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China Kohlekraft 2025: Rekordausbau trotz grünem Energiewandel

China Kohlekraft 2025: Rekordausbau trotz grünem Energiewandel

China baut Kohlekraftwerke so schnell wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr – und gleichzeitig erneuerbare Energien im Rekordtempo. Zwischen fossiler Sicherheit und grünem Wandel steht das Land vor einer entscheidenden Weichenstellung seiner Energiepolitik.

Kohlekraft in China: Rückkehr der Giganten

Laut einer Analyse des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) schloss China im ersten Halbjahr 2025 neue Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 21 Gigawatt an. Das ist der höchste Wert seit 2016. Für das gesamte Jahr erwarten Expertinnen und Experten sogar mehr als 80 Gigawatt. Hintergrund ist eine Genehmigungswelle der Jahre 2022 und 2023, in denen jährlich über 100 Gigawatt Kohlekraft genehmigt wurden. Viele Provinzen nutzen das Zeitfenster bis 2030, wenn Chinas CO₂-Emissionen ihren Höhepunkt erreicht haben sollen.

Erneuerbare Energien in China: Rekordausbau von Solar und Wind

Parallel wächst Chinas grüner Energiesektor in nie dagewesenem Tempo. Für 2025 rechnet CREA mit einem Zubau von über 500 Gigawatt Solar- und Windenergie. Zum Vergleich: Deutschland installierte 2024 knapp 20 Gigawatt an erneuerbaren Energien. Bereits im Juni 2025 sank der Anteil der Kohle an der Stromproduktion auf 51 Prozent – ein historisches Tief. Gleichzeitig stieg der Anteil der Erneuerbaren auf 60 Prozent der gesamten installierten Leistung.

Strukturelle Trägheit: Warum Kohle weiterläuft

Trotz Rekordzahlen bei Wind- und Solarenergie bleibt die Kohle tief im System verankert. Kohlekraftwerke werden in China selten flexibel als Reserve genutzt, sondern laufen konstant auf hoher Last. Im ersten Halbjahr 2025 wurde nur ein Gigawatt an Kohlekapazität stillgelegt – weit entfernt von den Zielen des 14. Fünfjahresplans, der bis Ende 2025 30 Gigawatt weniger Kohle vorsieht.

China und die globalen Klimaziele

Die Entwicklung in China gilt weltweit als entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel. Einerseits konnte das Land seine CO₂-Emissionen im ersten Halbjahr 2025 um ein Prozent senken. Andererseits droht die massive Ausweitung von Kohlekraftwerken den grünen Fortschritt zu konterkarieren. Mit dem kommenden 15. Fünfjahresplan (2026–2030) hat Peking die Chance, eine klare Kohleausstiegsstrategie festzuschreiben und sich als globaler Vorreiter der Energiewende zu positionieren.

Fazit: China zwischen fossiler Abhängigkeit und Energiewende

China zeigt zwei Gesichter: Rekordzahlen beim Ausbau erneuerbarer Energien, gleichzeitig aber eine neue Welle an Kohlekraftwerken. Ob die Volksrepublik ihre Klimaziele erreicht, hängt davon ab, ob es gelingt, Kohle tatsächlich schrittweise zurückzufahren. Der globale Blick richtet sich auf Peking – zwischen fossiler Vergangenheit und grüner Zukunft.

FAQ zu Chinas Kohlekraft und Energiewende 2025

Wann steigt China aus der Kohle aus?

Bisher hat China keinen festen Termin für den vollständigen Kohleausstieg genannt. Die Regierung strebt an, dass die CO₂-Emissionen bis spätestens 2030 ihren Höhepunkt erreichen. Ein klarer Fahrplan für die Stilllegung von Kohlekraftwerken fehlt bislang.

Wie viel Kohlekraft baut China 2025?

Im ersten Halbjahr 2025 nahm China 21 Gigawatt Kohlekraft neu in Betrieb – so viel wie seit 2016 nicht mehr. Für das Gesamtjahr rechnen Analysten mit über 80 Gigawatt.

Wie viel erneuerbare Energie baut China 2025?

China plant für 2025 einen Rekordzubau von über 500 Gigawatt Solar- und Windenergie. Damit übertrifft das Land den Ausbau in Europa um ein Vielfaches und setzt weltweit Maßstäbe im Bereich der erneuerbaren Energien.

Sind Chinas CO₂-Emissionen 2025 gesunken?

Ja. Im ersten Halbjahr 2025 sanken die CO₂-Emissionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa ein Prozent. Vor allem der Energiesektor blies drei Prozent weniger CO₂ in die Luft – ein Ergebnis des massiven Ausbaus erneuerbarer Energien.

Welche Rolle spielt China beim Klimaschutz weltweit?

Als größte Volkswirtschaft nach den USA und größter Emittent von Treibhausgasen spielt China eine Schlüsselrolle im globalen Klimaschutz. Die Entscheidungen Pekings – zwischen Kohleboom und Energiewende – haben direkte Auswirkungen auf die weltweiten Klimaziele.