Auswirkungen der Erderwärmung um 1,5 Grad auf den globalen Sauerstoffgehalt
Die Reduktion des atmosphärischen Sauerstoffgehalts bei einer Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius ist ein komplexes Thema. Die direkte Verbindung zwischen der Erwärmung und dem Sauerstoffgehalt der Atmosphäre ist schwer zu quantifizieren. Jedoch gibt es wichtige Erkenntnisse und Mechanismen, die beleuchtet werden sollten:
Sauerstoffverlust in den Ozeanen
1. Auswirkungen auf die Ozeane:
- Studien zeigen, dass der Sauerstoffgehalt der Ozeane seit Mitte des 20. Jahrhunderts um etwa 2% gesunken ist. Bei einer weiteren Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius könnte sich dieser Trend fortsetzen (IPCC) (Climate Change – NASA Science).
- Warmes Wasser speichert weniger Sauerstoff, was zu einer Reduktion des gelösten Sauerstoffs führt. Dies verstärkt das Problem, da die Ozeane eine bedeutende Quelle für den atmosphärischen Sauerstoff sind (MDPI).
2. Phytoplankton und Sauerstoffproduktion:
- Phytoplankton produziert etwa 50% des atmosphärischen Sauerstoffs durch Photosynthese. Erwärmte Meere können das Wachstum und die Photosyntheseraten von Phytoplankton beeinträchtigen, was die globale Sauerstoffproduktion negativ beeinflusst (MDPI).
- Modellstudien legen nahe, dass die Erwärmung zu einer signifikanten Störung des Phytoplankton-Wachstums führen könnte, was den Sauerstoffgehalt in den Ozeanen weiter senkt und die atmosphärische Sauerstoffbilanz beeinträchtigt (MDPI).
Mechanismen des Sauerstoffverlusts
1. Verminderte Löslichkeit und Schichtung:
- Warmes Wasser kann weniger Sauerstoff halten als kaltes Wasser. Dies führt zu einer verminderten Sauerstoffverfügbarkeit in den Ozeanen.
- Die Erwärmung der Meeresoberfläche verstärkt die Schichtung der Ozeane, wodurch der Austausch von sauerstoffreichem Oberflächenwasser mit tieferen Wasserschichten behindert wird, was Sauerstoffmangel in tieferen Schichten verursacht (IPCC) (Climate Change – NASA Science).
2. Sauerstoffminimumzonen:
- Mit steigenden Temperaturen dehnen sich Sauerstoffminimumzonen (OMZs) aus. Diese Zonen haben extrem niedrige Sauerstoffwerte und breiten sich in den Weltmeeren aus, wodurch die Lebensräume vieler Meeresorganismen beeinträchtigt werden (MDPI) (IPCC).
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Fazit
Die globale Erwärmung um 1,5 Grad Celsius führt zu einer komplexen Reihe von Prozessen, die den Sauerstoffgehalt in den Ozeanen und möglicherweise auch in der Atmosphäre beeinflussen. Während genaue Prozentsätze schwer zu bestimmen sind, deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass der Sauerstoffgehalt in den Ozeanen um mehrere Prozentpunkte sinken könnte. Dies würde langfristig auch Auswirkungen auf den atmosphärischen Sauerstoffgehalt haben, insbesondere durch die Beeinträchtigung der Phytoplanktonaktivität.
Um die schlimmsten Auswirkungen zu vermeiden, sind umfassende und sofortige Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen notwendig. Dies betonen auch Berichte des IPCC, die darauf hinweisen, dass nur durch drastische Emissionssenkungen die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann (Climate Change – NASA Science) (IPCC).