Peru: Tourismusprojekt in Choquequirao

Peru: Tourismusprojekt in Choquequirao

Großinvestition zur Förderung des Tourismus in Cusco, Peru

Im März 2024 wurde das ursprünglich im Jahr 2017 geplante Projekt zur Verbesserung der touristischen Dienstleistungen im Archäologischen Park Choquequirao in Peru offiziell bestätigt. Das peruanische Ministerium für Außenhandel und Tourismus (MINCETUR) und die Agentur für die Förderung privater Investitionen (PROINVERSIÓN) haben angekündigt, das Projekt mit einer Investition von etwa 772 Millionen Soles (ca. 200 Millionen US-Dollar) bis 2030 umzusetzen. Dies ist eine bedeutende Tourismusinvestition in der Geschichte Perus.

Ziele und Komponenten des Projekts

Das Projekt zielt darauf ab, die Zugänglichkeit und die Qualität der touristischen Dienstleistungen in Choquequirao, einer bedeutenden Inka-Ruine in der Region Cusco, erheblich zu verbessern. Zu den Hauptkomponenten gehören:

  • Installation eines Seilbahntransportsystems: Drei Seilbahnstrecken (zwei in Cusco, eine in Apurímac) sollen den Zugang zur Stätte erleichtern und beschleunigen.
  • Bau von zentralen Stationen und Verbesserung der Wanderwege: Geplant sind Kontrollpunkte, Aussichtspunkte, Rastplätze und Fahrzeugzugänge.
  • Forschungs- und Konservierungsarbeiten: Diese sollen das historische Monument erhalten und den Touristen zugänglich machen.
  • Weitere Infrastrukturprojekte: Bau von Wanderwegen, Aussichtspunkten, Kontrollstationen, Zentren für Lasttierführer, Raststationen und sanitären Anlagen.

Lies auch: Choquequirao: Ein Paradies für Wanderer, Abenteurer und Archäologiebegeisterte


Wirtschaftliche Vorteile

Die Umsetzung des Projekts verspricht bedeutende wirtschaftliche Vorteile für die Region und das gesamte Land:

  • Steigerung der Besucherzahlen: Es wird erwartet, dass durch das verbesserte Zugangs- und Servicesystem jährlich etwa 1,248 Millionen Touristen Choquequirao besuchen werden, was einen erheblichen Anstieg gegenüber den derzeitigen 8.000 Besuchern darstellt. Die Zahl der Trekking-Touristen soll auf 248.000 pro Jahr steigen.
  • Wirtschaftliche Impulse für lokale Unternehmen: Der Tourismus könnte jährliche Einnahmen von rund 768 Millionen Soles (ca. 200 Millionen US-Dollar) generieren. Davon profitieren lokale Unterkünfte, Führer, der Handel, Gastronomie und Transportdienste.
  • Schaffung von Arbeitsplätzen: Das Projekt könnte zur Schaffung von 250.000 Arbeitsplätzen beitragen, da die touristische Nachfrage auf regionaler und nationaler Ebene steigen wird.

Entlastung für Machu Picchu

Ein weiterer bedeutender Vorteil des Projekts ist die erwartete Entlastung für Machu Picchu, eine der meistbesuchten Touristenattraktionen der Welt. Durch den hohen Besucherandrang ist Machu Picchu zunehmend von Schäden bedroht, was sogar zur Aberkennung des UNESCO-Welterbe-Status führen könnte. Die Entwicklung von Choquequirao als alternatives Tourismusziel wird dazu beitragen, den Druck auf Machu Picchu zu mindern und somit dessen Erhaltung zu unterstützen.

Perus Erfahrung mit großen Seilbahnprojekten

Peru verfügt bereits über Erfahrungen mit großen Seilbahnprojekten, wie beispielsweise der erfolgreichen Umsetzung der Seilbahn in Kuelap. Dieses Projekt hat gezeigt, dass Seilbahnen eine effiziente und umweltfreundliche Lösung zur Erschließung schwer zugänglicher archäologischer Stätten darstellen. Die Erfahrungen und Lehren aus Kuelap werden sicherlich zur erfolgreichen Umsetzung des Choquequirao-Projekts beitragen.

Nachhaltige Entwicklung und kulturelle Förderung

Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Vorteilen wird das Projekt auch die nachhaltige Entwicklung der beteiligten Regionen fördern. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und Behörden soll die Lebensqualität der Bevölkerung verbessert werden. Darüber hinaus wird das Projekt zur Erhaltung und Förderung des kulturellen Erbes Perus beitragen, indem es den kulturellen, Abenteuer- und Naturtourismus stärkt.

Hintergrund zu Choquequirao

Choquequirao ist eine bedeutende Inka-Stätte, die auf über 3000 Metern Höhe in den Anden liegt. Es wird angenommen, dass die Stätte ein urbanes, politisches und religiöses Zentrum war, das Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde. Zu den architektonischen Highlights zählen der Hauptplatz, verschiedene Gebäude wie Lagerhäuser, Wohnhäuser und Werkstätten sowie beeindruckende Terrassen, die durch Treppen miteinander verbunden sind.

Sozialisierung und Projektverlauf

Das Projekt wurde seit 2018 in allen betroffenen Gebieten mit den lokalen Behörden und sozialen Gruppen abgestimmt. Die Bürgermeisterin des Distrikts Mollepata und der Provinz Anta haben den Prozess begleitet und unterstützen das Projekt. Zudem hat das Projekt die Zustimmung des Kulturministeriums und erfüllt die technischen Anforderungen von INVIERTE.pe.

PROINVERSIÓN plant eine internationale öffentliche Ausschreibung für das Design, den Bau, den Betrieb und die Wartung des Seilbahnsystems. Diese Ausschreibung wird voraussichtlich Ende 2024 stattfinden und sowohl lokalen als auch internationalen Unternehmen offenstehen.


Lies auch: Über Peru – ein Land der Vielfalt


Fazit

Die Bestätigung des Projekts im März 2024 markiert einen bedeutenden Schritt für die wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus in Peru. Mit der geplanten Fertigstellung bis 2030 wird das Projekt nicht nur die Attraktivität von Choquequirao erhöhen, sondern auch eine Vielzahl von wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen für die Region mit sich bringen. Zudem wird es helfen, den Besucherdruck auf Machu Picchu zu verringern und dessen Erhaltung zu sichern.