Die eGrip II im Test – Echte Steigerung oder Fehltritt?

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Joyetech eGrip II

Die eGrip von Joyetech war eine der ersten E-Zigaretten, die Verdampfer und Akku in einem Gerät vereinte – ein sogenanntes AIO (All-In-One) Gerät. Auf die ursprüngliche eGrip folgte bald ein Modell mit großzügiger LED-Anzeige und Temperaturkontrolle und nun hat Joyetech den Nachfolger herausgebracht: die eGrip II.

Diese ist im Prinzip nichts anderes als ein Cuboid Mini verschmolzen mit einem Cubid-Verdampfer. Zu den Vorgänger-Modellen hat sich so einiges verändert – ob das immer zum Besten war, wollen wir heute etwas näher beleuchten.

Das Unboxing – gewohnte Qualität, aber im Westen nichts Neues

Auf den ersten Blick sieht die eGrip wie immer sehr hochwertig aus. Und wenn man die Schachtel das erste Mal öffnet, hat es ein bisschen etwas von Weihnachten: in der Schachtel ist nicht nur die eGrip sanft gebettet, sondern auch zahlreiche Extras wie Ersatzverdampferköpfe, gleich zwei Mundstücke, etc.

Apropos Mundstücke, die sind aus Kunststoff gefertigt und es gibt sie in zwei Variationen, einmal dicker und einmal etwas schlanker gefasst. Kurz sind sie allerdings beide, darauf werden wir gleich aber noch genauer eingehen.

Die genutzten Materialien machen einen guten Eindruck, allerdings sind die Gewinde – vor allem mit der neuen Kindersicherung – etwas ruckelig und können sich beim Nachfüllen von Liquid gerne mal verhakeln. Auch wenn man ein eigenes Mundstück aufsetzen möchte, kann man Pech haben: bei unserem Test passten drei von vier „externen“ Mundstücken nicht auf ihren angedachten Platz.

Das Design ist insgesamt etwas klobiger geworden, die eGrip II ist sowohl dicker als auch ein wenig größer als die Vorgänger – die ehrlich gesagt etwas besser in der Hand lagen.

Was kann die eGrip II?

Der größte Unterschied zu den Vorgängern liegt wohl in der Platzierung des Verdampferkopfes. Denn der liegt nicht mehr auf dem Boden bzw. wird von unten eingeschraubt, sondern von oben. Vorteil: das Befüllen wird viel einfacher, denn man füllt das Liquid einfach oben ein wie in ein Glas. Nachteil: der Dampf – und auch das Mundstück – können verdammt heiß werden.

Man zeigt sich vielseitig mit der eGrip II und bietet gleich mehrere Modi zur Auswahl, die mit den innovativen BF-Köpfen betrieben werden. Und da gibt es den passenden Kopf für wirklich jedes Dampfsetting, von der Selbstwickeleinheit über den 1,5 Ohm Clapton-Coil bis hin zum Notch-Coil mit 0,25 Ohm für SubOhm-Dampfer. In dieser Hinsicht lässt die eGrip II sicherlich keine Wünsche offen und packt sogar gleich mehrere dieser Köpfe mit in das Starter-Set. Ob Backen- oder Lungendampfer, die eGrip II dürfte in dieser Hinsicht beide „Lager“ zufriedenstellen.

Mit der Airflow-Control kann man sich den Zugwiderstand ganz nach Belieben einstellen. Einziger Nachteil: Beim Nachfüllen (und dem Kampf mit der Kindersicherung) verstellt sich der Ring und muss auf jeden Fall nachjustiert werden.

Weitere Neuerungen und Gimmicks

Ebenfalls ein neues Feature ist die Uhr, die auf dem Display für einige Zeit nach dem letzten Zug angezeigt wird. Ob digital oder mit Zeigern, man hat die Uhrzeit quasi immer im Auge.

Und wenn einem Mal langweilig sein sollte, kann man sich mit dem eingebauten Spiel die Zeit vertreiben. In Zeiten, in denen es heftige Debatten über die E-Zigarette und deren Anziehung auf Jugendliche gibt, Kritikern mit einem solchen Spiel noch Futter zu geben, war allerdings vielleicht nicht die beste Idee.

Ein nettes neues Gimmick hingegen ist die Tankbeleuchtung, die man sich in sieben verschiedenen Farben einstellen kann. So hat man auch im Dunkeln immer im Blick, wie viel Liquid noch im Tank ist.

Last, but not least wäre da noch der Adapter, mit dem man einen Verdampfer aufschrauben und die eGrip quasi nur als Akkuträger nutzen kann. Kann man machen, widerspricht aber irgendwie dem Konzept eines AIO-Geräts.

Einfachheit und Bedienung

In dieser Hinsicht ist man sich bei Joyetech bzw. Innocigs treu geblieben: Einfachheit geht vor.

Bei der Feuertaste wurde hierbei kräftig nachgebessert, denn statt des wackeligen Feuerknopfs bei den Vorgängern hat man es hier mit einer versenkten Feuertaste zu tun, die nur leicht übersteht und sehr angenehm zu betätigen ist.

Über die beiden anderen Knöpfe können sämtliche Einstellungen vorgenommen werden, von der Wahl der Farbe der Tankbeleuchtung bis hin zur Temperatur oder Wattzahl.

Die Bedienung ist intuitiv und bedarf keiner großen Einarbeitung.

Geladen wird die eGrip II über das mitgelieferte USB-Kabel. Und hier verbirgt sich noch eine sinnvolle Neuerung, denn geladen wird nicht mehr von unten, sondern über eine Ladebuchse seitlich. So kann das Gerät auch während des Ladens gestellt – und natürlich auch weitergedampft werden.

Der Tank mit 3,5 ml Fassungsvermögen ist einfach zu befüllen, weil man weder ein winziges Loch treffen noch auf ein Mittelrohr achten muss – einfach nur aufschrauben und den Verdampferkopf rausnehmen, befüllen, fertig. So einfach? Nicht ganz, denn man muss ja den herausgenommenen Verdampferkopf irgendwohin tun oder geschickt über dem Tank halten – wir haben es dabei mehrmals geschafft, den Tisch, unsere Pullover und mehr zu besudeln.

Fazit: Da ist noch Dampf nach oben!

Alles in allem ist die eGrip II für uns ein wenig halb gar. Einerseits wurden viele sinnvolle Neuerungen vorgenommen, die dem Gerät äußerst gut getan haben. Andere wiederum scheinen nicht ganz durchdacht.

Positiv für uns waren:

  • Sehr gute Geschmacks- und Dampfentwicklung
  • Viele Modi, inklusive Temperaturkontrollmodus
  • Individuelle Tankbeleuchtung
  • Verbesserter Feuerknopf
  • Micro-USB-Ladebuchse seitlich und nicht am Boden
  • Sehr viel Zubehör im Lieferumfang enthalten

Hört sich eigentlich ganz gut an, aber es gibt auch einiges, was nach Verbesserung schreit. Wie beispielsweise die Tatsache, dass der Dampf durch die Positionierung des Verdampferkopfs oben extrem heiß wird. So heiß sogar, dass wir uns einige Male die Lippe verbrannt haben. Das liegt allerdings auch an den sehr kurzen Mundstücken und der Tatsache, dass andere, längere Mundstücke beispielsweise aus Edelstahl nur mit Glück drauf passen.

Auch das Öffnen des Verdampfers geht nicht immer ohne Probleme vonstatten und verhakt sich gerne einmal. Die Kindersicherung stellte sich hierbei teilweise als eine echte Herausforderung heraus!

Steht man vor der Entscheidung zwischen eGrip II und der eGrip VT, dann würden wir wahrscheinlich zur VT raten – zumindest solange, bis an der eGrip II kräftig nachgebessert wurde.

 

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