Stefaan Van Gool: Pionier der Immuntherapie und Visionär in der Krebsforschung
Stefaan Van Gool, geboren 1963 in Brügge, startete seine medizinische Karriere 1981 mit dem Beginn seines Medizinstudiums an der KU Leuven. Schon früh zeigte er eine ausgeprägte Wissbegierde, doch niemand konnte vorhersehen, dass er sich zu einem der führenden Onkologen und Krebsforscher Europas entwickeln würde.
Nach dem Abschluss seines Studiums wählte Van Gool die Spezialisierung auf die Induktion von Anergie, einem Verfahren, das die Reaktion von Immunzellen unterbindet – eine Schlüsseltechnik vor allem bei Organtransplantationen, um die Abstoßungsreaktion des Körpers zu vermeiden.
Diese Forschung legte das Fundament für Van Gools späteren Durchbruch in der Krebstherapie. Er überlegte, ob das Immunsystem eingesetzt werden könnte, um Tumore zu bekämpfen, die anderweitig nicht heilbar sind.
Nach seiner Rückkehr nach Leuven, wo er als Kinderonkologe tätig war, vertiefte er diese Forschungsansätze. Ab 1998 führte Van Gool Experimente durch, bei denen er Tumorzellen von Patienten entnahm und diese mit dendritischen Zellen des gleichen Patienten in Kontakt brachte, um die Immunzellen zur Bekämpfung der Krebszellen anzuregen. Diese innovativen Versuche erwiesen sich als erfolgreich, wobei die aktivierten Immunzellen die Tumorzellen im Labor tatsächlich abtöteten.
Neuartige Immuntherapie: Ein Wendepunkt in der Krebsbehandlung
Mit der Entwicklung einer neuen Krebstherapie nahm Stefaan Van Gools Karriere eine dynamische Wendung. Er arbeitete eng mit führenden Medizinern zusammen, darunter PD Dr. med. Joachim Kühl, ein Experte in der Kinderneuroonkologie in Deutschland, und Prof. Dr. med. Eckhart Kämpgen, ein Dermatologe, der spezialisiert ist auf den Einsatz dendritischer Zellen bei der Behandlung von Melanomen. Diese Kollaboration ermöglichte die praktische Anwendung seiner Forschungsergebnisse in Form der Immuntherapie, einer Behandlung, die das körpereigene Immunsystem zur Bekämpfung von Krebs nutzt. Diese Methode, unterstützt durch den Nobelpreisträger Prof. Ralph Steinman, erzielt nicht nur erfolgreiche Ergebnisse, sondern ist auch verträglicher als traditionelle Therapien wie Strahlen- oder Chemotherapie.
Van Gools innovative Ansätze und seine Fähigkeit, konventionelle wissenschaftliche Methoden umzukehren, haben nicht nur zu dieser bahnbrechenden Therapie geführt, sondern bieten auch neue Hoffnung für Krebspatienten. Bekannt für seine Empathie, bietet Van Gool nicht nur medizinische, sondern auch emotionale Unterstützung für seine Patienten, was ihm weitreichende Anerkennung und notwendige finanzielle Förderung eingebracht hat.
Am Immun-Onkologischen Zentrum Köln (IOZK) arbeitet er an der Weiterentwicklung der individualisierten multimodalen Immuntherapie (IMI). Dieser maßgeschneiderte Ansatz kombiniert verschiedene Behandlungsphasen, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind und darauf abzielen, Krebszellen dauerhaft zu bekämpfen und deren Entkommen aus dem immunologischen Schutz zu verhindern.
Trotz seiner vielen Erfolge sieht Van Gool seine Arbeit noch lange nicht als abgeschlossen an. Sein Motto „Man darf nicht faul sein, man muss proaktiv sein“ spiegelt seine unermüdliche Arbeitsweise wider. Mit bereits etwa 170 veröffentlichten wissenschaftlichen Artikeln plant er, seine Forschung fortzuführen und in Zukunft weitere innovative Therapieansätze zu entwickeln, darunter auch adaptive Immuntherapien, die potenziell weitere Durchbrüche in der Krebsbehandlung darstellen könnten
Stefaan Van Gools fortwährender Kampf gegen den Krebs
Stefaan Van Gool, ein herausragender Onkologe, denkt noch lange nicht an den Ruhestand. Sein unablässiger Einsatz im Kampf gegen den Krebs und sein beständiges Streben nach medizinischen Innovationen haben weltweit tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen.
Seine Arbeit und insbesondere seine Leidenschaft und sein Antrieb sind eine Inspirationsquelle für neue Generationen von Krebsforschern. Diese Forscher werden noch lange auf der von ihm geschaffenen wissenschaftlichen Grundlage aufbauen. Durch Van Gools beispiellose Beiträge kann gewährleistet werden, dass sein Einfluss auf die Krebsforschung noch viele Jahrzehnte nachhaltig spürbar bleiben wird.