Blu E-Zigaretten brechen ein

Blu E-Zigaretten brechen ein

Im dritten Quartal 2014 sind die Verkäufe der E-Zigaretten-Marke blu in den USA um fast 40 Prozent zurückgegangen. Laut Nielsen ScanTrack und unter Berufung auf Angaben der Mutterfirma, Zigarettenhersteller Lorillard, lag der blu Marktanteil im September 2013 nur noch bei 29,7 % verglichen mit 40,9 % noch im Juli. Der Umsatz in diesen drei Monaten betrug 38 Millionen US Dollar; eine Million hiervon wurde in Großbritannien umgesetzt. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum noch 63 Millionen gewesen.

Die Ursache liegt nach Ansicht des Konzerns in der zunehmenden Konkurrenz. CEO Murray Kessler spricht von einem dramatisch zunehmenden Wettbewerb, nicht zuletzt durch zwei völlig neue Produkteinführungen auf dem amerikanischen Markt (er lässt dabei offen, auf welche der Konkurrenz er sich hierbei bezieht), die beide im Lorillard-Verlustquartal kostenfreie eCig-Samples verteilt hätten. Gemeint sind selbstverständlich die Konkurrenzprodukte der beiden anderen Tabakgiganten, Altria and Reynold’s American, die respektive mit den Brands „MarkTen“ and „Vuse“ in den Dampfmarkt eingestiegen sind. Im Lichte derer Marketingcoups sei er deshalb dennoch zufrieden mit den Umsätzen. Murray betonte auch, dass blu E-Zigaretten weiterhin im Premium-Segment angesiedelt sein werden und das Unternehmen vergleichbare Aktionen und Discounts vermeiden wolle.myblu: E-Zigarette und Ladecase

2012 wurde Lorillard zum Gesicht des Einstiegs der großen Zigarettenmultis ins eCig-Business. Das Unternehmen realisierte einen sehr erfolgreichen Markteintritt, subventioniert vom Tabakbudget des Herstellers von in den USA so erfolgreichen Zigarettenmarken wie Newport und Kent. Die Frage ist allerdings, ob es nun tatsächlich die Alternativprodukte der unmittelbaren Konkurrenz sind, die blu zu schaffen machen. Ebenso wahrscheinlich ist der häufig ausbleibende Erfolg ihrer Kernprodukte, den sogenannten „cig-a-like“ Einweg-E-Zigaretten, beim Umstieg vom Rauchen aufs Dampfen mitverantwortlich. Denn auch in den USA realisieren nun schon Einsteiger, dass selbst befüllbare High End Geräte der zweiten und dritten Generation ihre Chance auf ein tabakfreies Leben radikal potenzieren – ganz zu schweigen vom notorisch kurzen Akku-Leben der blu-Produkte.

Im Angesicht dieser Entwicklungen wird Lorillard nicht unglücklich sein, wenn 2015 der lange vorbereitete Verkauf des Unternehmens an Reynolds American über die Bühne geht. Aus Monopolgründen sind die blu eCigs von diesem 27,4 Milliarden Dollar Deal ausgeschlossen und werden in Folge von Imperial Tobacco übernommen.

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1 Kommentar
  1. Max sagte:

    „Denn auch in den USA realisieren nun schon Einsteiger, dass selbst befüllbare High End Geräte der zweiten und dritten Generation ihre Chance auf ein tabakfreies Leben radikal potenzieren – ganz zu schweigen vom notorisch kurzen Akku-Leben der blu-Produkte.“

    Es wäre schön, wenn dies der Beginn eines Trends wäre. Vor allem für die Umwelt und den Geldbeutel des Kunden. :)

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