Der Gelbschwanzwollaffe: Ein seltenes Juwel der peruanischen Anden

Der Gelbschwanzwollaffe: Ein seltenes Juwel der peruanischen Anden

Einzigartige Schönheit in Gefahr

Der Gelbschwanzwollaffe (Lagothrix flavicauda) ist ein faszinierendes Mitglied der Primatenwelt, das ausschließlich in den nebelverhangenen Bergen Perus beheimatet ist. Dieser seltene Bewohner der montanen Nebelwälder der Anden steht aufgrund seines begrenzten Verbreitungsgebiets und der fortlaufenden Bedrohungen für seinen Lebensraum vom Aussterben bedroht.

Schütze bedrohte Tierarten wie den Gelbschwanzaffen

Morphologie: Anpassung an das Leben in den Bäumen

Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 40 bis 54 cm und einem zusätzlichen Schwanz von 56 bis 63 cm sind Gelbschwanzwollaffen bemerkenswerte Baumbewohner. Ihr dichtes, mahagoni- bis kupferfarbenes Fell und der markante gelbe Haarkranz um den Greifschwanz machen sie unverwechselbar. Männliche Gelbschwanzwollaffen wiegen zwischen 8,3 und 10 kg, während Weibchen leichter sind und zwischen 5 und 7 kg wiegen. Ihre physische Anpassung an das Leben hoch in den Baumkronen, einschließlich des Greifschwanzes, zeugt von einer perfekten Evolution für das Leben in den Anden.

Natürlicher Lebensraum: Ein Schatz zwischen den Wolken

Der Gelbschwanzwollaffe bewohnt ein besonders kleines Gebiet innerhalb Perus, darunter der Parque Nacional del Río Abiseo, ein Gebiet von herausragender natürlicher Schönheit und ökologischer Bedeutung. Dieser Nationalpark, gelegen zwischen den Oberläufen von Río Marañón und Río Huallaga in den Regionen Amazonas und San Martín sowie angrenzenden Gebieten, bietet den perfekten Lebensraum für diese Art. Die Nebelwälder des Parks, gelegen in Höhen von 1.400 bis 2.700 Metern, bieten steile Berghänge und tiefe Schluchten, in denen die Temperaturen zwischen 4 und 25 °C schwanken.

Verhalten und Ernährung: Das Leben in den Baumwipfeln

Als tagaktive Tiere verbringen Gelbschwanzwollaffen ihr Leben vorrangig in den Bäumen, wo sie sich geschickt auf allen vieren fortbewegen und ihren Schwanz als fünfte Extremität zum Greifen nutzen. Ihre Ernährung ist vielseitig und schließt reife Früchte, Blätter, Blüten und gelegentlich Insekten und Spinnen ein. Das Fressen von Erde, eine Praxis bekannt als Geophagie, hilft ihnen, ihren Bedarf an Mineralien und Spurenelementen zu decken.

Fortpflanzung: Der Zyklus des Lebens

Die Fortpflanzungsrate des Gelbschwanzwollaffen ist relativ niedrig. Weibchen gebären etwa alle 3,5 Jahre ein Junges nach einer Tragezeit von rund 7,5 Monaten. Die Neugeborenen ähneln den Erwachsenen, jedoch ohne die charakteristischen gelben Markierungen. Beide Geschlechter erreichen die Geschlechtsreife mit etwa 8 Jahren.

Gelbschwanzwollaffen: Ein Kampf ums Überleben

Trotz des Schutzes durch die Unzugänglichkeit ihres Lebensraums in der Vergangenheit, hat der Bau von Straßen und die Waldrodung zu einem drastischen Rückgang der Population geführt. Heute zählen Gelbschwanzwollaffen zu den am stärksten bedrohten Primatenarten. Schätzungen zufolge leben weniger als 1000 ausgewachsene Tiere in einem stark fragmentierten und reduzierten Lebensraum von nur noch etwa 2000 km². Der Parque Nacional del Río Abiseo spielt eine entscheidende Rolle im Schutz dieser Art, dennoch sind weiterführende Maßnahmen erforderlich, um den Lebensraum und die Populationen zu sichern.

Gelbschwanzwollaffen – ein Symbol für die biologische Vielfalt

Der Gelbschwanzwollaffe, ein Symbol für die biologische Vielfalt der peruanischen Anden, steht am Rande des Aussterbens. Diese bedrohte Situation unterstreicht die Dringlichkeit globaler Anstrengungen, seinen Lebensraum im Parque Nacional del Río Abiseo und darüber hinaus zu schützen. Nur durch gemeinsame Bemühungen kann die Zukunft dieser und anderer gefährdeter Arten gesichert werden.


Titelbild: Platyrrhinus