2014 E-Cigarette Summit

2014 E-Cigarette Summit

Das E-Cigarette Summit 2014

Am 13. November 2014 findet in der Londoner Royal Society das zweite E-Cigarette Summit statt. Es ist die Nachfolgeveranstaltung des ersten Summits im November 2013. Dieses wurde von den unter EC Forum Ltd firmierenden Eigentümern und Initiatoren der Web-Plattformen e-cigarette-forum.com und Vaping.com ausgerichtet.

Obwohl insbesondere das eCigarette-Forum seit 2007 online ist und damit zu den ältesten Plattformen für Dampf-Infos und Communitybuilding gehört, haben sich die Betreiber aufgrund ihrer eigenen finanziellen Interessen innerhalb der E-Zigarettenindustrie dazu entschlossen, die inhaltliche und organisatorische Verantwortung des zweiten Summits in die Hände der unabhängigen Event-Agentur „Smooth Events“ zu legen.

Mit der Veranstaltung soll eine industrieunabhängige Plattform geschaffen werden, die Forschungsergebnisse zum Dampfen, den technischen Status-Quo vorgestellt und die Risiken und Ressourcen des Dampfens offen und lobbyfrei diskutiert. Dabei sollen belastbare Empfehlungen formuliert und Impulse geschaffen werden, auf die sich Gesundheitsbehörden und politische Entscheidungsträger in ihrer Debatte rund um die Regulierungen der E-Zigarette beziehen können. Gleichzeitig geht es um eine Intensivierung des oft mangelhaften Dialogs der verschiedenen Gruppen, die sich mit eCigarettes beschäftigen.

Zum letztjährigen Event kamen mehr als 300 Delegierte aus Wissenschaft, Politik und dem Gesundheitssektor in die prestigeträchtige Royal Society, eine Institution, die tatsächlich für ihre akademische Unabhängigkeit und ihre hohen wissenschaftlichen Standards bekannt ist. Bereits in diesem Jahr wird sich das Event vollständig selbst finanzieren und damit nochmals unabhängiger werden gegenüber externem Sponsorship – ein explizites Anliegen der Veranstalter, die vor allem jedwede Zusammenarbeit mit der Tabakindustrie ablehnen und das Event als Non-Profit-Veranstaltung konzipiert haben. Alle potenziellen Gewinne fließen laut der Veranstalter wiederum in die Finanzierung ähnlicher Projekte.

In diesem Jahr wird vor allem der gerade erschienene WHO-Bericht eines der zentralen Diskussionthemen sein. Andere zentrale Fragestellungen sind:

  • Stellen E-Zigaretten eine nachweisliche Gesundheitsgefährdung für Nicht-Dampfer dar und sollten daher an öffentlichen Orten verboten werden? Von welchen Argumenten und Erhebungen sollte diese Entscheidung abhängig gemacht werden?
  • Wie sicher sind E-Zigaretten? Was sagen aktuelle, klinische Studien zu dieser Frage aus? Was kann hier schon mit Sicherheit festgestellt werden und welche diesbezüglichen Fragestellungen sind noch unbeantwortet?
  • Inwiefern unterlaufen E-Zigaretten die gegenwärtigen Tabakkontrollmechanismen (falls überhaupt)?
  • Stellen die konstant auf den Markt strömenden Aroma-Mischungen der Liquids tatsächlich einen Versuch der Hersteller dar, vor allem Kinder und Jugendliche zum Dampfen zu animieren? Sind diese essenziell für die Attraktivität und den Erfolg von elektrischen Zigaretten bei ehemaligen Rauchern? Erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit einer kontinuierlichen Abstinenz von Tabakzigaretten?
  • Kann sich das sogenannte ‚Gateway-Argument‘, demzufolge E-Zigaretten der Einstieg zum Tabakrauchen sein können, angesichts empirischer Datenerhebungen halten? Wie ist die gegenwärtige Datenlage und wie sollte diese neutral bewertet werden?
  • Wie stellt sich die Ratifizierung der Tabakprodukt-Derektive (TPD) in den einzelnen Ländern in der Praxis dar? Wie prägt diese den Markt und die angebotenen Produkte? Welche beabsichtigten und ungeplanten Konsequenzen zeigen sich bereits jetzt und möglicherweise zukünftig?
  • In welche Richtung scheinen E-Zigaretten Marketing und Werbung zu gehen – und wie werden Kommunikationsstrategien von der TPD geprägt?
  • Welche Probleme ergeben sich aus der eCigarette-Marktübernahme durch die großen Tabakmultis? Ist eine gleichzeitige Vermarktung von Tabakprodukten und E-Zigaretten als Nikotinentwöhnungshilfen ein ideologisches Paradox?
  • Wie soll die Industrie im Licht der letzten Frage mit dem Interesse und den Sponsoren- und Finanzierungsangeboten der Pharmaindustrie umgehen?
  • Zu welchen Ergebnissen kommen die bisher verfügbaren, verlässlichen Daten zum Erfolgsvergleich von E-Zigaretten und anderen Niktonersatzprodukten? Wie sollten die diesbezüglichen Empfehlungen von Medizinern gegenüber Rauchern in Zukunft aussehen?

Diese umfangreiche Fragenliste legt den Finger auf so ziemlich alle offenen Wunden in der gegenwärtigen eCigarette Debatte. Schaut man sich dann noch die Liste der diesjährigen Vortragenden an, darunter etwa Prof. Ann McNeill, Dr Konstantinos Farsalinos und Clive Bates, dann handelt es bei dem Event wohl tatsächlich um genau die Art von Diskussionsplattform auf höchstem akademischen Niveau, die die gegenwärtige Diskussion um E-Zigaretten so dringend nötig hat.

Weiterführende Links:
e-Cigarette Summit
e-Cigarette forum
Vaping.com
IG-ED und EVUN beim E-Cigarette Summit in London 

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