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Forschung für die urbane Mobilität der Zukunft: Wie BMW und Rotterdam gemeinsam neue Wege beschreiten

Forschung für die urbane Mobilität der Zukunft: Wie BMW und Rotterdam gemeinsam neue Wege beschreiten
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Kooperation für nachhaltige Mobilität

Seit 2018 arbeiten die BMW Group und die Stadt Rotterdam gemeinsam an innovativen Mobilitätslösungen. Ziel ist es, den städtischen Verkehr nachhaltiger, sicherer und flüssiger zu gestalten. Im Zentrum stehen dabei Forschungsvorhaben und Pilotprojekte, die das Mobilitätsverhalten beeinflussen und durch gezielte Anreize effizientere Verkehrsmuster fördern sollen. Im Fokus stehen insbesondere das Fahr- und Ladeverhalten von Nutzern elektrifizierter Fahrzeuge.

Mobilität verstehen – und verbessern

Die Projekte beruhen auf der Erkenntnis, dass individuelle Mobilitätsentscheidungen nicht nur technische, sondern auch verhaltenspsychologische Faktoren berücksichtigen müssen. Mit dem Konzept des „Nudging“ – also kleinen, positiven Anstößen zur Verhaltensänderung – gelingt es, Nutzer zu motivieren, sich für nachhaltigere Alternativen zu entscheiden.

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Ein konkretes Beispiel ist das Projekt „My Travels“, das 2024 in den Niederlanden mit BMW-Modellen durchgeführt wurde. Es kombinierte die Analyse von Fahrverhalten mit Empfehlungen zu alternativen Verkehrsmitteln wie Fahrrad oder öffentlichem Nahverkehr. Teilnehmer, die die zugehörige App aktiv nutzten, reduzierten ihre wöchentlichen Autofahrten um durchschnittlich 1,5 Fahrten – insbesondere im Kurzstreckenbereich unter fünf Kilometern. Das Projekt geht zurück auf eine Bachelorarbeit an der Universität Münster, unterstützt durch die Erasmus-Universität Rotterdam.

Kunst trifft Effizienz: Die „MINI Artwork Challenge“

Ein weiteres innovatives Projekt war die „MINI Artwork Challenge“, die Anfang 2025 mit elektrischen MINI-Modellen umgesetzt wurde. Ziel war es, das Fahrverhalten durch ein digitales Belohnungssystem zu beeinflussen: Je häufiger der effiziente Fahrmodus genutzt wurde, desto weiter entwickelte sich ein KI-generiertes Kunstwerk auf dem Fahrzeugdisplay. Mit Erfolg: Die Nutzung des effizienten Modus stieg im Vergleich zur Ausgangsphase um 60 Prozent, was eine durchschnittliche Energieeinsparung von 7 Prozent bedeutete.

„COOL“-Projekt: CO₂-bewusstes Laden per App

Auch das Ladeverhalten wurde unter die Lupe genommen. Im Frühjahr 2025 startete das Pilotprojekt „COOL – CO2 Optimales Laden“ mit 355 Teilnehmern in den Niederlanden. Eine speziell entwickelte App zeigte den CO₂-Gehalt des lokalen Strommixes in Echtzeit an und benachrichtigte Nutzer, wenn ein ökologisch günstiges Ladefenster bevorstand. In Kombination mit Gamification-Elementen gelang es, die Zahl der Ladevorgänge in CO₂-armen Zeitfenstern um 6 Prozent gegenüber der Kontrollgruppe zu steigern. Die Studie offenbarte außerdem, dass ein Großteil der Nutzer bereit ist, zusätzliche Schritte für umweltfreundlicheres Laden zu gehen – selbst wenn sie bereits Grünstrom beziehen.

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Erkenntnisse aus „Smart City Travel“ als Grundstein

Bereits 2022 wurde im Rahmen des „Smart City Travel“-Piloten untersucht, wie Autofahrer dazu motiviert werden können, ihr Fahrzeug an P+R-Stationen am Stadtrand abzustellen. Die Analyse zeigte, dass die Bereitstellung von Informationen zu alternativen Verkehrsmitteln idealerweise vor Fahrtbeginn erfolgen sollte – und nicht erst im Fahrzeug. Diese Erkenntnis diente als Grundlage für die Entwicklung weiterer, nutzerfreundlicher Mobilitätsangebote wie die „My Travels“-App.

Fazit: Datengetrieben und partnerschaftlich zur urbanen Verkehrswende

Die Kooperation zwischen BMW und Rotterdam verdeutlicht, wie durch strategische Allianzen zwischen Automobilindustrie, Stadtverwaltungen und Wissenschaft innovative Lösungen entstehen können. Im Mittelpunkt stehen dabei datengetriebene, verhaltensorientierte Ansätze, die sowohl individuelle als auch städtische Bedürfnisse berücksichtigen. Das langfristige Ziel: Ein stadtverträgliches Mobilitätssystem, das Nachhaltigkeit, Effizienz und Lebensqualität vereint.

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