3D-Konfigurator & CPQ: Wie aus „sieht gut aus“ ein korrektes Angebot wird
Wer schon einmal online ein Sofa, ein Fahrrad oder eine Maschine „zusammengeklickt“ hat, kennt das Prinzip: Farbe wählen, Ausstattung kombinieren, Extras hinzufügen – und am Ende steht ein Produkt, das idealerweise genauso geliefert wird. In der Realität scheitert dieser Traum oft an Details: Ist die Kombination technisch überhaupt möglich? Stimmt der Preis? Und landet das Ergebnis als belastbares Angebot im Vertrieb? Genau an dieser Stelle kommt CPQ ins Spiel – kurz für „Configure, Price, Quote“ (Konfigurieren, Preis berechnen, Angebot erstellen), zum Beispiel über HubSpot CPQ.
Was ist ein 3D-Konfigurator – und was kann er (nicht)?
Ein 3D-Konfigurator ist vereinfacht gesagt eine interaktive Produktansicht. Nutzer stellen sich ein Produkt nach Wunsch zusammen und sehen direkt, wie es aussieht – oft in Echtzeit, drehbar, zoombar, manchmal sogar mit fotorealistischer Darstellung.
Das hilft bei Entscheidungen, weil es das Produkt greifbarer macht. Aber: Ein 3D-Konfigurator beantwortet primär die Frage „Wie sieht es aus?“ – nicht automatisch „Ist es so bestellbar?“.
CPQ verständlich erklärt: Die „Regel- und Rechenmaschine“ hinter dem Angebot
CPQ-Systeme sorgen dafür, dass aus einer Auswahl ein korrektes Angebot wird. Sie prüfen Regeln (z. B. „Dieses Modul geht nur mit jenem Motor“), berechnen Preise (inklusive Zuschlägen, Rabatten, Konditionen) und erzeugen am Ende ein Angebot, das intern und extern nachvollziehbar ist.
Ein einfaches Beispiel
Ein Kunde konfiguriert eine Anlage: größere Leistung, andere Steuerung, zusätzliche Sicherheitsoption. Ohne CPQ passiert im Hintergrund oft Folgendes: Der Vertrieb fragt die Technik, die Technik fragt Einkauf/Produktion, dann werden Excel-Listen geprüft – und am Ende wird manuell ein Angebot gebaut.
Mit CPQ wird derselbe Prozess strukturierter: Viele Regeln sind bereits hinterlegt. Das System kann sofort sagen, ob die Kombination zulässig ist – und liefert einen Preis, der zur internen Logik passt.
Warum 3D + CPQ zusammen besser funktionieren
Probleme entstehen häufig, wenn Visualisierung und Angebotslogik getrennte Welten sind. Dann kann es passieren, dass Kunden eine Variante sehen, die sich zwar darstellen lässt – aber technisch nicht freigabefähig ist oder preislich nicht sauber kalkuliert werden kann.
- Weniger Fehler: Unzulässige Kombinationen werden früh abgefangen.
- Schnellere Angebote: Standardfälle laufen automatisiert – ohne Pingpong zwischen Abteilungen.
- Mehr Transparenz: Preise werden nachvollziehbarer, auch bei komplexen Produkten.
- Weniger Reibung nach dem Klick: Was konfiguriert wurde, ist eher das, was später geliefert wird.
Augmented Reality: Wenn Konfiguration „im Raum“ stattfindet
Ein zusätzlicher Schritt wird möglich, wenn Konfiguration nicht nur auf dem Bildschirm passiert, sondern direkt in der Umgebung: per Smartphone oder Tablet lässt sich ein Produkt im Raum platzieren – Größe, Proportionen und Wirkung werden sofort verständlicher. Das ist besonders dort hilfreich, wo „passt das wirklich?“ die entscheidende Frage ist. Ein Augmented Reality konfigurator ist dafür weniger eine Spielerei als eine neue Art der Prüfung im Alltag: visuell, räumlich, intuitiv.
Wichtig ist allerdings: AR ist nur so zuverlässig wie die zugrundeliegenden Daten. Wenn Maße, Variantenregeln oder Materialien nicht sauber gepflegt sind, wird aus dem Aha-Effekt schnell ein Missverständnis.
Der praktische Nutzen: Was Kundinnen und Kunden davon haben
Für Laien zählt am Ende nicht, wie das System heißt – sondern ob es Stress spart. Gute Konfiguration bedeutet:
- Mehr Sicherheit: Die Auswahl ist plausibel und nicht „nur hübsch“.
- Weniger Überraschungen: Preis und Ausstattung wirken konsistent, nicht nachträglich korrigiert.
- Schnellere Rückmeldung: Angebote kommen zügiger, Rückfragen sinken.
- Bessere Vorstellungskraft: 3D/AR reduzieren Fehlkäufe, weil man eher versteht, was man bekommt.
Und der Nutzen fürs Unternehmen: Tempo, Qualität, Marge
Intern geht es vor allem um Skalierung: Wenn Produkte komplexer werden und Varianten explodieren, wird manuelle Angebotsarbeit zum Flaschenhals. CPQ kann Standardfälle automatisieren, Regeln zentral halten und Fehlerkosten reduzieren – etwa durch weniger Nacharbeit, weniger falsche Bestellungen und klarere interne Übergaben.
Der entscheidende Punkt ist dabei nicht „mehr verkaufen um jeden Preis“, sondern: verlässlicher verkaufen. Also schneller zu einem Angebot kommen, das technisch stimmt – und kaufmännisch trägt.
Praxisbezug: Wie Anbieter 3D/AR und CPQ in einer Plattform zusammenführen
In der Praxis setzen Unternehmen dafür oft auf spezialisierte Plattformen, die zwei Welten verbinden: die anschauliche Produktdarstellung (3D und Augmented Reality) und die „harte Logik“ dahinter (Regeln, Preise, Angebotserstellung). Ein Beispiel ist CanvasLogic: Das Unternehmen entwickelt 3D- und AR-Konfiguratoren sowie Visualisierungslösungen, bei denen CPQ-Funktionen direkt in eine besonders leicht bedienbare Oberfläche integriert sind. Dadurch lässt sich dieselbe Konfiguration nicht nur online nutzen, sondern auch am Point of Sale im Geschäft – und ebenso im Außendienst, wenn Vertriebsteams mit Kunden vor Ort Varianten durchspielen und daraus ein belastbares Angebot ableiten.
Fazit: Digitale Konfiguration ist kein Effekt – sondern Prozessqualität
3D-Konfiguratoren machen Produkte verständlicher. CPQ macht Angebote belastbarer. Zusammen können sie dafür sorgen, dass aus einer Wunsch-Konfiguration nicht nur eine schöne Visualisierung wird, sondern ein Angebot, das realistisch, bestellbar und intern sauber abgewickelt werden kann. Für Kundinnen und Kunden heißt das: weniger Unsicherheit. Für Unternehmen: weniger Reibung – und mehr Kontrolle über Komplexität.

