Steigende Gaspreise ab April: Rückkehr zur regulären Mehrwertsteuer
Ende der Mehrwertsteuersenkung auf Gas
Ab April müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher auf steigende Gaspreise einstellen. Dies ist auf die Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zum 1. April zurückzuführen, nachdem die Mehrwertsteuer auf Gas zur Entlastung der Haushalte in der Energiekrise seit Oktober 2022 temporär auf sieben Prozent gesenkt worden war. Die Wiedereinführung des höheren Steuersatzes wird voraussichtlich zu einer durchschnittlichen Preissteigerung von elf Prozent führen, was für eine durchschnittliche Familie Mehrkosten von etwa 220 bis 291 Euro pro Jahr bedeutet, je nachdem, ob sie im Grundversorgungstarif sind oder nicht.
Keine Sonderkündigungsrechte trotz Preisanstieg
Kunden haben trotz der Steigerung der Gaspreise durch die Mehrwertsteuererhöhung kein gesetzliches Sonderkündigungsrecht. Es wird geraten, Verträge frühzeitig zu prüfen und sich nach günstigen Tarifen umzusehen, um den finanziellen Aufwand zu minimieren. Insbesondere die Grundversorgungstarife sind im Vergleich zu günstigeren Angeboten deutlich teurer.
Befristete Mehrwertsteuersenkung und staatliche Kosten
Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas war von Beginn an als temporäre Maßnahme bis zum 31. März 2024 geplant. Sie hat den Staat voraussichtlich Milliarden gekostet. Die Maßnahme sollte ursprünglich sogar bereits Ende Februar enden, wurde jedoch nach einem Vermittlungsverfahren bis Ende März verlängert. Der Finanzminister hatte zuvor auf eine Rückkehr zum vollen Steuersatz zum Jahreswechsel gedrängt, was rechnerisch ein Plus von 2,1 Milliarden Euro für den Staat bedeutet hätte.
Strom- und Gaspreise: Potenzielle Einsparungen durch Vergleiche
Trotz des Rückgangs der Großhandelspreise für Strom und Gas könnte es für Verbraucher insgesamt teurer werden, unter anderem aufgrund politischer Entscheidungen. Der Rückgang der Preise auf dem Weltmarkt und die zunehmende Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen haben zwar zu einer Senkung der Großhandelspreise geführt, doch etwa ein Viertel des Strompreises für Haushalte entfällt auf Netzentgelte, deren Kosten aufgrund ausbleibender staatlicher Zuschüsse steigen werden.
Wegfall der Netzentgelt-Zuschüsse und Auswirkungen
Die geplante Bezuschussung der Netzentgelte mit 5,5 Milliarden Euro kann nicht mehr finanziert werden, was zu einem Anstieg der Übertragungsnetzentgelte und damit zu höheren Energiepreisen für Verbraucher führt. Dies wird kurz- bis mittelfristige Preiserhöhungen zur Folge haben und sorgt für Verunsicherung.
Änderungen bei der Strom- und Gaspreisbremse
Mit dem Auslaufen der Strom- und Gaspreisbremse sowie der bevorstehenden Erhöhung der CO2-Abgabe stehen Verbrauchern weitere Kostensteigerungen bevor. Es wird empfohlen, bestehende Verträge zu überprüfen und gegebenenfalls nach günstigeren Angeboten zu suchen, um sich vor unverhältnismäßigen Preiserhöhungen zu schützen.
Insgesamt stehen Verbraucher vor der Herausforderung, sich in einem komplexen und sich wandelnden Energiemarkt zurechtzufinden, wobei der Vergleich von Tarifen und Anbietern zur Kostenminimierung beitragen kann.