Neue Studien behaupten: Hardware-Metalle und Liquid-Aromen gefährden die Gesundheit
Neue Studien behaupten: Hardware-Metalle und Liquid-Aromen gefährden die Gesundheit
Zwei neue, im Online-Wissenschaftsjournal „Public Library of Science“ (PLOS) veröffentlichte Studien scheinen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko des Dampfens zu belegen. Beide Untersuchungen wurden in-vivo an Mäuse-Lungen lebender Tiere durchgeführt; eine zusätzlich an in-vitro gezüchtetem, menschlichen Lungengewebe.
In der Summe scheinen sie daraufhin zu deuten, dass die unter Umständen auch in nikotinfreiem E-Zigaretten-Nassdampf enthaltenen freien Radikale und Schwermetall-Nanopartikel Lungenentzündungen auslösen können und die Immunabwehr des Körpers so sehr schwächen, dass er anfälliger für sowohl durch Viren als auch durch Bakterien ausgelöste Infektionen wird.
Reduzierte Immunabwehr und erhöhte Morbidität durchs Dampfen?
Die Wissenschaftler der ersten Studie summierten ihre Funde so (ungekürzte Übersetzung der Redaktion):“Wir haben demonstriert, dass eZigaretten-Dampf eine überraschend hohe Anzahl an freien Radikalen birgt und dass eZigaretten Exponierung in Atemwegsentzündungen, oxidativem Stress und verminderter anti-bakterieller und anti-viraler Abwehr resultiert, die eine Bakterienbelastung und virale Titer in den Lungen, reduzierte bakterielle Phagozytose [Keimvernichtung] und erhöhte virus-induzierte Sterblichkeit nach sich zieht. Diese verschlechterte anti-mikrobielle Reaktion deutet darauf hin, dass eZigaretten keine sichere Alternative zum Zigaretten rauchen darstellen.“
Die deutsche und internationale Presse hat die Studienbefunde dazu genutzt, das Risiko von eZigaretten wieder einmal grundsätzlich zu hinterfragen. Um es gleich für all diejenigen vorauszuschicken, die keine Zeit für den nun folgenden, detaillierten Blick auf die beiden Untersuchungen haben: Diese Studie zeigt nur eins – nämlich, dass es keine gute Idee für Mäuse ist, sich die Lungen mit nikotinhaltigem eZigaretten-Dampf zuzupflastern. Leider hatten die armen Tiere nicht den Hauch einer Wahl, obwohl sie hier wieder einmal völlig umsonst von uns geschieden sind. (Das Ganze erinnert mich an eine denkwürdige Aussage über die unsäglichen Intelligenztests, nämlich das ein IQ-Test nur eines messen kann: Die Fähigkeit des Probanden, einen Intelligenztests zu bestehen.)
Lungenzellen und Immunabwehr von Mäusen geschädigt
Die erste Studie mit dem Titel „Exposure to Electronic Cigarettes Impairs Pulmonary Anti-Bacterial and Anti-Viral Defenses in a Mouse Model“ erschien am 04. Februar. Durchgeführt wurde sie von einem Forscherteam an der Bloomberg School of Public Health der Johns Hopkins University, finanziert ist sie unter anderem von den National Institutes of Health (NIH).
Für die Untersuchung inhalierten gesunde Mäuse über zwei Wochen zweimal täglich für anderthalb Stunden eZigaretten-Nassdampf mit 1,8% Nikotingehalt. Das Resultat waren schwache Entzündungen des Lungengewebes (also ein Anstieg an Entzündungszellen) und Proteinschäden. Wurden die Mäuse anschließend mit einem Virus oder Bakterien künstlich infiziert, zeigten sie eine messbare Immunschwäche. Ihre Lungen waren sehr weniger schnell in der Lage, vor allem die Bakterien abzusondern und der Organismus regenerierte sich anschließend langsamer.
Freie Radikale im Nassdampf
Gleichzeitig wies die Studie (ähnlich wie die gleich folgende) freie Radikale im Dampf nach – allerdings 150mal weniger als bei diversen Experimenten in Tabakzigarettenrauch gemessen (7×1011 im Vergleich zu 1014).
Professor Shyam Biswai, Leiter der Studie, war auf persönliche Anfrage sehr zurückhaltend in der Beurteilung der Ergebnisse im Hinblick auf den menschlichen Organismus: „Die Resultate deuten daraufhin, dass eZigaretten sich im Hinblick auf ihre Wirkung auf das Lungengewebe nicht neutral verhalten. Wir haben eine Zunahme des Erkrankungsrisikos an Luftwegsinfekten bei Mäusen beobachtet. Dies sollte weitere Studien im Hinblick auf Risikogruppen nach sich ziehen, die etwa an chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen leiden (COPD) und von Zigaretten auf E-Zigarette umsteigen wollen.“
Die zweite Untersuchung wurde an der Universität von Rochester von Professor Irfan Rahman durchgeführt und nutzte in-vitro gezüchtete Lungenzellen von Menschen und in-vivo Mäuse-Lungen als Versuchsobjekte. Die Ergebnisse wurden am 6. Februar unter dem Titel „Vapors Produced by Electronic Cigarettes and E-Juices with Flavorings Induce Toxicity, Oxidative Stress, and Inflammatory Response in Lung Epithelial Cells and in Mouse Lung“ bei PLOS veröffentlicht. Die Studie wurde vom „National Institute of Drug Abuse“ und dem „National Heart Lung and Blood Institute“ gefördert. Professor Rahman ist für seinen kritischen Standpunkt gegenüber E-Zigaretten bekannt.
Der Studie nach können die Emissionen von eZigaretten-Dampf und bestimmten Aromen Lungenzellen durch die Freisetzung von freien Radikalen schädigen und zu Entzündungen führen. Auch hier war der Anteil an freien Radikalen gering, aber messbar. Dabei spielte der Nikotingehalt der Liquids in dieser Studie interessanterweise keinerlei Rolle.
Abgelöste Metallpartikel in Nanogröße
Als Hauptverursacher wurden in diesem Fall zum einen die Aromastoffe der Liquids, zum anderen die Heizelemente der genutzten elektrischen Zigaretten ausgemacht. Diese geben laut der Studie Schwermetalle und andere potenziell krebsauslösende Stoffe in der Größe von Nanopartikeln ab, welche dann in das Lungengewebe, die Zellen und den Blutkreislauf gelangen können.
Die Nanopartikel würden durch Oxidation und Hitzeentfaltung von den in der E-Zigarette verarbeiteten Metallteilen abgelöst werden. Für die Studie wurden zwei verschiedene E-Zigaretten genutzt: erstens ein nachfüllbarer Pen mit eGo Vision Spinner Akku und einem Anyvape Clearomizer mit 2.2 Ohmm, zweitens eine blu Einweg-E-Zigarette.
Bestimmte Aromen riskanter als andere?
Darüber hinaus behaupten Professor Rahman und sein Team, dass einige Aromensorten, im speziellen Zimt, das Lungengewebe besonderem Stress aussetzen würden und giftig wirken könnten. Bei Mäusen habe auch das klassische Tabak-Aroma Lungenentzündungen hervor gerufen.
Das Problem: Die Studien setzen an den falschen Stellen an
Was können diese beiden Studien nun Sinnvolles über das Risiko der Nutzung von eZigaretten aussagen? Bei der Beantwortung dieser Frage fallen diverse Defizite beim Versuchsaufbau und der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen ins Auge.
1.Die verabreichte Menge war nicht repräsentativ
Die Mäuse waren innerhalb von vierzehn Tagen einer verdampften Liquid-Dosis ausgesetzt, die der Konsummenge durch Menschen im selben Zeitraum entsprach, statt dass diese an den Mäuse-Metabolismus angepasst worden wäre. Dies macht es schwierig, eine direkte Risikoanalogie zu ziehen.
2.Die Studie kommt nicht zu neuen Ergebnissen, leidet aber an bekannten Problemen
Die immun-unterdrückende Wirkung von Nikotin (unabhängig von Tabak) auf Mäuse ist bereits seit Mitte der 1970er Jahre wohlbekannt. Gleichzeitig kann jeder mit Tieren experimentierender Biologe bestätigen, dass die Immunsysteme von Mäusen und Ratten nur im sehr geringen Umfang auf die menschliche Architektur übertragbar ist, wie viele Immunologen in der pharmazeutischen Entwicklung immer wieder laut beklagen (und auch begründen).
3.Die Studie ist nicht ausreichend dokumentiert und nicht verallgemeinerbar
eZigaretten-Nassdampf kann nach Meinung vieler Wissenschaftler nur dann freie Radikale enthalten, wenn der verdampfte Liquid die Phenole Brenzcatechin oder Hydrochinon enthält. Die Wissenschaftler der Hopkins Universität haben nur zwei Liquids einer Firma (nämlich das in NJOY Menthol und NJOY Traditional enthaltene) eingesetzt, deren chemische Zusammensetzung in der Versuchsbeschreibung nicht angegeben wird. Um eine allgemeingültige Aussage über die Freisetzung freier Radikaler treffen zu können, hätte eine wesentlich höhere Anzahl an marktüblichen Liquids getestet werden müssen.
4.Die Studie experimentiert an den wirklich entscheidenden Fragestellungen vorbei
Alle gesammelten Erfahrungsberichte von Ex-Rauchern und jetzigen Dampfern ergibt eine konstant über 50% angesiedelte Verminderung von Atemwegserkrankungen in den ersten Monaten nach dem Umstieg. Das bedeutet natürlich nicht, dass Dampfer nicht immer noch einem verminderten Risiko ausgesetzt sind.
Es zeigt aber, dass die Prämisse der Studie problematisch ist, da in der Praxis Nichtraucher so gut wie nie mit dem Dampfen anfangen, die Mäuse aber Nichtraucher waren. Auch wenn die Ergebnisse korrekt sind, helfen sie in der Praxis nicht wirklich weiter, weil sie an den wirklich relevanten Fragestellungen vorbei experimentieren. Sinnvoller wäre es gewesen, Mäuse mit existierenden Raucherlungen eZigaretten-Nassdampf auszusetzen und deren Gesundheit mit weiterhin „rauchenden“ Mäusen zu vergleichen.
Es lässt sich also schlussfolgern: Die einzig zuverlässigen Ergebnisse dieser ersten Studie ist die Tatsache, dass eZigaretten deutlich weniger freie Radikale enthalten als Tabakzigaretten, falls überhaupt Liquids gedampft werden, die freie Radikale bilden können.
Was wirklich gebraucht wird: Qualitätsmaßstäbe, Controlling und Zertifikate
Viel interessanter finde ich daher eigentlich die zweite Studie, die kaum mediale Wellen geschlagen hat. Denn in ihr geht es um die Belastbarkeit und Qualität der verwendeten Hardware und der verarbeiteten Metalle sowie die spezifischen Eigenschaften bestimmter Liquid-Aromen. Wie viele andere innovativen Branchen vor ihr, hat die eZigaretten-Industrie schneller Produkte auf den Markt gebracht als die wissenschaftliche Gemeinschaft diese auf ihre Risikokriterien hin beurteilen und entsprechende Qualitätskriterien entwickeln konnte.
Das entstandene Risikovakuum nehmen eZigarettenkritiker zum Anlass, nach einer generellen Regulierung des Produkts zu rufen. Viel sinnvoller aber wäre es, für die einzelnen eZigaretten-Produktgruppen Verbraucherschutzrichtlinien und Zertifikate zu entwickeln, die sich beispielsweise auf die verwendeten Metalle, Legierungen und Kunststoffe sowie die Aromen und Liquidinhaltsstoffe beziehen.
So gut wie allen Dampfern ist klar, dass alle von der eZigarette abgegebenen Substanzen auf direktem Weg in ihren Stoffwechsel gelangen und dort Wirkung zeigen können. Sie wären dankbar und empfänglich für objektive Testverfahren hinsichtlich dieser Substanzen, um die informierte Kaufentscheidung beispielsweise zugunsten teurerer, regional hergestellter Produkte treffen zu können.
Vielleicht sollten die vorhandenen Forschungsgelder endlich in die systematische Analyse marktüblicher Produkte und authentischer Konsumenten-Erfahrungsberichte fließen, statt in die stumpfe und völlig zweckfremde Wiederholung von Tierquälerei investiert zu werden, die keinerlei verlässliche Analogieschlüsse zulässt – sondern lediglich Alibiresultate für neue Regulierungsforderungen liefert.
Weiterführende Links
Vapors Produced by Electronic Cigarettes and E-Juices with Flavorings Induce Toxicity, Oxidative Stress, and Inflammatory Response in Lung Epithelial Cells and in Mouse Lung
Exposure to Electronic Cigarettes Impairs Pulmonary Anti-Bacterial and Anti-Viral Defenses in a Mouse Model
A new study in mice provides no information for smokers but verifies e-cigarettes are less harmful
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AHAHA
Schaut mal auf das Impressum! Die Designer der Seite sitzen in Peru! Eines der Länder deren Wirtschaft zum Großteil nur durch Tabakproduktion lebt. 10% Aller weltweit geschmuggelten Zigaretten kommen aus dem Land! Da muss mein keinen großen IQ haben um zu wissen wer diese Studie finanziert hat. Lächerlich.
Ich dampfe auch schon seit Jahren und ich fühle mich pudelwohl meine Lunge fühlt sich so viel besser an wie zu meiner Raucherzeit und ich habe 0 Beschwerden.
Bei mir ist sogar ein gesundheitlich positiver Nebeneffekt aufgetreten. Ich wurde seit Beginn meines Lebens im Abstand von 2-5 Monaten immer durch starken Herpes geplagt, seit ich dampfe KEIN einziges mal mehr aufgetreten, da durch das Metall an den Lippen der pH Wert gesenkt wird und die Bildung von Herpes verhindert.
Peru ist der weltweit größte Goldexporteur. Tabak spielt für die Peruaner nur eine untergeordnete Rolle. Nur wenige Prozent der Bevölkerung rauchen.Bezüglich der Studie, berichten wir darüber. Wir sind nicht der Verfasser der Studie.
Hervorragende Studie. Man ordnet eine Studie so an, dass dabei ein zuvor bestimmtes Ergebnis herauskommt, anders liest sich das nicht.
Seltsamer Weise berichten Asthma und COPD Patienten die vom Rauchen aufs Dampfen umgestiegen sind, von deutlichen Gesundheitsverbesserungen und ich erlebe es ja mittlerweile (COPD II) am eigenem Leib, wie sich meine Gesundheit allgemein und meine Lungenfunktion verbessert hat.
Wenn selbst bei einigen COPD Patienten, die zuvor extra Sauerstoff benötigten diese teilweise oder gar komplett weg lassen können, dann frage ich mich allen ernstes, wer aus einer Negativpresse über das Dampfen mehr profitiert, die Tabak oder die Pharma und Gesundheitsindustrie, oder der Staat? Wohl eher Wahrscheinlich alle drei Seiten, denn die eine spielt den anderen in die Hand.
Was ein schwachsinn was ist den alles in der Tabakzigarette drin da wir nicht so ein scheiß geschrieben.
Erstmal finde ich es immer wieder schrecklich das mit Tieren geforscht werden muss, die Technik und Wissenschaft ist doch so weit… geht das nicht ohne Tiere?
Aber ich frage mich hat man den auch Rauchermäuse genommen? Konnte ich nirgendwo raus Lesen?
Zum anderem frage ich mich „Lungenentzündungen“? Sind in den letzten Jahren vermehrt Lungenentzündungen ausgebrochen? Ist mir nicht bekannt! Oder lohnt es sich um diese Jahreszeit, solche Studien zu machen, zum Grippewetter?
So viel Info über die möglichen Schädigung unsere Lunge hätte ich mir bei Pyro Zigaretten gewünscht, den Raucher – Stopp hätte man schneller erreichen können, damit wäre der e-Zigaretten Markt wahrscheinlich erst gar nicht Entstanden
Allein dieser Satz „dass e-Zigaretten keine sichere Alternative zum Zigarettenrauchen darstellen.“ Was heißt das Raucher, raucht besser, Finger weg von e-Rauchen??? Da fehlen mir die Worte.
Die sind doch alle nicht ganz dicht,sollten sich lieber so mit der richtigen Zigarette beschäftigen damit hätten sie genug zu schreiben statt sich mit über die E-Zigarette auszulassen.