Peruanische Kaffeestudie: Warum Bio-Kaffee ein Gewinn für die Umwelt ist
Peru zählt zu den weltweit führenden Produzenten von Bio-Kaffee. Eine neue Studie beleuchtet die Umweltauswirkungen der peruanischen Kaffeeproduktion und hebt die Vorteile biologischer Anbaumethoden hervor. Mithilfe der Lebenszyklusanalyse (LCA) zeigt die Untersuchung, welche Prozesse den größten Einfluss auf den CO₂-Fußabdruck von Kaffee haben und wie nachhaltige Praktiken zu einer umweltfreundlicheren Produktion beitragen können.
Bio-Kaffee: Ein Schatz Perus mit globaler Bedeutung
Peru ist mit rund 90.000 Hektar zertifiziertem Bio-Anbau der größte Exporteur von Bio-Kaffee weltweit. Die Bohnen aus dem Hochland Perus genießen aufgrund ihrer Qualität internationale Anerkennung. Doch nicht nur der Geschmack überzeugt: Bio-Kaffee aus Peru bietet auch ökologische Vorteile. Viele kleine Kaffeebauern setzen bereits auf umweltfreundliche Methoden, selbst wenn sie noch keine Bio-Zertifizierung besitzen. Sie verwenden keine teuren chemischen Düngemittel und verzichten auf Pestizide.
Die Studie: CO₂-Fußabdruck von der Pflanze bis zum Export
Unter der Leitung eines Teams der Pontificia Universidad Católica del Perú analysierte die Studie den CO₂-Fußabdruck von Bio-Kaffee, der in der Region Cajamarca produziert wird. Die Wissenschaftler berechneten die Emissionen vom Setzling bis zur Anlieferung des Rohkaffees im Exportlager. Die Ergebnisse zeigten, dass die Anbau- und Erntephase mit 59 % den größten Beitrag zu den Emissionen leistet. Danach folgen die Nassverarbeitung (22 %) und die Trockenverarbeitung sowie der Transport (19 %).
Hauptverursacher: Kunstdünger und Kaffeemark
Besonders zwei Faktoren stechen bei den Emissionen heraus: der Einsatz von synthetischen Düngemitteln und die Entsorgung des Kaffeemarks, einem Rückstand der Kaffeeverarbeitung.
- Düngemittel: Betriebe, die auf Kunstdünger verzichten, reduzieren ihren CO₂-Fußabdruck erheblich. Biologische Düngemittel wie Kompost sind eine nachhaltige Alternative, da sie die Bodenfruchtbarkeit verbessern und weniger Emissionen verursachen.
- Kaffeemark: Viele Kleinbauern entsorgen das Kaffeemark auf Deponien, wo es durch anaerobe Zersetzung erhebliche Mengen an Treibhausgasen freisetzt. Wird das Kaffeemark hingegen kompostiert, kann es als wertvoller Dünger verwendet werden und so den CO₂-Fußabdruck deutlich senken.
Kompostierung: Ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Die Autoren der Studie betonen die Vorteile der Kompostierung. Dieses einfache und kostengünstige Verfahren wandelt organische Abfälle in nahrhaften Dünger um und reduziert die Umweltbelastung. Die Umstellung auf Kompostierung könnte den CO₂-Fußabdruck von Bio-Kaffee drastisch senken, wie die Studie zeigt. In Farmen, die das Kaffeemark nicht kompostieren, war der CO₂-Ausstoß pro Kilo Kaffee um 138 % höher als bei Farmen, die es als Dünger verwenden.
Zertifizierung: Der Weg zur Nachhaltigkeit
Die Studie untersuchte auch Unterschiede zwischen bereits zertifizierten Bio-Farmen und solchen, die sich im Übergang zur Zertifizierung befinden. Zwar wenden beide Gruppen ähnliche Praktiken an, jedoch weisen die zertifizierten Betriebe durchschnittlich geringere Emissionen auf. Dies liegt unter anderem daran, dass sie organische Düngemittel effektiver einsetzen und nachhaltigere Bewirtschaftungsmethoden etabliert haben.
Globale Chancen für Perus Bio-Kaffee
Mit der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen und biologischen Produkten bietet der globale Markt enorme Potenziale für Peru. Die Studie unterstreicht, dass der Bio-Kaffee aus Peru nicht nur ein Genuss für Kaffeeliebhaber ist, sondern auch einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen leisten kann. Dies macht ihn zu einem wichtigen Element in der Kreislaufwirtschaft und der globalen Bioökonomie.
Fazit: Bio-Kaffee für eine grünere Zukunft
Die peruanische Studie zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Anbaumethoden den CO₂-Fußabdruck von Kaffee verringern können. Durch den Verzicht auf Kunstdünger und die Kompostierung von Kaffeemark können Kleinbauern nicht nur ihre Umweltbelastung minimieren, sondern auch ihre Erträge steigern. Mit Bio-Kaffee steht Peru an der Spitze einer Bewegung, die Genuss und Umweltbewusstsein vereint. Die vollständigen Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Cleaner and Circular Bioeconomy veröffentlicht.