Zuwanderung aus den USA nach Deutschland steigt – Umkehr eines langjährigen Trends
Mehr US-Bürger zieht es nach Deutschland
Erstmals seit mehreren Jahren verzeichnet Deutschland eine Trendumkehr in der Migration zwischen den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik: Zwischen Januar und September 2025 wanderten mehr Menschen aus den USA nach Deutschland ein, als umgekehrt. Dies geht aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Insgesamt kamen in diesem Zeitraum 19.300 Personen aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland – ein Anstieg von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Dieser Wert übertrifft die Zahl der deutschen Auswanderinnen und Auswanderer in die USA, die im selben Zeitraum mit rund 17.100 Fällen den niedrigsten Stand seit dem Pandemiejahr 2021 erreichte. Das entspricht einem Rückgang von 18 Prozent. Damit scheint sich ein jahrzehntelanger Trend zu verschieben: Die USA galten bislang als das klassische Auswanderungsziel, auch für viele Deutsche. Nun jedoch weist die Wanderstatistik auf eine zunehmende Attraktivität Deutschlands für US-Bürgerinnen und -Bürger hin.
Reiserückgänge in beide Richtungen
Nicht nur bei dauerhaften Wohnsitzwechseln, sondern auch im Reiseverkehr zeigt sich eine veränderte Dynamik. Zwischen Januar und September 2025 reisten rund 1,96 Millionen Touristinnen und Touristen aus den USA nach Deutschland – das sind 3,2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Besonders auffällig ist der Rückgang in den Sommermonaten: Im Juli etwa kamen zehn Prozent weniger US-Urlauber nach Deutschland.
Auch in umgekehrter Richtung zeigt sich ein leichter Rückgang. Die Zahl der Flugreisenden von deutschen Flughäfen in die USA sank im genannten Zeitraum um etwa 1,3 Prozent, was rund 67.200 Passagieren entspricht. Trotz dieses Rückgangs bleibt die USA das beliebteste Reiseziel außerhalb Europas für deutsche Touristen.
USA weiterhin Spitzenreiter unter Fernzielen
Trotz des leichten Rückgangs im Flugreiseverkehr bleibt das Interesse der Deutschen an Reisen in die Vereinigten Staaten ungebrochen hoch. Insgesamt reisten im Zeitraum Januar bis September 2025 rund fünf Millionen Deutsche in die USA. Damit bleiben die Vereinigten Staaten mit großem Abstand das beliebteste außereuropäische Reiseziel. Zum Vergleich: Ägypten liegt mit etwa 1,6 Millionen deutschen Touristinnen und Touristen deutlich abgeschlagen auf dem zweiten Platz.
Kontrast zum allgemeinen Reisesegment
Während die Reisezahlen zwischen Deutschland und den USA leicht rückläufig sind, zeigt sich im Gesamttourismus ein leichter Anstieg. Insgesamt stieg die Zahl der Gäste aus dem In- und Ausland in Deutschland zwischen Januar und August 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozent auf 128,4 Millionen. Auffällig ist zudem, dass Flugreisen ins außereuropäische Ausland insgesamt um 4,3 Prozent zugenommen haben – ein Zeichen dafür, dass Reisende neue Fernziele erschließen, während klassische Ziele wie die USA leichte Einbußen hinnehmen müssen.







