirksamen Verbraucher- und Jugendschutzes“ zu.

Was aber keiner meiner Gesprächspartner sich vor Augen geführt hatte:

1. Unvernünftige Regulierungen werden die Anzahl der Raucher in Deutschland stagnieren lassen, Krebs- und andere Erkrankungen auf einem unnötig hohen Niveau halten, das Gesundheitssystem unnötig belasten und die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen unzulässig beschneiden.

2. Der „präventive Gesundheitsschutz“, den das DKFZ als Legitimierung der vorsorglichen Regulierung von E-Zigaretten vorschiebt, kann durch völlig andere und weitaus bessere gesetzliche Vorgaben als die vorgeschlagenen erreicht werden.

Das zentrale Problem ist überall fehlende Aufklärung

Aufklärung

Aufgrund fehlender Vertrautheit mit der Materie folgen namhafte Organisationen in nahezu schafsgleicher Blindheit den vom DKFZ individuell und auf Konferenzen zur Verfügung gestellten Informationen. Die Unterstützungsentscheidung wurde so gut wie immer auf der Basis dieser aufgearbeiteten Materialien getroffen. Eine eigene, durch eigenständige Recherche gebildete Meinung konnte ich nur bei einem einzigen Telefonat heraushören – in welchem mir bestätigt wurde, dass die Korrelation von Nikotin und Krebs skeptisch gesehen wird, diese Skepsis der unmissverständlich vermittelten Regulierungsnotwendigkeit aber untergeordnet wurde.

Die Recherche um das Memorandum hat mich zwei Dinge gelehrt

1.Jede weitere Auseinandersetzung mit den Aussagen des DKFZ wäre ein kräftezehrender, völlig sinnloser Kampf gegen Windmühlen. Solange die Stabsstelle Krebsprävention und das angeschlossene WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle von Dr. med. Martina Pötschke-Langer geleitet werden, gleicht jeder weitere Versuch einer konstruktiven Kritik dem Warten auf Godot.

2.Ich habe eine lange und sehr intensive Erfahrung mit dem Widerstand gegen das TTIP. Auch hier war und ist es eine Sisyphusarbeit, Menschen mit detaillierten, belegbaren Fakten zu erreichen – doch es ist gelungen (ob die momentane Empörung ein Umlenken auslöst, ist allerdings noch dahingestellt). Am Anfang steht immer die Information, dann die Einsicht, dann die Handlung. Die Forschungswelt in Deutschland ist eng verzahnt – und das DKFZ ein mächtiger Partner. Dennoch weigere ich mich noch, allen entscheidenden Organisationen Phlegmatismus, Korrumpierbarkeit und akademische Blindheit vorzuwerfen.

Ich persönlich werde deshalb meinen Schwerpunkt von der Kritik auf die Wissensvermittlung verlagern.

Die Dampfaktivisten Deutschlands müssen sich zusammentun, um eine klare und gut zugängliche Kampagne der Gegenaufklärung zu starten. Es macht keinen Sinn, zu den Bekehrten zu predigen, während die Gegenseite die Unwissenden in Panik versetzt.

Der erste Schritt wird ein eigenes Memorandum sein, dass wir uns unsererseits erlauben, „Memorandum zur gesetzlichen Regulierung von nikotinhaltigen und nikotinfreien Dampfen (auch: E-Zigaretten)“ zu benennen. Wir werden dieses so öffentlich wie möglich formulieren und publik machen. Es wird darum um die Benennung der tatsächlichen Risiken und Chancen der Dampfgeräte (vormals: E-Zigarette) gehen, sowie um die Regulierungen, die diese nötig machen und die Informationspolitik, derer sie bedürfen.

Wir laden Euch ein, bis zum 01.Juli 2015 Vorschläge zu machen, was Eurer Meinung nach in ein solches Memorandum gehört. Hinterlasst sie in den Kommentaren; wir werden sie auswerten und berücksichtigen. Das fertige Material geht dann an die Unterstützer des DKFZ-Memorandums und steht Euch für die Aussendung an Eure Kommunalpolitiker und MDBs zur Verfügung. Es wird außerdem als Pressemitteilung an Medien versandt.

Weiterführende Links
Memorandum des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)
Antwort der Bundesregierung zur Krise der Forschung im deutschen Krebsforschungszentrum

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5 Kommentare
  1. Markus sagte:

    Ich frage mich, warum sich die vielen Vereine und Aktivisten nicht mal bündeln. Warum gibt es x Onlinepetitionen zum gleichen Thema von x Aktivisten? All dies führt doch auch zu einer „Müdigkeit“ unter uns Dampfern. Eine Anlaufstelle wäre super unter der sich alle sammeln. Jede Stimme zählt, das ist richtig, aber hier spielen wir David gegen Goliath, da brauch es geballte Kraft, quasi eine Flüstertüte als Verstärker.

    Ich kenn mich nicht so aus mit der Presse, aber ist es evtl. möglich wahrheitsgetreue Berichte zu Veröffentlichen?

    Visitenkarten schön und gut. Das gleiche mache ich verbal wenn ich angesprochen werde. Aber was bewirke ich damit?
    Bei der nächsten Negativmeldung denkt der sich; oh der Arme von letztens, der weiß ja garnicht was er sich da antut. Auch wenn ich „Erfolge“ verzeichnen kann in Aufklärung und sogar „Bekehrung“ (finde das Wort passt nicht richtig), so finden diese im Verwandten und Bekanntenkreis statt.

    Worauf ich hinaus will … All diese „kleinen“ Aktionen stört die WHO nicht, nein, sie bekommt diese nicht mal mit.

    Wir brauchen Politiker und Wirtschaft auf unserer Seite. Das ist die Sprache die verstanden wird.

    Und das bringt mich zur nächsten Frage. Warum hör und lese ich wenig bis garnix über Aktionen der Dampfer Industrie. Das alles betrifft die doch auch. Warum wird sich dort nicht ebenso zusammen getan wie es der kleine Dampfer tut?

    Unterm Strich seh ich das leider so, das man uns an entscheidender Stelle nicht hört oder zu leise. Weil die Fakten sprechen ja für uns, nur nicht laut genug.

  2. vapore sagte:

    Genau diese Idee, dass wir raus aus der Community kommen und auch raus aus der Ecke, in die wir gedrängt werden, dass seit Sonntag die Homepage
    http://exraucher.lima-city.de/
    online ist.
    Dieses Projekt soll öffentlich sein, soll zeigen, dass es uns gibt und dass die Menschen mit ihren Geschichten tatsächlich da sind. Es soll alle ansprechen, die Interesse haben an der Wahrheit und es soll zeigen, dass wir uns nicht verstecken!

  3. Daniel "PepeCyB" Hagemeister-Biernath sagte:

    In meinen Augen ist das der Kernsatz dieses hervorragenden Artikels:

    „Die Dampfaktivisten Deutschlands müssen sich zusammentun, um eine klare und gut zugängliche Kampagne der Gegenaufklärung zu starten. Es macht keinen Sinn, zu den Bekehrten zu predigen, während die Gegenseite die Unwissenden in Panik versetzt.“

    Ich habe ja gerade erst auch mein Leid über „Das Schiff in der Flasche“ geklagt… dass alles, was wir so in die Hand nehmen (abgesehen von den wenigen Pressemeldungen der IG-ED und deren unermüdliches „Streetworking“) im Endeffekt nur die Dampfer selbst erreicht. Wir nicken dann zustimmend, aber UNS braucht ja auch niemand über die miese Propaganda und die verbreiteten Lügengeschichten aufzuklären.

    Wir müssen raus! Und wir müssen dazu verschiedene Wege wählen, um eine möglichst breite Masse zu erreichen. Das eigene Memorandum halte ich für ein tolle Idee, den Weg mit den „wirksamen Werbesprüchen“, den Georg hier erwähnt hat ebenso (BTW: „Dampfe“ sollte wirklich bei solchen Artikeln durch „Dampfgerät“ ersetzt werden. Wenn ich das in der DDP verwende, dann nimmt das kaum wer krumm, weil sie meine flapsige Art kennen… klingt halt wie „Fluppe“… wenn ich jedoch „offiziell“ werde, schreibe ich auch „Dampfgerät“).

    Ich habe selbst gerade die Finger in einem Projekt, dass genau das Ziel verfolgt, eben nicht die Dampfer, sondern die Nicht-Dampfer zu erreichen… aber dazu schreibt meine Mitstreiterin hier vielleicht noch näheres.

  4. Hazel Mamamia sagte:

    Nur eine kurze Anmerkung zu den Steuern: Wenn man sich die Schlusserklärung der COP6 vom letzten Oktober in Moskau ansieht, weiß man, dass auch die EU hier nur als Prellbock und Erfüllungsgehilfe dient. Denn die „Empfehlung“, E-Zigaretten so massiv wie möglich zu besteuern, kommt von der WHO, einer ebenfalls nicht-demokratischen Nicht-Regierungs-Organisation, die sich mit dem FCTC-Vertrag sowie der darin enthaltenen Klausel, nachträglich (einseitig) Änderungen und Ergänzungen hineinschreiben zu dürfen, frühzeitig die Weltherrschaft über die gesamte „Gesundheits“-Taliban-Organisationen gesichert und die Regierungen fast aller Länder weltweit zu ihren Haussklaven gemacht hat.

  5. Georg B. Mrozek sagte:

    Zu aller erst würde ich dafür Sorge tragen, auch in Kreisen außerhalb der Dampfcommunity ernst genommen zu werden und Begriffe wie „Dampfe“ in öffentlichen Stellungsnahmen zu vermeiden, denn dieser Begriff entspricht einem Jargon, der grammatikalisch falsch, am ehesten in der unsäglichen „Schalte“ statt einer Schaltung sein Pendant findet. Wenn schon nicht mehr die „E-Zigarette“, dann doch bitte das „Dampfgerät“. Ich glaube nicht, dass „Liquid News“ um Leserinnen und Leser in dem Maße buhlen muss wie etwa „“Spiegel Online“ & Co..

    Des Weiteren ist die Idee der Herausstellung positiver Aspekte beim E-Dampfen hervorragend. So wie es jüngst die IG-ED mit der Visitenkarten-Aktion vormachte: „E-Zigaretten retten Leben“. Kurz und knapp das Wesentliche hervorgehoben, keine ellenlangen Gegenreden oder Diskussionen mehr. Jede gute Werbeagentur zeigt uns im Grunde genommen den richtigen Weg.

    Es ist wahr, dass wir bisher fast all unsere Aktivitäten und unsere ganze Kraft in Rechtfertigungen der oftmals polemischen, rhetorischen und falschen Behauptungen gegen das E-Dampfen gesteckt und teilweise dadurch verloren haben. Wir wollten uns von den Gegnern der E-Zigarette gerade durch Sachlichkeit und wissenschaftliche Argumentationsweisen deutlich abgrenzen, was jedoch auch dazu geführt hat, dass wir die Politik dabei außer Acht gelassen haben und sie allein den unseriösen und manipulierenden Strategen unserer Gegner überließen. Sie benutzen skrupellos werbetechnische Slogans wie „Chemiecocktail für die Lunge“, die sich in der Bevölkerung festsetzen und jede weitere sachliche Debatte verhindern. Auch wenn es nicht erstrebenswert ist, ihre Unfairness zu kopieren, so rechtfertigt der politische Alltag eben jedes Mittel, das zum Erfolg führt – hinterher, also nach dem Erreichen eines Ziels, fragt niemand mehr, mit welchen Mitteln und Methoden es erreicht worden ist.

    Wir diskutieren in der Öffentlichkeit mittlerweile nur noch die Gründe, weshalb das E-Dampfen nicht in dem Maße schädlich wie das Rauchen ist, und zwar ausschließlich nur noch als Reaktion ungerechtfertigter Vorwürfe seitens der Gegner, statt dass diese Diskussion genau andersherum geführt würde. Sie sollen uns angreifen und uns nachweisen, weshalb das Dampfen kein Leben rettet. Denn eine solche Diskussion hinterließe als bleibenden Eindruck in der Bevölkerung eben die positiven Aspekte des E-Dampfens, um die herum die Diskussionen stattfänden. Also nicht rechtfertigen, warum etwas vermeintlich nicht ungesund sein soll, sondern weshalb es gesünder ist, nicht wir müssen reagieren, die Gegner sollten auf uns reagieren, nicht wir verteidigen das Dampfen, sie sollen die gesundheitlichen Aspekte des Dampfens verurteilen – das würde dann angesichts der Faktenlage in der Öffentlichkeit als gegenteiliges Bild wahrgenommen werden zu dem wie es heute leider der Fall ist. Wir stellen die Behauptungen auf, sie sollen immer wieder uns zu widerlegen gezwungen sein.

    Wir wollen uns nicht rechtfertigen, sondern ein Ziel erreichen.

    Viele Grüße vom Niederrhein
    Georg B. Mrozek

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