Neue Regelungen und Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken
Balkonkraftwerke: Erleichterte Installation und gesteigerte Leistung
Verbraucher in Deutschland dürfen künftig leistungsfähigere Solarmodule an Balkonen oder in Gärten installieren. Laut neuer gesetzlicher Regelungen dürfen die Balkonkraftwerke bis zu zwei Kilowatt Leistung erbringen. Die zugehörigen Wechselrichter, die den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln, können nun bis zu 800 Watt direkt in das Hausnetz einspeisen.
Berechnung der Wirtschaftlichkeit
Die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen variiert je nach individueller Situation. Die Verbraucherzentrale NRW hat beispielhaft einen Dreipersonenhaushalt analysiert, bei dem ein Steckersolargerät unter optimalen Bedingungen angebracht wurde. Hierbei konnte eine jährliche Stromproduktion von 560 Kilowattstunden erreicht werden, von denen etwa 350 Kilowattstunden direkt genutzt werden könnten. Dies resultiert in einer jährlichen Ersparnis von ungefähr 122,50 Euro, basierend auf einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde. Unter diesen Umständen würde sich die Investition in das Gerät innerhalb von vier bis sechs Jahren amortisieren.
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Faktoren, die die Rentabilität von Balkonkraftwerken beeinflussen
Die Rentabilität der Balkonkraftwerke hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Anschaffungskosten, die Ausrichtung des Moduls und der aktuelle Strompreis. Wichtig ist auch, wie viel des erzeugten Stroms tatsächlich selbst verbraucht wird. Sören Demandt von der Verbraucherzentrale NRW empfiehlt, die Wahl des Solarmoduls an den eigenen Stromverbrauch anzupassen, da eine höhere Modulleistung nicht zwangsläufig zu größeren Einsparungen führt.
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Tools zur Optimierung der Modulleistung
Ein wertvolles Hilfsmittel bei der Auswahl der passenden Modulleistung ist der „Stecker-Solar-Simulator“ der HTW Berlin, der es ermöglicht, Nutzungsgrad und potenzielle Ersparnisse zu berechnen. Zudem können Batteriespeicher den Eigenverbrauch steigern, allerdings sind diese in der Anschaffung teuer und besitzen eine kürzere Lebensdauer als die Module selbst.
Umweltaspekte und öffentliche Meinung
Neben den finanziellen Aspekten bieten Balkonkraftwerke auch ökologische Vorteile. So kann beispielsweise die Anlage aus der Beispielrechnung pro Jahr etwa 1,5 Tonnen CO₂ einsparen. Eine Umfrage von Innofact zeigt zudem, dass solche Mini-Solaranlagen bei den Bundesbürgern beliebt sind: Etwa ein Drittel hat bereits investiert oder plant dies.
Fazit
Balkonkraftwerke können eine sinnvolle Investition sein, sowohl aus finanzieller als auch aus ökologischer Sicht. Die neuen Regelungen erleichtern die Installation und Nutzung dieser umweltfreundlichen Technologie.