Fei-Fei Li treibt KI-Entwicklung voran
Revolutionäre Technologie für räumliches Verständnis
Fei-Fei Li, eine renommierte KI-Spezialistin an der Stanford University, hat ein neues Start-up namens World Labs gegründet, das künstliche Intelligenz (KI) dazu befähigen soll, dreidimensionale Räume zu verstehen und sich darin zurechtzufinden. Diese Entwicklung könnte einen bedeutenden Fortschritt für die Technologie bedeuten.
Finanzielle Unterstützung durch Top-Investoren
Das 2023 gegründete Unternehmen hat bereits zwei erfolgreiche Finanzierungsrunden abgeschlossen und dabei Gelder von bedeutenden Investoren wie Andreessen Horowitz und Radical Ventures eingesammelt. Laut einem Bericht der „Financial Times“ wird World Labs mit über einer Milliarde Dollar bewertet und erhielt in der letzten Finanzierungsrunde rund 100 Millionen Dollar.
Ziel: Schaffung räumlicher Intelligenz
Li, die während einer Teilbeurlaubung von Stanford World Labs gründete, arbeitet daran, eine „räumliche Intelligenz“ für KI zu entwickeln. Diese soll es Maschinen ermöglichen, dreidimensionale Räume zu verstehen und sich darin zu bewegen, ähnlich wie es Menschen tun. Diese Forschung könnte die Interaktion von KI mit realen Umgebungen verbessern und die Entwicklung autonomer Systeme vorantreiben.
Inspiration aus der Evolution des Sehens
In einem Vortrag im April 2023 verglich Li die aktuellen Entwicklungen in der KI mit der Evolution des Sehens vor 540 Millionen Jahren. Sie betonte, dass das Verständnis und die Interaktion mit dreidimensionalen Räumen entscheidend für die Weiterentwicklung von Intelligenz sind.
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Fei-Fei Lis bemerkenswerter Werdegang
Vom Reinigungsjob zum KI-Vorreiter
Lis Karriere ist beeindruckend: Geboren in China, kämpfte sie schon früh gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung im naturwissenschaftlichen Bereich. In den 1990er Jahren wanderte ihre Familie in die USA aus, wo Li trotz anfänglicher Sprachbarrieren und Rassismus ein Stipendium an der Universität Princeton erhielt und schließlich ihren PhD in Elektrotechnik am California Institute of Technology abschloss.
Durchbruch mit ImageNet
Bekannt wurde Li durch die Entwicklung von ImageNet, einer umfangreichen Bilddatenbank, die maßgeblich zur Verbesserung der Bilderkennungstechnologien beitrug. Dieses Projekt legte den Grundstein für viele heutige KI-Modelle, einschließlich solcher für autonomes Fahren und Bildgenerierung.
Engagement bei Google und Ethikrichtlinien
Während eines Sabbaticals von Stanford war Li als Chefwissenschaftlerin für KI bei Google tätig und half dabei, die ethischen Richtlinien für den Einsatz von KI im Unternehmen zu entwickeln. Sie war eine zentrale Figur in der Debatte um die ethische Nutzung von KI, insbesondere im Zusammenhang mit militärischen Anwendungen.
Förderung von Diversität in der KI
Li ist auch eine starke Verfechterin für Diversität und Inklusion in der KI-Forschung. Sie gründete die Organisation AI4ALL, um mehr Frauen und Minderheiten für das Feld zu gewinnen. Sie betont, dass die Vielfalt der Forscher entscheidend ist, um Vorurteile in den Algorithmen zu minimieren.
Zukünftige Herausforderungen und Chancen
KI für das Gute einsetzen
Li sieht die rasanten Fortschritte in der KI-Technologie kritisch und betont die Notwendigkeit, diese Technologien verantwortungsvoll und zum Wohl der Menschheit einzusetzen. Sie fordert mehr staatliche Investitionen in die wissenschaftliche Erforschung und die Risikobewertung von KI.
Balance zwischen technologischem Fortschritt und ethischer Verantwortung
Trotz ihres bemerkenswerten Erfolgs bleibt Li bodenständig und reflektiert. Sie betont, dass KI-Systeme heute oft noch unterstützende, nicht autonome Assistenten sind, und appelliert an Unternehmensleiter, die Fähigkeiten und Grenzen der Technologie kritisch zu prüfen. Insbesondere in sensiblen Bereichen wie Gesundheitswesen und Finanzmärkten dürften keine Fehler gemacht werden.
Keine existenzielle Bedrohung, aber gesellschaftliche Risiken
Auf die Frage, ob von KI eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit ausgeht, antwortet Li vorsichtig: „Nicht zurzeit. Es gibt durchaus katastrophale gesellschaftliche Risiken – von Vorurteilen in den Modellen bis hin zum Arbeitsmarkt. Aber keine existenzielle Bedrohung. Nicht zurzeit.“