Muskeltraining: Mehr als nur Bewegung

Muskeltraining: Mehr als nur Bewegung
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Muskelkraft als Schlüssel zur Gesundheit

Muskeln sind weit mehr als nur Motoren, die unseren Körper in Bewegung setzen. Sie spielen eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit, indem sie Botenstoffe freisetzen, die zahlreiche Körperfunktionen beeinflussen. Neueste Forschungen zeigen, dass gut trainierte Muskeln nicht nur unsere körperliche Leistungsfähigkeit verbessern, sondern auch den Stoffwechsel und das Immunsystem stärken.

Muskeltraining: Die beste Medizin gegen Altersbeschwerden

Frau Prof. Dr. Elke Zimmermann von der Universität Bielefeld betont, dass regelmäßiges Muskeltraining die beste Prävention gegen Pflegebedürftigkeit im Alter darstellt. Laut WHO sind zwei Drittel aller pflegebedürftigen Menschen aufgrund einer zu schwachen Muskulatur betroffen. Ab dem 30. Lebensjahr setzt ein natürlicher Muskelabbau ein, der jährlich zwischen 0,3 und 1,3 Prozent beträgt. Bis zum 80. Lebensjahr können so bis zu 50 Prozent der Muskelmasse verloren gehen, was die körperliche Leistungsfähigkeit erheblich einschränkt. Eine gute Muskulatur ist nicht nur wichtig für alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder Einkaufen, sondern vermindert auch die Sturzgefahr und unterstützt die Erholung nach Operationen.

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Die vielseitigen Vorteile regelmäßiger Bewegung

Regelmäßige Bewegung bietet zahlreiche Vorteile, besonders für Menschen mit Rückenmarkverletzungen. Sie verbessert die allgemeine Fitness, reduziert spastische Bewegungen, fördert die Durchblutung, hebt die seelische Gesundheit und ermöglicht sozialen Austausch. Bewegung ist mehr als nur die Steigerung der Herzfrequenz und den Muskelaufbau – sie ist ein Weg zur Selbstfindung und zur sozialen Integration.

Muskulatur als Kommunikationsorgan

Unsere Muskeln sind weit mehr als bloße Kraftmaschinen. Auf zellulärer Ebene kommunizieren sie mit anderen Organen und beeinflussen Heilungsprozesse. Die Sportmedizinerin Christine Graf von der Deutschen Sporthochschule Köln erklärt, dass Muskelmasse ein Organ darstellt, das über Botenstoffe, sogenannte Myokine, mit dem gesamten Körper kommuniziert. Diese Myokine helfen nicht nur bei Entzündungsreaktionen, sondern beeinflussen auch zentrale Organe wie Gehirn, Leber, Herz und Darm.

Myokine: Botenstoffe gegen Krankheiten

Die dänische Forscherin Bente Klarlund Pedersen entdeckte 2007, dass Muskelzellen Interleukin-6 produzieren, eine Substanz, die bei Entzündungsprozessen hilft. Diese Myokine haben weitreichende positive Effekte auf den gesamten Körper und können das Risiko für Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer und Krebs verringern. Der Sportmediziner Wilhelm Bloch untersucht derzeit, wie Myokine das Wachstum von Krebszellen beeinflussen. Seine Forschung zeigt, dass regelmäßiges Krafttraining das Fortschreiten von Krebs um bis zu 40 Prozent reduzieren kann.

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Muskeltraining: Ein Muss, besonders im Alter

Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln betont die Wichtigkeit von Krafttraining, besonders im Alter. Es hilft, Sarkopenie – den altersbedingten Muskelabbau – zu verhindern, wodurch die Lebensqualität und Selbstständigkeit erhalten bleiben. Selbst einfache, aber regelmäßige Übungen können große gesundheitliche Vorteile bringen.

Der globale Bewegungsmangel: Eine stille Bedrohung

Laut einer Studie der WHO bewegen sich fast ein Drittel aller Erwachsenen weltweit nicht genug. Dieser Bewegungsmangel erhöht das Risiko für chronische Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Krebs. Besonders besorgniserregend sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen: Frauen und ältere Menschen sind häufiger inaktiv. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus fordert daher mehr politische Maßnahmen und Investitionen, um den Trend zur Inaktivität umzukehren.

Deutschland auf dem richtigen Weg

Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, die auf dem richtigen Weg sind, die Inaktivität der Bevölkerung zu reduzieren. Nur zwölf Prozent der Deutschen sind nicht ausreichend aktiv, was im globalen Vergleich ein sehr guter Wert ist. Die WHO empfiehlt 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche, um die Gesundheit zu fördern und chronischen Krankheiten vorzubeugen.

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