,

Volkswagens Wette auf das Robotaxi: Der ID.Buzz wird autonom – und soll die Städte der Zukunft erobern

Volkswagens Wette auf das Robotaxi: Der ID.Buzz wird autonom – und soll die Städte der Zukunft erobern
Anzeige

Hightech auf Hamburgs Straßen

VW bringt autonomen ID.Buzz in Serie – und will den globalen Robotaxi-Markt erobern

In Hamburg kurven sie schon fast beiläufig durch den Stadtverkehr: gelb-schwarze Elektro-Vans von VW, die ohne menschliche Lenkhilfe unterwegs sind – zumindest fast. Noch sitzen Sicherheitsfahrer hinterm Steuer, doch das soll bald Geschichte sein. Volkswagen treibt die Serienreife seiner Robotaxis voran – mit einem ehrgeizigen Plan, der Hamburg zum Schaufenster der Mobilität von morgen machen soll.

Anzeige

Der nächste große Sprung

VW-Chef Blume verkündet Serienstart für 2026

Es ist mehr als eine Technologiepräsentation – es ist ein politisches Signal: Auf dem Weltkongress für Mobilität in Hamburg stellt VW-Chef Oliver Blume das Serienmodell des autonomen ID.Buzz AD vor. Der kleine Bus mit großem Anspruch soll ab Ende 2026 im Werk Hannover gebaut werden – und den Wolfsburger Autobauer an die Spitze eines aufstrebenden Milliardenmarkts katapultieren. Blume spricht von einem „Meilenstein“, von globaler Führungsrolle – und von einem Rennen, das längst begonnen hat.

Keine Show, sondern Serie

Testbetrieb in Hamburg, Großauftrag aus den USA

Anzeige

Kaffee-Shop

Während Elon Musk medienwirksam die Einführung seines Tesla-Robotaxis für Austin, Texas ankündigt, liefert VW konkrete Ergebnisse. Der erste große Kunde: Uber. Über die nächsten zehn Jahre will der Fahrdienstvermittler mehrere Tausend selbstfahrende ID.Buzz-Modelle in seine Flotte aufnehmen. Die Fahrzeuge sollen nicht nur autonom unterwegs sein, sondern auch über eine digitale Plattform gesteuert werden, die VW gleich mitliefert – inklusive Buchung, Flottenmanagement und Routenoptimierung.

Der Preis der Vorsicht

Während Tesla und China Tempo machen, setzt VW auf Sicherheit

Tesla verzichtet auf teure Lasersensoren und setzt ausschließlich auf Kameras. In China drängen Start-ups wie Pony.AI, WeRide und Tech-Riese Baidu mit Billiglösungen auf den Markt. Und Europa? Bremst sich selbst. VW stattet seine Fahrzeuge mit 13 Kameras, neun Lidaren und fünf Radarsystemen aus – ein komplexes, aber kostspieliges Sicherheitskonzept. Der Fahrersitz bleibt – fürs Erste – an Bord, nur für Notfälle. Spätestens ab 2027 sollen die Fahrzeuge jedoch ganz ohne menschliche Begleitung durch Hamburg fahren – sofern das Kraftfahrt-Bundesamt mitspielt.

Neue Rolle, neues Geschäftsmodell

Vom Autohersteller zum Tech-Dienstleister

Volkswagen verabschiedet sich von alten Träumen. Statt selbst Mobilitätsanbieter zu werden, wie mit dem konzerneigenen Dienst Moia, will sich der Konzern als technischer Zulieferer etablieren – für Städte, für Flottenbetreiber, für Unternehmen wie Uber. Es geht nicht nur ums Auto, sondern ums System dahinter: eine voll vernetzte Infrastruktur für den städtischen Verkehr von morgen.

Investition mit Risiko

Milliarden für eine ungewisse Zukunft

Bislang hat VW rund zwei Milliarden Euro in das autonome Fahren investiert – darunter auch in das gescheiterte Projekt Argo AI. Dennoch gibt sich das Management optimistisch: Margen „deutlich im zweistelligen Bereich“ seien möglich. Denn das Geschäftsmodell ist verlockend: Ohne Fahrer sinken die Betriebskosten erheblich – ein Argument, das bei Flottenkunden wie Uber auf offene Ohren stößt. Allein dort flossen im letzten Quartal rund 20 Milliarden Dollar in Fahrervergütungen.

Rückstand mit System

Europa verliert den Anschluss – und setzt trotzdem auf Regulierung

Während Waymo in den USA längst autonome Fahrzeuge in mehreren Städten einsetzt und chinesische Anbieter zum Angriff blasen, debattiert Europa über Vorschriften und Sicherheitsnormen. VW verteidigt diesen Ansatz: Man wolle Vertrauen schaffen, nicht durch riskante Pilotprojekte auffallen. Doch der Preis ist hoch – und der Vorsprung der Konkurrenz wächst.

Fazit

Der Wettlauf ist eröffnet – doch wer gewinnt, entscheidet sich nicht auf der Straße

Der ID.Buzz AD mag in Hamburg souverän durch den Verkehr gleiten. Doch das Rennen um die Zukunft der urbanen Mobilität wird nicht im Verkehr entschieden, sondern in Serverräumen, auf Investorentreffen – und in den Köpfen der Regulierungsbehörden. Volkswagen ist nun offiziell Teilnehmer in diesem globalen Wettbewerb. Ob es zum Sieger reicht, bleibt offen.

Anzeige
Aquaristik-Welt Shop