Liquids „Made in Germany“ – ohne Wenn und Aber:
Christian Polito von FAB Liquid im Interview
In Deutschland entwickelte, hergestellte und abgefüllte Liquids – das ist schon Grund genug, sich das Unternehmen dahinter mal näher anzuschauen. FAB Liquids, auf die die eben genannte Qualitätskriterien zutreffen, gibt es nun auch im hauseigenen Online-Shop direkt zu beziehen. Wir haben Christian Polito, Geschäftsführer der FAB4all GmbH, zum Interview gebeten.
LN: Fangen wir mal historisch an: Sie sind seit 2007 mit dem Produkt „Liquid“ vertraut, also fast seit den ersten Tagen des Dampfens in Deutschland dabei. Wie kam es dazu? Stand da ein persönliches „Aha“-Erlebnis am Anfang oder waren Sie mehr vom innovativen Produkt fasziniert?
Christian Polito: Bei mir war es eindeutig ein „Aha!!!“ Erlebnis. Ich versuchte damals mit dem Rauchen aufzuhören, aber leider vergeblich. Irgendwie bin ich im Internet auf E-Zigaretten gestoßen und dachte erst, dass soll ein Witz sein. Eine elektrische Zigarette?! Wie soll das denn funktionieren?!
Ich bin dann in eines der wenigen Fachgeschäfte, die es damals gab und habe es ausprobiert. Ich war vom ersten Zug an begeistert und fasziniert zugleich. Kurzum kaufte ich also meine erste E-Zigarette und erlebte das Wunder, das fast jeder Raucher erlebt, wenn er aufs Dampfen umsteigt.
Das Produkt funktionierte einfach, es war, bzw. ist meiner Meinung nach eine der innovativsten Erfindungen unserer Zeit. Mir war damals klar, dass das die Zukunft ist und mir war unerklärlich, warum nicht schon die ganze Welt davon erfahren hatte. Genau das wollte ich ändern – jeder sollte von dieser Alternative erfahren.
LN: Sie werben mit dem Siegel „Made in Germany“. Nun ist ja bekannt, dass das vieles bedeuten kann, nicht zuletzt den Zukauf der Inhaltsstoffe aus dem Ausland, die dann nur in Deutschland gemischt und abgefüllt werden. Das ist bei Ihnen aber anders, oder?
Made in Germany – ohne Täuschung
CP: Wir nehmen „Made in Germany“ sehr ernst. Alle einzelnen Rohstoffe der FAB Liquids beziehen wir von deutschen Herstellern und Lieferanten, alle einzelnen Produktionsschritte erfolgen ausnahmslos in Deutschland. Hier gelten für uns zusätzliche moralische Standards, welche über die Gesetzlichen hinausgehen.
Natürlich gibt es „Hersteller“, die beispielsweise Base und Aroma aus Polen oder China liefern lassen, beides hier in Deutschland mischen und völlig legal als „Made in Germany“ verkaufen. Dadurch wird der Verbraucher unserer Meinung nach aber massiv, wenn auch legal, getäuscht.
Ich will nicht einmal behaupten, dass chinesische oder polnische Produkte das Schlechteste oder gar gefährlich sind. Warum aber wird die Herkunft dann nicht einfach auf dem Produkt angegeben? Warum schreibt man beispielsweise „europäisch“, wenn man doch polnisch meint oder warum deklarieren Händler nicht, dass ihre Base aus Polen kommt, das Aroma aus China und es in Deutschland gemischt wird?!
In Deutschland sind bekanntermaßen und im Gegensatz zu anderen Ländern die Gesetze und Behörden sowie deren Auflagen äußerst streng und penibel und genau deswegen produzieren wir weiterhin in Deutschland.
LN: Wie entsteht ein neues Liquid bei FAB? Wie wird entschieden, welches Aroma auf den Markt kommen soll und wie geht der kreative Prozess der Komposition vor sich?
CP: Das ist ein langer Weg… Zuerst einmal wird grob festgelegt, wohin die Reise denn diesmal gehen soll. Fruchtig? Herb? Mischkomposition, reine Komposition oder reine Mischkomposition, also z. B. verschiedene Kirschnoten zu einer ganz neuen Außergewöhnlichen kreiert?
Wenn die grobe Richtung klar ist, werden die ersten Proben mit entsprechenden Aroma-Kreationen angesetzt. Nach der Reifezeit wird zunächst intern getestet. Schon dieser Schritt alleine kann sich über Monate hinziehen, weil ja immer wieder nachjustiert werden muss – hier mehr Aroma, da ein wenig mehr Flash und überhaupt muss es mehr dampfen… Am Ende stehen dann ca. 3-6 Proben für einen einzigen potentiellen neuen Geschmack zur Verfügung, welche anschließend von externen und sorgfältig ausgewählten Kennern ausgiebig getestet werden.
LN: FAB Rohstoffe haben Pharmaqualität, das Nikotin ist zu 100% aus natürlichem Tabak extrahiert und auch PG und VG sind nicht synthetisch hergestellt. Sie stellen außerdem hohe Ansprüche an die Produktionsbedingungen – das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder. Sehen Sie da auch beim Kunden eine zunehmende Sensibilisierung für die eigene Gesundheit, für deren Erhalt er gerne mehr zahlt? Oder müssen Sie Ihre Preise immer noch „argumentieren“?
CP: Wir sehen hier zum Glück endlich eine Sensibilisierung bei den Händlern und Kunden. Vielen Endkunden wird langsam eine ganz einfache Rechnung bewusst: Wenn ich z. B. eine Schachtel Zigaretten am Tag geraucht habe, dann waren das Kosten von ca. 150 € im Monat. Beim Dampfen komme ich mit einem vergleichbaren Konsum auf nur ca. 30 € pro Monat, wenn ich qualitativ hochwertige Liquids aus dem Premium-Segment wähle.
Natürlich kann ich mir jetzt nochmal 10 € im Monat sparen, wenn ich auf teils fragwürdige Produkte zurückgreife. Aber steht das denn überhaupt im Verhältnis?! Die eigentliche Ersparnis wurde mit dem Umsteigen aufs Dampfen gemacht, warum soll ich mir jetzt also nicht das Beste gönnen?
Qualität hat ihren Preis
Ganz abgesehen davon hat ausgezeichnete Qualität eben ihren Preis. Händler und Endkunden sollten sich hier auch nicht täuschen lassen! Wenn nachweislich rein deutsche Produktionen einen Preis von XY verlangen (kleine Preisunterschiede gibt es hier natürlich auch) und plötzlich kommt einer, der eine angeblich identische, hochwertige Qualität für die Hälfte oder weniger anbieten kann, dann muss man sich als Händler und Endkunde einfach ehrlich fragen, ob und wie das funktionieren kann. Wenn einem heute einer eine neue Rolex für weniger als die Hälfte des eigentliches Preises verkaufen möchte, dann schaltet sich ja auch der Hausverstand ein.
Das heißt natürlich nicht, dass sogenannte europäische oder auch chinesische Produktionen an sich schlecht sein müssen. Aber eine deutsche Produktion ist eben eine deutsche Produktion und eine polnische Produktion eben eine polnische – wenn das klar kommuniziert wird, kann der Endkunde am Ende gut und ehrlich informiert selber entscheiden, was er dampfen möchte.
Um an dieser Stelle dem Endkunden auch mal eine gewisse Vorstellung der Zahlen zu geben: Synthetisches Nikotin, welches nicht für den menschlichen Gebrauch zugelassen ist, kostet z. B. nur etwa ein Zehntel des natürlich aus Tabak extrahierten und somit extrem hochwertigen Nikotins, wie wir es benutzen. Mit den anderen Bestandteilen PG und VG verhält es sich ähnlich. Selbstverständlich spielen die fairen Lohnkosten einer deutschen Produktion auch eine Rolle. All diese Faktoren sollte man unserer Meinung nach bedenken, wenn man sich für ein Liquid entscheidet und Preise vergleicht.
LN: Stichwort argumentieren: Wie pflegen Sie Ihre Beziehungen zu Händlern und Endkunden generell? Wie kommt man als Liquid-Hersteller eigentlich „in den Laden“?
CP: Wir geben uns sehr viel Mühe, Fachgeschäften, Tabakhändlern und Trafikanten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Aufklärungsflyer für den Endkunden, telefonische Beratung über unsere Servicehotline und auf Wunsch auch Schulungen fürs Verkaufspersonal sind einige Beispiele hierfür. Genau wie bei unserer Produktqualität profitiert am Ende natürlich auch hier der Endverbraucher.
Faire Preise bei hoher Liquid-Qualität
Faire Preise für Händler und Endkunden, kundenorientierter Service, partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen auf Augenhöhe in Verbindung mit exzellenter Qualität, das alles sind Dinge, die sich zum Glück herum sprechen. Wir versuchen unseren Vertriebsapparat möglichst klein zu halten, was sich natürlich positiv auf unsere Preise auswirkt.
LN: Apropos Nikotin: Gibt es da Markttendenzen hinsichtlich des Anteils? Verkauft sich eine Nikotinstärke am besten und hat sich das über die Jahre irgendwie merklich verändert?
CP: In der Regel verkaufen sich im Bereich der fertigen Liquids die Nikotinstärken 6mg/ml und 12 mg/ml am besten. Verändert hat sich in diesem Bereich eigentlich nicht viel.
Im Gegensatz dazu hat sich im Bereich der Basen leider ein Trend zu einem sehr hohen Nikotinanteil entwickelt. Es gibt inzwischen Händler, die ihren Endkunden Basen mit einem Nikotinanteil von 72 mg/ml anbieten. Das hat nichts mehr mit Sparen zu tun, denn dann könnte man ja eine 18er Base auch einfach im 5 Liter Kanister anbieten. Hier wird dem Endkunden suggeriert, er könne sich die Arbeit von im Umgang mit Nikotin ausgebildetem Fachpersonal auch noch sparen.
Wir halten das für äußerst fahrlässig, nicht vertretbar und absolut unseriös, das muss hier einmal ganz klar ausgesprochen werden. Es käme doch z. B. auch keiner auf die Idee, sich selbst zu tätowieren, weil Nadel und Farbe doch eigentlich viel günstiger sind als so ein komplettes Tattoo dann kostet… oder?
LN: Eine der neuesten FAB Kreationen ist „Marie und Jana“ … mit, wer hätte es geahnt, „feinem Hanfgeschmack und einem Hauch Zitronenmelisse“ – dabei natürlich ohne THC. Wie kam es dazu, dieses Kräuteraroma zu komponieren – und positionieren Sie sich damit auch ein wenig innerhalb der gerade laufenden Diskussion über die Legalisierung des ganzen Krauts samt aller Inhaltsstoffe?
Marie & Jana ein Liquid mit Cannabis Aroma
CP: Selbstverständlich bekommen wir die immer häufiger entstehenden Diskussionen über die Legalisierung von Cannabis in der Öffentlichkeit mit. Daher lag es für uns nahe, dass es wohl einen breiten Teil in der Bevölkerung geben muss, der gegen ein hervorragendes und exquisites Kräuterliquid ‚Made in Germany‘ nichts einzuwenden hat.
Da wir aber selbstverständlich gar nicht wissen, wie Cannabis schmeckt, da der Genuss dieser natürlich wachsenden Pflanze im Gegensatz zu anderen nachweislich sehr viel gefährlicheren Drogen wie Alkohol und Zigaretten ja in Deutschland und Österreich illegal ist, mussten wir uns hier auf externe Expertenmeinungen aus Holland verlassen.
Als ein seriöses Unternehmen, welches nunmehr seit fast einem Jahrzehnt existiert und einen der hochwertigsten Produktionsvorgänge in Deutschland praktiziert, wollten wir uns bewusst von dem Stigma befreien, E-Zigaretten seien eine Art Grauzone und deswegen könne man einen Geschmack, dessen Ursprung aktuell so heiß diskutiert wird, nicht auf den Markt bringen.
Bis jetzt ist Marie & Jana ein voller Erfolg und natürlich völlig legal. Bei der generellen Diskussion um Cannabis halten wir uns dennoch raus, da unsere Kernkompetenz im Bereich Liquids für E-Zigaretten liegt. Hierfür kreieren wir selbstverständlich nur legale High-End-Produkte.
German Liquids sind nicht für Minderjährige
LN: Sie pflegen einen strengen internen Jugendschutz. Was tut FAB, um diesen auch in der Praxis umzusetzen, zum Beispiel im diesen Jahr eröffneten Online-Shop?
CP: Von Anfang an wurden unsere Liquids und Basen eindeutig gekennzeichnet, so dass unmissverständlich klar war, dass unsere Produkte erst ab 18 Jahre sind. Die Politik hat hier natürlich viel zu spät reagiert und wir sind schockiert darüber , dass es Händler gibt, die E-Shishas an Minderjährige verkaufen. Auch Händler und Großhändler sehen oft großzügig darüber hinweg, was sie denn da in Umlauf bringen.
Ein Beispiel hierfür sind E-Zigaretten und E-Shishas im Hello Kitty Design. Entschuldigen Sie bitte vielmals meine erneut klaren Worte, aber so dämlich kann doch keiner sein, dass er nicht weiß, welche Zielgruppe er damit anspricht. Hier ist aber ganz klar der Endkunde gefragt, indem er klare Zeichen setzt und solche Läden und Shops boykottiert.
Neben unserem klaren und geradlinigen Design, welches Minderjährige von Haus aus weniger ansprechen dürfte, kommunizieren wir natürlich ununterbrochen „Kein Verkauf an Jugendliche unter 18 Jahren!“. Selbstverständlich basiert ein großer Teil der Kontrolle auf dem Vertrauen zu unseren Händlern – genau wie Jack Daniels darauf vertrauen muss, dass bei Edeka kein Alkohol an Minderjährige verkauft wird.
In unserem Onlineshop für den Endkunden und in den Onlineshops unserer Händler wird schon bei der Registrierung das Alter des Benutzers kontrolliert. Darüber hinaus kann man in unserem Onlineshop für Endkunden nur per Paypal und Sofortüberweisung bezahlen – beides erst ab 18 Jahren.
Selbstverständlich können auch wir uns nicht zu 100% davor schützen, dass ein Jugendlicher z. B. straffällig wird, indem er Urkundenfälschung begeht sowie gegen Nutzungsbedingungen mehrere Instanzen verstößt oder sich anderweitig illegal unsere Produkte beschafft – aber welcher Produzent für Produkte ab 18 kann das schon?
Es wäre mehr als naiv zu glauben, man könne dies komplett verhindern. Man kann lediglich sein Bestes geben, dieses minimale Restpotential so gering wie möglich zu halten und genau das machen wir.
Produktionsstandort Deutschland
LN: Gerade haben Sie einen Produktionsfilm gedreht, der auch auf der FAB Webseite abzurufen ist und einen Einblick in Ihre Produktionsweise bietet. Diese Transparenz ist für Einkäufer und Konsumenten super – Sie sind damit auch ziemliche Vorreiter in Deutschland. Liegt das daran, dass sich eigentlich niemand gerne so tief in die Karten schauen lässt oder weil viele andere Anbieter schlicht nicht hier produzieren?
CP: Ich denke sowohl als auch. Zum einen sprachen wir ja schon darüber, was so mancher Händler unter „Made in Germany“ versteht. Zum anderen gibt es natürlich auch marktrelevante Produktionsprozesse, welche man als Firma vor Mitbewerbern schützen muss. Es ist ein schmaler Grad zwischen Transparenz und kompletter Offenlegung für Mitbewerber.
Wir verstehen, dass sich der Endkunde größtmögliche Transparenz wünscht. Diesem Bedürfnis versuchen wir nachzukommen, unter anderem durch Projekte wie unseren Produktionsfilm. Allerdings erwarten wir vom Endverbraucher auch ein wenig Verständnis dafür, dass wir unmöglich alle Firmeninternas offenlegen können.
Wenn uns z. B. ein Händler fragt, welche Produzenten wir für unsere Rohstoffe haben oder ein Endkunde wissen möchte, wie denn nun die genaue Rezeptur unserer Liquids aussieht, dann hat das sicherlich nichts mehr mit einer angemessenen Transparenz zu tun. Hier sollte man sich einfach die Frage stellen, was andere Firmen machen würden bzw. welcher Grad der Transparenz denn üblich ist.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Getränkeproduzenten, eine Firma die Babynahrung herstellt, den Metzger in Parma, der den köstlichsten Schinken der Welt produziert, den Champagner-Produzenten oder eben um Genussmittelproduzenten wie uns handelt. Ich denke allerdings, dass seriöse Produzenten, Händler und Endkunden sich in den letzten 10 Jahren gut aufeinander zubewegt und Verständnis für einander aufgebracht haben und für alle eine gute Lösung gefunden wurde.
Zu unserem Produktionsfilm möchte ich im übrigen noch eine Kleinigkeit anmerken. Wir wollten Händlern sowie Endkunden die Möglichkeit bieten, einen kleinen, aber klaren Einblick in unsere Produktionsvorgänge zu bekommen. Natürlich hätten wir auch rosa Einhörner auf Wolken mit einbauen können, um das Ganze blumig für den Endkunden zu verpacken, aber wir wollten auch hier einfach die Realität widerspiegeln und sind mit diesem Produktionsfilm unserer ehrlichen, transparenten Linie treu geblieben.
LN: Vor nicht allzu langer Zeit ist die FAB4all GmbH mit Vertrieb und Verwaltung nach Österreich umgezogen. Die Produktion bleibt aber in Bayern. Wie kam es zu diesem „Spagat“?
CP: Wir hatten vor dem Firmenumzug lange die politische Lage bezüglich E-Zigaretten und Liquids in Österreich beobachtet und festgestellt, dass eigentlich alles 1:1 so abläuft wie in Deutschland – nur ca. 3 Jahre zeitversetzt. Angebliche Verbote, die jeglicher gesetzlichen Grundlage widersprachen; plumpe Versuche, die E-Zigarette medial zu verunglimpfen; daraus resultierende Verunsicherung der Verbraucher „Des is doch schädlicher ois a normale Zigarettn!“ und so weiter und sofort.
Aufgrund dieser extremen Parallelen war anzunehmen, dass auch hier am Ende die Wahrheit ans Licht kommt und der Markt für die E-Zigarette offen steht. Spätestens mit dem Urteil gegen die Eingliederung der E-Zigarette in das Tabakmonopol hat sich diese vertriebsstrategische Entscheidung bezahlt gemacht. Die Produktion zu verlegen stand aber nie zur Debatte, denn dafür gab es schlicht und einfach keinen Grund.
Made in Germany Liquids für Österreich
LN: Wie ist die Dampferszene in Österreich im Vergleich zu hier aufgestellt?
CP: Das Dampfen kommt hier gerade erst an. Es muss noch viel Aufklärung betrieben und den verunsicherten Endverbrauchern müssen die Fakten zugänglich gemacht werden. Auch in Österreich hat die Presse ganze Arbeit geleistet; aber die Leute merken langsam, was gespielt wird. Österreicher sind sehr qualitätsbewusst – das kommt einem Premium-Produkt wie unserem FAB Liquid natürlich zu Gute.
LN: Im Zuge der Umsetzung der neuen Tabakproduktrichtlinie der EU wird ja gerade viel über Regulierungen diskutiert. Welche Auflagen fänden Sie sinnvoll und welche überflüssig? Und was macht für Sie ein „zertifiziertes Qualitätsmerkmal“ aus, auf das sich Kunden auch wirklich verlassen können?
CP: Wir hoffen sehr, dass es bald sinnvolle Auflagen bzw. Regulierungen für die Produktion von Liquids gibt. Was wir als FAB Liquid heute und seit Jahren schon für selbstverständlich erachten, ist für viele Produzenten noch ein Fremdwort.
Sinnvoll ist aus schon erwähnten Gründen mit Sicherheit die Regulierung der Nikotinstärke auf 20 mg/ml, längst überfällig hingegen ist ein offizielles und striktes Verkaufsverbot an Jugendliche unter 18 Jahren und zwar für
E-Zigarettenprodukte aller Art. Natürlich sollten auch Produktionsauflagen und dazugehörige Kontrollen sinnvoll geregelt werden. Dazu gehören entsprechende Produktionsnachweise genauso wie eine klare Kennzeichnung, woher das Produkt stammt.
Zu Ihrer Frage eines zertifizierten Merkmals – das gibt es so eigentlich noch nicht und gerade in Zeiten von ADAC und Co. ist das auch etwas schwierig.
Ich versuche Ihnen das mal anhand des TÜV zu erklären: Natürlich könnten wir uns, wie einige Marktteilnehmer, ein „TÜV Zertifikat“ kaufen. Kaufen deshalb, weil der TÜV aktuell nicht einmal überprüft bzw. überprüfen kann, ob die eingesandte Probe wirklich vom jeweiligen Hersteller stammt. Wenn man genauer hinschaut, fällt des Weiteren auf, dass die sog. „TÜV Zertifikate“ lediglich für 1-2 einzelne Chargen einer Geschmacksrichtung in einer Nikotinstärke erstellt wurden und somit in keinster Weise eine Relevanz für die laufende Produktion und Qualität haben. Zu guter Letzt kann der Endkunde dieses Zertifikat noch nicht einmal auswerten.
Ein TÜV Zertifikat würde also nur dann Sinn machen, wenn dies für jede einzelne Charge für jede einzelne Geschmacksrichtung und für jede einzelne Nikotinstärke gemacht werden würde und das immer und immer wieder für jede neue und einzelne Produktionseinheit.
Das wäre natürlich mit entsprechendem Kostenaufwand machbar, aber würde der Endkunde ca. 3 € mehr für das Produkt ausgeben?
Welche Instanz würde darüber hinaus prüfen, ob die eingesandten Proben mit den Produktionschargen des jeweiligen angeblichen Herstellers übereinstimmen?! TÜV Zertifikate, welche wie oben beschrieben vorliegen, sehen wir als als reines, wenn auch effektives, Marketingtool, aber sicher nicht als Qualitätsmerkmal. Wir sind fest davon überzeugt, dass ehrliche, seriöse und transparente Produktsicherheit anders geht.
LN: Welche Auswirkungen sehen Sie für den E-Zigarettenmarkt als Ganzem und den Liquidmarkt im Besonderen? Sollte der gerade vorgestellte Referentenentwurf der Bundesregierung in Deutschland Gesetz werden? Wie würden Sie damit umgehen? Was würde sich für FAB als mittelständisches Unternehmen ändern?
CP: Auf den kompletten Referentenentwurf einzugehen, würde hier jetzt sicherlich den Rahmen sprengen. Wie bereits erwähnt, gibt es einige sehr sinnvolle Regulierungsvorschläge und im Gegenzug genauso, und man möge mir erneut meine Direktheit nachsehen, völlig idiotische Regulierungsvorschläge, welche augenscheinlich nicht dem Schutz der Verbraucher dienen, sondern lediglich auf entsprechende Lobbyarbeit zurückzuführen sind.
Bleiben wir ehrlich: Wir als mittelständisches Unternehmen können weiterhin nur auf die Ehrlichkeit und Vernunft der Gerichte, auf die Dynamik der informierten Endverbraucher sowie auf die Flexibilität und Qualität unseres Unternehmens setzen. Bis entsprechende Politiker und Lobbyisten eingesehen haben, dass die E-Zigarette aus mehr als nur guten Gründen einfach nicht mehr weg zu denken ist, wird, wie wir in Bayern sagen, noch viel Wasser die Isar runter laufen.
LN: Gerade nimmt ja zum Glück die Forschung im Hinblick auf die Inhaltsstoffe von verdampften Liquids und deren Auswirkungen auf die Gesundheit ständig zu. Hat das praktische Auswirkungen auf Ihre eigene Arbeit?
CP: Wir sind sehr froh, dass es neben uns noch andere seriöse Hersteller in Deutschland gibt. Wettbewerb belebt den Markt, was wiederum bedeutet, dass nicht nur eine Vielfalt, sondern eben auch Standards, Qualitätskriterien und somit das Produkt ständig weiterentwickelt werden. Die angesprochene Forschung wird mittlerweile von einigen Herstellern selbst sehr aktiv betrieben und widerlegt zum Glück, teils mehr als eindeutig, bisher verbreitete Scheinargumente der Kritiker der E-Zigarette.
Anhand dieser Studien wird auch das Ausmaß der Skrupellosigkeit dieser E-Zigaretten Gegner klar, teilweise ist es wirklich unfassbar. Unglaublicherweise gibt es in der Tat noch immer vermeintlich seriöse Medien, die behaupten, dass die Inhaltsstoffe der Liquids unbekannt seien – das muss man sich als informierter Mensch mal wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Entschuldigen Sie bitte meine Emotionalität, aber solche verantwortungslosen Vorgehensweisen machen mich einfach fassungslos.
LN: Eine Frage zum Schluss: Was ist gerade Ihr eigenes Lieblingsliquid?
CP: Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten und ich kann natürlich nicht für unser ganzes Team sprechen… aber mein persönlicher Favorit ist seit ca. 3 Jahren Kirsche mit einem Schuss Banane.
LN: Danke für dieses ausführliche und sehr offene Gespräch!
CP: Ich danke Liquid-News!
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