Kamillenpflege: Schutz vor Schädlingen und Pilzerkrankungen
Die Kamille, ein Symbol für Heilung und Ruhe, ist eine Pflanze, die in vielen Gärten und Haushalten für ihre ätherischen Öle und beruhigenden Eigenschaften geschätzt wird. Doch auch sie kann von Schädlingen und Pilzerkrankungen heimgesucht werden, die ihre Gesundheit und Blüte beeinträchtigen. In diesem Artikel gehen wir auf effektive Strategien ein, um Kamillenpflanzen gesund zu halten und gegen unerwünschte Besucher zu schützen.
Der Kampf gegen Schädlinge
Schwarze Bohnenlaus: Ein häufiger Übeltäter
Die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) macht sich durch Kolonienbildung an jungen Trieben und Stängeln der Kamille Pflanze bemerkbar. Diese Läuse ernähren sich vom Pflanzensaft, was zu Honigtauausscheidungen führt. Dies wiederum kann die Bildung von Schwärzepilzen fördern und der Pflanze erheblichen Schaden zufügen.
Bekämpfungsstrategien
Die natürlichen Fressfeinde der Schwarzen Bohnenlaus, wie Florfliegen und Marienkäfer, sind effektive Helfer im Kampf gegen den Schädling. Nützlingsschonende Insektizide und Präparate auf Basis von Kaliseife, Neemöl oder Rapsöl können ebenfalls eingesetzt werden, wobei der Einsatz außerhalb der Bienenflugzeit und nicht während der Blütezeit erfolgen sollte.
Kleine oder Grüne Pflaumenblattlaus: Der Sommergast
Die Kleine Pflaumenblattlaus (Brachycaudus helichrysi) wechselt ab Mai von Pflaumen auf Kamille Pflanze und andere Korbblütler. Sie saugt den Saft aus den Pflanzenzellen, was zu gelben Flecken und Verformungen der Blätter führt.
Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen
Um einen Befall zu vermeiden, sollte Kamille nicht in unmittelbarer Nähe von Pflaumenbäumen oder Bohnen gepflanzt werden. Gegen die Läuse helfen ähnliche Maßnahmen wie bei der Schwarzen Bohnenlaus, einschließlich des Einsatzes von Kulturschutznetzen und nützlingsschonenden Präparaten.
Kamillenglattkäfer: Der versteckte Angreifer
Der Kamillenglattkäfer (Olibrus aeneus) und seine Larven richten Schäden an den Blüten der Kamille Pflanze an. Die Larven fressen sich in den Blütenboden, was zu Verbräunungen und Verkümmerungen führt.
Gegenmaßnahmen
Die frühzeitige Aussaat der Kamille im Herbst und regelmäßige Kontrollen der Bestände sind effektive Präventivmaßnahmen. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und die Larven manuell abgesammelt werden.
Kamillenstängelrüssler: Ein unterschätzter Gegner
Der Kamillenstängelrüssler (Microplontus (Ceutorhynchus) rugulosus) befällt die Kamille von Mai bis Oktober. Die Larven verursachen Schäden an Trieben und Blüten, was zu Vergilbungen und Verwelkungen führt.
Vorbeugung und Bekämpfung
Fruchtwechsel, der Einsatz von Kulturschutznetzen und die Förderung der Pflanzenentwicklung sind wichtige präventive Maßnahmen. Befallene Pflanzen sollten schnellstmöglich entfernt und mit Heterorhabditis bacteriophora behandelt werden.
Pilzerkrankungen: Eine stille Bedrohung für die Kamille
Neben Schädlingen können auch Pilzerkrankungen die Kamille beeinträchtigen. Echter und Falscher Mehltau sind häufige Übeltäter, die die Blätter der Kamille mit einem mehligen Überzug bedecken und das Pflanzenwachstum stören können.
Präventions- und Bekämpfungsstrategien
Fördern Sie ein schnelles Pflanzenwachstum und verwenden Sie Pflanzenstärkungsmittel, um der Kamille zu helfen, widerstandsfähiger gegen Pilzbefall zu werden. Bei einem Ausbruch können ökologische Fungizide wie Netzschwefel Abhilfe schaffen.
Prävention ist der Schlüssel
Obwohl die Kamillenpflanze relativ robust ist und ihr Anbau als einfach gilt, können Schädlinge und Krankheiten zu ernsthaften Problemen führen. Die beste Strategie ist, durch präventive Maßnahmen einen Befall zu verhindern. Sollte es dennoch zu einem Befall kommen, ist schnelles Handeln gefragt, um die Ausbreitung zu stoppen und die Pflanzen zu retten.
Durch regelmäßige Kontrollen und die Beachtung der angeführten Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen kann die Kamille als wertvolle Heil- und Nutzpflanze in Garten und Wohnung erfolgreich kultiviert werden. Es ist wichtig, bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln stets auf die Umwelt und die Gesundheit der Nützlinge zu achten. Natürliche Mittel und Methoden sollten immer Vorrang haben, um das ökologische Gleichgewicht zu unterstützen und die Vielfalt im eigenen Grün zu fördern.
Weiterführende Informationen: https://www.kiepenkerl.de/