Die Rachenkrebserkrankung des Vaters war eine starke Motivation mit dem Rauchen aufzuhören
Zehn Jahre ist es her, dass Zigaretten auf meinem wöchentlichen Einkaufszettel ganz oben standen. Im Herbst 2004 rauchte ich dann endlich meine letzte Zigarette. Heute fühle ich mich, als hätte ich noch nie geraucht und der Gedanke, mir eine anzünden zu wollen, ist aus meinem Gedächtnis sozusagen wie „weggeblasen“. Einfach war es jedoch nicht, denn ich hatte einige Hürden zu überwinden.
Angst vor Krankheit
Als mein Vater, der ebenfalls Raucher war, im Mai 2004 an Rachenkrebs erkrankte, bekam ich es mit der Angst zu tun. Nach dieser schrecklichen Diagnose hörte er sofort mit dem Rauchen auf und unterzog sich einigen Operationen und langen Behandlungen. Ich rauchte zu diesem Zeitpunkt seit 17 Jahren und brauchte am Tag zwischen 25 und 30 Zigaretten, um glücklich zu sein. Die Gründe für den nächsten „Glimmstängel“ waren vielfältig. Ich rauchte, damit der Kaffee besser schmeckt, nach dem Essen, als Belohnung während und nach der Arbeit, zur Zeitüberbrückung, zum Stressabbau oder in gemütlicher Runde mit Freunden. Der Griff zur Zigarettenschachtel war Teil meines Lebens.
Die Krebserkrankung meines Vaters stellte meine bisherige „Raucherkarriere“ zum ersten Mal infrage. Ich dachte immer öfter über meine Gesundheit nach, die zum Glück noch nicht gelitten hatte und mir wurde bewusst, wie abhängig ich mich vom Rauchen machte. Besonders schlimm war es auf meiner Arbeitsstelle. Zum Rauchen stand ich dort als einzige Kollegin wie ein „Häufchen Elend“ vor der Tür. Ich rauchte immer sehr schnell, denn ich wollte nicht „erwischt“ werden. Oft saß ich schon nach einer halben Zigarette wieder am Schreibtisch und schämte mich, wenn der Chef kam und mich aufgrund des Zigarettengeruchs direkt darauf ansprach. Es gab viele Situationen, in denen ich das Rauchen nicht als Lust, sondern als Last empfand.
Schluss mit der Sucht
Mein Vater war tapfer – er sagte dem Krebs den Kampf an und ging seinen Weg als Nichtraucher, ohne zu jammern. Schon bald stand mein Entschluss fest – ich höre mit dem Rauchen auf! Ich wollte mich endlich von dieser Sucht befreien und gemeinsam mit meinem Vater einer gesunden Zukunft entgegensehen. Es hörte sich alles so einfach an und deshalb versuchte ich auch meinen Mann von der letzten Zigarette zu überzeugen, aber er wollte nicht – noch nicht!