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Superreiche im Aufwind: Wie Trump, Musk und Co. das globale Machtgefüge prägen

Superreiche im Aufwind: Wie Trump, Musk und Co. das globale Machtgefüge prägen

Noch nie war die Zahl der Milliardäre so hoch – und ihr Einfluss so groß. In den USA regiert mit Donald Trump ein Präsident, der nicht nur selbst Milliardär ist, sondern auch eine Regierung aus Superreichen um sich schart. Parallel erlebt die Welt eine neue Konzentration von Kapital und Macht.


Es ist ein Jahr der Superlative: 3.028 Menschen weltweit besitzen laut der aktuellen Forbes-Liste ein Vermögen von mindestens einer Milliarde US-Dollar – so viele wie nie zuvor. Gemeinsam kontrollieren sie 16,1 Billionen Dollar, mehr als das Bruttoinlandsprodukt fast aller Nationen auf diesem Planeten. Die Finanzelite ist reicher, vernetzter und politisch einflussreicher denn je.

Musk vor allen, Trump auf dem Vormarsch

An der Spitze steht erneut Elon Musk. Mit einem geschätzten Vermögen von 342 Milliarden Dollar überholt er Bernard Arnault und verdrängt sogar Amazon-Gründer Jeff Bezos sowie Meta-Chef Mark Zuckerberg, der nun auf Platz zwei liegt. Musk verdankt den Höhenflug unter anderem SpaceX, das durch neue Raumfahrtprojekte Rekordaufträge abschließt, sowie seinem KI-Unternehmen xAI, das jüngst mit dem sozialen Netzwerk X fusionierte.

Parallel inszeniert sich Donald Trump als politischer und wirtschaftlicher Phönix. Der 79-Jährige ist nicht nur zurück im Weißen Haus – er hat auch sein Vermögen mehr als verdoppelt. Dank des Börsengangs seiner Medienfirma und spekulativer Investitionen in Kryptowährungen liegt sein geschätzter Reichtum nun bei über fünf Milliarden Dollar. Unterstützt wird er von einer Regierung, die zu den reichsten der Geschichte zählt: Mindestens zehn Milliardäre und deren Ehepartner haben zentrale Rollen inne. Musk, inzwischen engster wirtschaftlicher Vertrauter Trumps, fungiert faktisch als Wirtschaftsstratege im Kabinett.

USA dominieren die Liste

Die Vereinigten Staaten bleiben das Zentrum des globalen Reichtums. 902 der gelisteten Milliardäre stammen aus den USA – ein Allzeithoch. Auf Platz zwei folgt China mit 450 Milliardären, gefolgt von Indien (205). Deutschland bleibt mit 171 Superreichen auf Platz vier.

Die ungleiche Vermögensverteilung zeigt sich auch im Detail: Die 15 reichsten Personen der Liste, alle mit einem Vermögen von mehr als 100 Milliarden Dollar, besitzen zusammen 2,4 Billionen Dollar – mehr als die untere Hälfte der Liste zusammen. Dieses Verhältnis illustriert die enorme Machtkonzentration am oberen Rand der Gesellschaft.

Krypto, KI und Fastfood: Die neuen Märkte der Reichen

Neben altbekannten Namen wie Bezos und Zuckerberg tauchen auch zahlreiche neue Gesichter auf der Liste auf: 288 Neuzugänge verzeichnet Forbes, darunter Musiker wie Bruce Springsteen, Schauspieler wie Arnold Schwarzenegger und Unternehmer aus dem KI- und Kryptosektor. Justin Sun, ein umstrittener Krypto-Investor, bringt es auf 8,5 Milliarden Dollar.

Auch Fast-Food-Ketten sorgen für Reichtum: Unternehmer hinter Marken wie Chipotle und Jersey Mike’s feiern ihre Milliardärs-Premiere. Der wertvollste Neuzugang ist Marilyn Simons, Witwe des verstorbenen Hedgefonds-Milliardärs Jim Simons – sie verfügt über ein Vermögen von 31 Milliarden Dollar.

Frauenanteil kaum gestiegen, Jugend bleibt rar

Nur 406 Frauen – etwa 13,4 Prozent der Gesamtzahl – schafften es in die diesjährige Liste. Die reichste Frau ist Walmart-Erbin Alice Walton mit 101 Milliarden Dollar. Selbst erwirtschaftet haben ihren Reichtum lediglich 113 Frauen, darunter die Schweizerin Rafaela Aponte-Diamant, die mit BlackRock einen Hafendeal von globaler Tragweite verhandelte.

Jugend ist ebenfalls Mangelware im Club der Milliardäre. Der jüngste Neuzugang, Johannes von Baumbach (19), ist ein deutscher Pharma-Erbe. Der jüngste Selfmade-Milliardär: Alexandr Wang, KI-Entrepreneur und Mitgründer von Scale AI, ist mit 28 Jahren und einem Vermögen von zwei Milliarden Dollar ein Symbol für die Tech-Generation.

Fazit: Eine neue Ära der Reichen

Die Forbes-Liste 2025 ist mehr als eine Reihung von Vermögen – sie ist ein Spiegel globaler Machtverhältnisse. Nie zuvor war die Überschneidung von Kapital, Technologie und Politik so deutlich wie heute. In einem Wahljahr, in dem ein Milliardär im Weißen Haus regiert, seine Mitmilliardäre regiert, wird deutlich: Die Frage ist nicht mehr, wie reich jemand ist – sondern, wie viel Macht er oder sie damit ausübt.