Meine erste Zigarette

Trotz intensiver Aufklärung, Werbeverboten, Nichtraucherschutz  und dem Wissen darum das Rauchen nicht nur gesundheitsschädlich sondern in vielen Fällen auch tödlich endet greifen die Menschen zur Zigarette.

Wir wollten wissen wie Menschen zum Rauchen kommen und haben nachgefragt wie es zur ersten Zigarette kam. Uns interessierte dabei ob die erste Zigarette tatsächlich ein Genuss war. Mit welchem Alter wurde das erste Mal geraucht. Wie viele Zigaretten waren es am Anfang und wie viele am Schluss. Wir sind der Frage nachgegangen ob die Ursache für einen Raucherstart im Elternhaus liegen könnte und ob die Raucher versucht haben aufzuhören.

Meine erste Zigarette

von Doktor K – war in seiner Jugend für kurze Zeit ein Raucher

An meine erste Zigarette kann ich mich tatsächlich noch sehr genau erinnern. Und ich weiß sogar auch noch genau, wo ich sie herhatte. Sie stammte aus dem Wohnzimmerschrank meiner Eltern. Dort stand eine schlanke, zylindrische mit Schnitzereien verzierte Holzdose, in der meine Eltern Zigaretten aufbewahrten. Nicht dass meine Eltern Raucher gewesen wären, nein, beide waren Nichtraucher. Sie hatten die Zigaretten vor vielen Jahren gekauft, um sie Gästen anzubieten. Das war in einer Zeit, als Rauchen en vogue war und fast jeder, der etwas auf sich hielt, zum Glimmstängel griff. An eine Gesundheitsgefährdung durch Zigaretten dachte damals noch niemand.

Die Zigaretten in dieser Holzdose hatten also schon einige Jahre auf dem Buckel. Wenn man sie zwischen zwei Fingern hin- und herrollte, rieselte der Tabak raus, so ausgetrocknet waren sie. Lange bevor ich hier meine erste Zigarette stibitze, war mir immer klar, hier steht etwas, was nur für Erwachsene ist. Vielleicht war das ein Grund, warum Zigaretten schon immer auf mich eine große Faszination ausgeübt haben. So weiß ich, dass ich Kinderzigaretten immer sehr gemocht habe. Kinderzigaretten waren Zigaretten aus Kaugummi oder Schokolade. Ich fand das irgendwie stark, weil ich den Erwachsenen mimen konnte. Den Geschmack und die grobe Konsistenz der Kaugummizigaretten kann ich heute noch abrufen. Ich weiß gar nicht, ob es Kinderzigaretten noch gibt. Höchstwahrscheinlich verstoßen sie gegen die Political Correctness. Arme Kinder.

Doch zurück zu meiner ersten Zigarette. Sie stammte, wie gesagt, aus dem Wohnzimmerschrank meiner Eltern, und war eine HB. Mein Opa väterlicherseits rauchte diese Marke, daher kannte ich das Logo, was nah am Filter auf dem Zigarettenpapier aufgedruckt war. Ich muss 12 oder 13 Jahre alt gewesen sein, als ich an einem Spätnachmittag irgendwann im Frühjahr, eine jener HBs in der Brusttasche meines Oberhemdes verschwinden ließ. Vorher hatte ich mich in unserer Küche noch mit einer Schachtel Streichhölzer versorgt, deren blaue Packung mit der weißen Schrift mir auch noch sehr präsent sind. Welthölzer stand auf der Streichholzpackung. Markant die beiden Streichhölzer, die in den Schriftzug integriert waren und mit ihren roten Köpfen die Ö-Punkte des Wortes Hölzer bildeten.

Ich fuhr mit meinem Fahrrad zu einem nahe gelegenem Schulsportplatz, an dem um diese Zeit fast nie jemand anzutreffen war. Beim ersten Mal wollte ich unbeobachtet sein. Nicht mal meinen besten Freund weihte ich ein. Vorsichtig holte ich die Zigarette aus meiner Brusttasche, strich sie gerade, weil sie sich leicht verformt hatte. Weil der Tag sehr windig war, brauchte ich drei oder vier Streichhölzer, bis die Zigarette brannte. Besonders schlecht hat sie nicht geschmeckt, glaube ich. Aber eigentlich spielte das auch keine Rolle. Viel wichtiger war, wie ich mich mit meiner ersten Zigarette fühlte. Es war großartig. Ich war endlich erwachsen.

Ich schaute an meinem Arm runter zu meiner Hand, und begutachte kritisch wie meine Finger die Zigaretten hielten. War das lässig genug? Ich testete die verschiedenen Formen, die Asche abzustreifen. Ich steckte mit die Zigarette links in den Mundwinkel und sprach dabei ein oder zwei Sätze laut zu mir selbst. Ich hatte das immer wieder bei Rauchern beobachtet und fand das sehr cool. Außerdem war ich Lucky-Luke-Fan, bei dem hing die Zigarette auch in den Mundwinkeln, wenn er sprach. Leider war die Zigarette viel zu schnell abgebrannt. Aber was war das nur für ein starkes Gefühl.

Auf dem Rückweg machte ich Halt an einem Zigarettenautomaten, nur um mal zu schauen. Welche Marke könnte zu mir passen? Welche ist so richtig cool? HB und Ernte 23 schieden natürlich aus. Das waren Opa-Marken. Obendrein fand ich Ernte 23 viel zu orange. R6 war nur für Frauen – das sah man ja schon an der Werbung. Camel oder Marlboro hatten was – mal schauen. Es folgten circa anderthalb Jahre, in denen ich regelmäßig vor und nach der Schule rauchte. Als ich in der 8. Klasse hängen blieb und ich erstmals im 1.000 m Lauf geschlagen wurde, war der Spuk vorbei. Ich hörte von einem auf den andern Tag auf.

Meine erste Zigarette

von Lindwall – wieder besseren Wissen seit über 20 Jahren Raucher

Während der Arbeit darf für mich vieles nicht fehlen. Meist handelt es sich dabei um Akten und Gesetzeskommentare. Ebenso befindet sich auf meinem Schreibtisch natürlich ein Bild der Freundin, des Hundes und – wie könnte ich mittlerweile darauf verzichten? – auch ein Päckchen Zigaretten. Stehe ich in meiner Tätigkeit vor einem Problem, das langer Überlegungen bedarf, oder möchte ich einmal den Augenblick genießen, so greife ich beinahe instinktiv zu den Glimmstängeln. Sie begleiten mich seit nunmehr rund zwei Jahrzehnten. Allerdings werde ich in naher Zukunft wohl darauf verzichten. Meine Lebensgefährtin drohte mir bereits ernstlichen Ärger an, wenn ich weiter die Wohnung verpeste. Und auch mein Allgemeinarzt riet mir im Stillen, die Passion aufzugeben.

Dass ich überhaupt auf den Geschmack des verbrannten Tabaks gekommen bin, ist dem jugendlichen Leichtsinn zu verdanken gewesen. Bei uns daheim rauchte niemand und so war es dem Freundeskreis vorbehalten, mich in den damals fremden Genuss einzuführen. Mit 13 oder 14 Jahren trafen wir uns regelmäßig am Wochenende auf dem Bolzplatz. Einer der Kameraden ließ vor dem Spiel die Zigarette kreisen – ich griff zu. Seinerzeit war das sicherlich ein Fehler, konnte ich mich vor Übelkeit im anschließenden Match doch kaum beherrschen. Die Hitze, das anstrengende Hinterherjagen nach dem Ball und eben der Konsum des halben Nikotinstäbchens taten ihr Übriges. Und doch paffte ich auch in den kommenden Tagen weiter.

Die Marken kamen und gingen. Selten blieb ich mehr als ein oder zwei Jahre bei einer Sorte. Ich liebte es schon immer, alles Mögliche zu testen. Neben Marlboro griff ich häufiger zu Pall Mall. Beide Schachteln lassen sich auch gegenwärtig in meiner Wohnung finden. Daneben habe ich versucht, ausländische Produkte zu probieren. Die mexikanischen Delicados etwa, die jedoch für meinen Geschmack etwas zu kräftig daherkamen. Oder die spanischen Fortuna, die zwar ebenfalls herb den Gaumen umspielen, dafür aber nicht ganz so sehr auf den Magen schlagen. Ich ließ mir aus der Fremde schicken, was das Angesparte gerade hergab. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue.

Dennoch siegte irgendwann im Studium der Faulenzer in mir. Schlich ich morgens in die Vorlesungen, so besorgte ich mir an jedem zweiten Tag ein Päckchen der altbekannten Marken am Kiosk. Damals war es auch, dass ich aus der Leidenschaft zum Tabak kein Geheimnis mehr machte. Freunde, Eltern, Kollegen – jeder erfuhr davon. Mahnende Worte gab es reichlich, Aufmunterung aber ebenso. Der Entschluss, der Leidenschaft weiterhin nachzugehen oder sie aufzugeben, müsse von mir kommen, sagte ein guter Bekannter einmal. Recht hat er. Bislang konnte ich ohne Feuerzeug und Zigarette keinen Tag verbringen. Immer häufiger fragt mich das innere Stimmchen nun aber, ob meine Freundin und der Arzt nicht vielleicht doch mit ihren Ratschlägen das Beste für mich wollen.

Tatsächlich habe ich in den vergangenen 20 Jahren nie den Versuch unternommen, von der Sucht wegzukommen. Das lag vor allem auch daran, dass ich nie das Gefühl hatte, mich mit dem Rauchen zu schädigen. Bis auf eine kurze Phase des ausufernden Konsums im Studium habe ich den Verbrauch immer unter Kontrolle behalten. Ich qualme nicht zu festen Zeiten, sondern nur bei bestimmten Verhaltensmustern. Diese können ein oder zwei Mal am Tag auftreten. Manchmal auch fünf oder sechs Mal. Aber mehr war es dann glücklicherweise doch nicht. Den größten Schwund in den Zigarettenschachteln gibt es ohnehin dann, wenn ich Freunden mal eine ausgebe oder ihnen eine angefangene Packung schenke.

Neben den eingangs genannten Utensilien findet sich jetzt also auch immer wieder einmal ein Buch auf meinem Schreibtisch, das Anleitungen gibt, wie man am besten mit dem Rauchen aufhören kann. Wenn ich mental bereit dazu bin, werde ich es in einem Stück lesen. Momentan stehe ich aber zu dem Genuss, den mir der verbrannte Tabak noch immer bereitet. Gar nicht so sehr im Mund, doch umso mehr auf der Seele. Darauf möchte ich noch nicht verzichten. Allerdings weiß ich, dass es Wichtigeres im Leben gibt, als sich für fünf Minuten diese Pause zu gönnen. Und ich werde auch gewillt sein, dafür den Genuss endgültig an den Nagel zu hängen.

Meine erste Zigarette

von Amnis – die beste Freundin brachte Sie zur Zigarette. Aufhören konnte Sie ohne Hilfe

Das erste Mal zu einer Zigarette gegriffen habe ich mit vierzehn Jahren – und zwar entgegen meiner eigentlichen Vorsätze. Im Grunde gehörte ich nämlich zu den strikten Tabakgegnern. Was ziemlich paradox ist, da beide Elternteile während meiner Kindheit und auch zu dieser Zeit starke Raucher waren. Aber gerade deswegen hatte ich mir als kleines Mädchen und später als Teenager wahrscheinlich fest vorgenommen, niemals damit anzufangen.

Der Vorsatz hielt eine beachtliche Weile. Bis mir meine beste Freundin einen Glimmstengel quasi aufdrängte. Versucht hatte sie es schon des Öfteren. Ohne Erfolg. Ich sollte nur einmal probieren, dann würde sie mich damit endgültig in Ruhe lassen, meinte sie. Und an diesem Tag war ich dermaßen genervt von ihrem Gedränge, dass ich tatsächlich an der Zigarette gezogen habe; allerdings „bloß“ gepafft.
Das Ding schmeckte absolut widerwärtig und ich wäre sicher nie in Versuchung geraten, mir je wieder ein Exemplar anzuzünden. Da verkündete meine Freundin, ich müsse schon richtig inhalieren, sonst brächte das Ganze ja nichts. Also gab ich der Sache eine zweite Chance und machte genau das. Und dummerweise schmeckte die Zigarette diesmal wirklich besser. Also zog ich auch noch ein drittes und ein viertes Mal daran. Teenager sind eben leicht zu beeinflussen …

Diesem Tag folgte eine grob 20-jährige Karriere als Raucherin

Anfangs rauchte ich selbstverständlich heimlich; ungefähr drei bis fünf Stück am Tag. Aber meine Eltern fanden es relativ schnell heraus und sprachen mich recht tolerant direkt darauf an. Sie dachten wohl, vierzehnjährige Töchter könnten wahrlich Schlimmeres anstellen. Begeistert waren sie logischerweise trotzdem nicht, doch wie hätte sie es mir verbieten sollen, wo sie doch selbst geraucht haben?! Sie mussten es wohl oder übel akzeptieren.
Also gab es ab diesem Zeitpunkt drei Raucher im Haushalt. Nur meinen Großeltern durfte ich es erst verraten, als ich sechszehn Jahre alt geworden bin. Daran hielt ich mich, obwohl sie es bei meiner „großen Verkündung“ längst wussten. Geheimhaltung persönlicher Laster zählt wohl nicht gerade zu meinen Stärken.
Von da ab stieg der tägliche Konsum ziemlich rasch an. Zu Spitzenzeiten brachte ich es auf stolze zwei Packungen. Manchmal sogar mehr. Vor allem am Wochenende oder vor Prüfungen qualmte ich oft Kette. Dabei bevorzugte ich immer etwas kräftigere Marken. Zuerst rauchte ich Marlboro, dann Gauloises blondes. Mit Light-Produkten konnte ich eigentlich nie viel anfangen.
Die ersten Jahre empfand ich auch durchaus Genuss beim Rauchen und wahrscheinlich spielte zudem der Gruppen-Aspekt eine Rolle, weil fast jeder in meinem Freundeskreis sowie in meiner Familie geraucht hat. Nach meinem dreißigsten Geburtstag änderte sich das dann langsam. Es wurde mehr zu einer reinen Suchtbefriedigung. Ich merkte, dass es mir gesundheitlich nicht so gut ging, ich schlecht Luft bekam und mich vor dem vollen Aschenbecher ekelte. Wo immer ich hinging, prüfte ich sofort, wo ich mir einen Glimmstängel anzünden könnte.

Die Überlegung wuchs, aufzuhören

Ich wollte aber nicht die typische Raucherkarriere abliefern und ständig wieder schwach werden. Wenn ich beschloss aufzuhören, sollte es endgültig sein. Darum schob ich den Plan ein, zwei Jahre etwas vage vor mir her. Bis ich vor ungefähr anderthalb Jahren das Gefühl hatte, dass es nun an der Zeit wäre und ich bereit bin.

Eine Woche gab ich mir finale Bedenkzeit, dann rauchte ich ganz bewusst „die letzte Zigarette“ und hörte von einem Tag auf den anderen auf. Seitdem habe ich nicht mehr zum Glimmstängel gegriffen. Obwohl der kalte Entzug die ersten Wochen wirklich hart war, er mich ein paar Extrapfunde gekostet hat und ich stellenweise schwer mit mir kämpfen musste. Mittlerweile genieße ich mein Leben als Nichtraucher. Aber es wäre vermessen, zu sagen, ich könnte nicht doch eines Tages rückfällig werden. Zum Glück macht es einem die Gesellschaft ein bisschen leichter, denn Raucher gehören schon fast zu einer ausgestoßenen Minderheit.

Die Extrapfunde habe ich übrigens alle wieder verloren. Und meine ehemals beste Freundin? Wir sehen uns längst nicht mehr und ich habe keine Ahnung, ob sie noch raucht oder nicht.

von Matba- im Elternhaus wurde nicht geraucht.

An meine erste Zigarette kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich war 15 Jahre alt und auf einer Klassenfahrt im tschechischen Harrachov im Riesengebirge. In der Klasse gab es bereits seit rund einem Jahr eine Gruppe an Jungen, die regelmäßig in den Schulpausen zum Rauchen verschwanden. Am zweiten Tag der Klassenfahrt war ihr Vorrat an mitgebrachten Zigaretten aufgebraucht, weshalb sie in den Ort gingen, um neue Zigaretten zu kaufen. Ich begleitete sie und beim anschließenden Proberauchen, der für alle unbekannten Marken, steckte ich mir ebenfalls eine Zigarette an. Ich bin mir heute nicht mehr sicher, ob die Marke meiner ersten Zigarette „Sparta“ oder „Erika“ hieß, aber ich weiß noch sehr genau, dass mich ein heftiger Hustenanfall für mehrere Minuten befiel. Trotzdem gefielen mir schnell der Geschmack und das Gefühl eine Zigarette in der Hand zu halten. In den nächsten Tagen rauchte ich immer wieder einmal eine Zigarette mit und der Husten wurde zudem deutlich weniger schlimm.

Nach der Klassenfahrt legte sich das Gefallen am Rauchen nicht wieder. Stattdessen kaufte ich mir ab diesem Zeitpunkt von meinem Taschengeld regelmäßig Zigaretten. Da ich zu Hause nicht rauchen durfte, traf ich mich meistens am Abend bei Freunden und rauchte dort. Meine Eltern rauchten nicht und auch sonst gab es in der Verwandtschaft kaum jemanden, der zu Zigaretten griff. Aus diesem Grund war das Rauchen bei uns zu Hause sehr verpönt und ich musste immer genau darauf achten, dass meine Sachen nicht zu sehr nach Rauch rochen. Besonders anstrengend war es das Rauchen zu verheimlichen, wenn ich mit meinen Eltern in den Urlaub fuhr. Hier mussten dann vorgebliche Unternehmungen, wie beispielsweise Angeln, dafür herhalten, um in Ruhe einmal eine Zigarette zu rauchen. Meinen Eltern habe ich es erst einige Jahre später erzählt, dass ich rauche. Doch noch heute muss ich für eine Zigarette die missbilligenden Blicke meiner Eltern ertragen und eine Zigarette in der Wohnung meiner Eltern habe ich noch nie geraucht. Stattdessen muss ich für den Zug an der Zigarette im Sommer wie im Winter auf den Balkon gehen.

Mittlerweile rauche ich schon seit über 20 Jahren. In dieser Zeit habe ich hin und wieder versucht aufzuhören. Die Methoden, die ich angewendet habe, sind klassischer Natur. So habe ich beispielsweise Nikotinpflaster versucht, doch keine Anstrengung hat mich wirklich dauerhaft vom Rauchen abgehalten. Der Grund dafür ist sicherlich auch, dass ich eigentlich noch immer sehr gern rauche. Ich finde es schön, am Morgen einen Kaffee zu trinken und dabei eine Zigarette zu rauchen. Ebenfalls rauche ich gern am Abend in Gesellschaft mit Freunden, auch wenn ich bei einigen Kneipen selbst als Raucher irgendwann von der stickigen Luft in den Raucherbereichen genervt bin. Neben Zigaretten greife ich ebenfalls gern einmal zu Tabak und drehe mir meine Zigaretten selber. Eine Entscheidung, die bei den ständig steigenden Preisen für Zigaretten auch Geld einspart. Zwar hat es viele Jahre gebraucht, bevor meine selbst gedrehten Zigaretten endlich auch nach Zigaretten aussahen, doch heute sind sie für mich als Raucher ein absolut gleichwertiger Ersatz, wenn ich einmal keine Zigaretten zur Hand habe.

Seit kurzer Zeit habe ich es geschafft, dass ich aber zumindest weniger pro Tag rauche. Hierbei haben mir elektronische Zigaretten geholfen. Ich denke, vor allem der Aspekt, dass diese Zigaretten sehr echt das Gefühl des Rauchens nachahmen und man den Dampf wie Zigarettenrauch ausatmet, ist der Grund, warum ich heute ebenfalls gern diese Form von Zigaretten nutze. Ferner ist es faszinierend, wie viele Geschmacksrichtungen es für elektronische Zigaretten gibt. Hierdurch kann ich immer wieder für Abwechslung beim Rauchen beziehungsweise Dampfen sorgen. Ob Fruchtaromen, verschiedene Tabaksorten oder Getränkegeschmacksrichtungen, wie beispielsweise Kaffee, den eigenen Geschmacksvorstellungen werden angesichts der vielen Optionen kaum mehr Grenzen gesetzt. Allerdings würde ich im Moment noch nicht vollständig auf elektronische Zigaretten umsteigen, da mir das originale Rauchgefühl noch zu sehr fehlen würde. Doch es ist gut zu wissen, dass man die Sucht nach Zigaretten auch etwas bekämpfen kann und es durchaus Alternativen gibt, die sogar Spaß machen und richtig gut schmecken.

von Charleen – eine sehr frühe Raucherkarriere

Wie alt waren Sie?

Die allererste Zigarette rauchte ich mit 12. Ich war damals mit ein paar Freunden unterwegs und da ich grundsätzlich schon immer etwas ältere Freunde hatte, gab es ein paar die schon rauchten. Ich war extrem neugierig und fragte eine Freundin, ob ich auch haben könne. Sie gab mir die Zigarette und ein Feuerzeug und so rauchte ich meine erste und vorerst letzte Zigarette.

Wie sind Sie zum Rauchen gekommen?

Ich kam gerade in die neunte Klasse. Fast jeder meiner Freunde rauchte und ich bekam immer öfter Zigaretten angeboten und wurde überredet sie anzunehmen. Ich fühlte mich damals ziemlich cool und dazugehörig, weil es einfach alle taten. Also war es praktisch Gruppenzwang. Mir wurden irgendwann vor der Schule, jede Pause und nach der Schule Zigaretten angeboten, bis mir auch zu Hause die Zigaretten fehlten und ich anfing mir Schachteln zu kaufen oder meiner Mama welche aus der Packung zu mopsen. Seit dem rauche ich.

Seit wann rauchen Sie?

Mit Ende 13 paffte ich ab und an eine, wir waren ziemlich sicher, dass wir total cool aussehen und freuten uns über jede Zigarette die wir unseren Eltern abnehmen konnten, ohne sie auch nur richtig zu rauchen. Seit meinem 14ten Lebensjahr rauche ich regelmäßig und leider viel zu viel, denn irgendwann stellte ich fest das dieses paffen absolute Geldverschwendung war, denn man hätte die Zigaretten dann auch einfach die Toilette hinunter spülen können.

War die erste Zigarette ein Genuss?

Nein, ein Genuss war sie absolut nicht. Ich musste extrem stark husten, hatte einen ekelhaften Geschmack im Mund, Dazu kamen dann auch noch Schwindelgefühle und da ich viel zu stolz war um die Zigarette wegzulegen, rauchte ich sie ganz alleine, Zug für Zug, auf. Mein Kreislauf gab mir aber sogleich die Quittung dafür, und ich musste mich auf den Boden legen um nicht wegzukippen.

Haben sie heimlich oder öffentlich geraucht?

Die ersten Monate habe ich natürlich heimlich geraucht, schließlich war ich erst 14 und ich dachte, meine Mutter würde mir den Kopf abreißen. Irgendwann bekam sie es allerdings mit und sagte nur, ich sollte zum Rauchen raus gehen und aufhören mein Zimmer vollzuqualmen. Sie war absolut nicht begeistert davon, wusste aber, dass sie mich nicht zwingen konnte aufzuhören. Mittlerweile ist das ganz anders, wir rauchen zusammen, teilen uns Tabak oder Zigarettenschachteln.

Haben sie jemals aufzuhören zu rauchen und wenn ja, wie oft?

Ich habe bisher 1 Mal versucht aufzuhören. Allerdings fehlte mir die Zigarette nach dem Essen oder in Stresssituationen oder einfach zwischendurch. Ich bekam ziemlich schlechte Laune und gab es auf aufzuhören, da ich auch keinen besonderen Anreiz und keine große Motivation hatte es zu lassen.

Welche Zigarettenmarke rauchen Sie oder haben sie geraucht?

Angefangen habe ich mit West und Marlboro. Später ging ich über zu Pall Mall, Lucky Strike, Prinz und zwischendurch, ganz selten, tat ich mir schwarze Krauser ohne Filter an, was ich aber schnell wieder sein ließ. Jetzt rauche ich nur noch Turbo Stopftabak und wenn ich mir ab und zu eine Schachtel hole, ausschließlich John Player.

Meine erste Zigarette

von Hans – ein Freund verführte ihn zum rauchen

Mit dem Rauchen hatte ich als Jugendlicher eigentlich so gar nichts im Sinn, obwohl ich dem Rauchen und Rauchern gegenüber nicht negativ eingestellt war. Im Gegenteil assoziierte ich damit positive Gefühle, weil meine Großeltern im selben Haus lebten wie wir und mein Großvater Kettenraucher war. Ich selbst wollte eigentlich nicht mit dem Rauchen anfangen, auch weil ich aus dem Unterricht in der Schule um die Gefahren des Rauchens wusste.

Dass ich kurz vor meinem 16. Geburtstag, also im Winter 1988 meine erste Zigarette geraucht habe, kam eher zufällig zu Stande: Ich ging mit meinem besten Freund vom Treffen unserer Jugendgruppe nach Hause. Er hatte drei ältere Geschwister und war deshalb mit den diversen legalen Genussmitteln eher in Berührung gekommen als ich. Er hatte eine Schachtel Zigaretten dabei und bedrängte mich so lange, bis ich tatsächlich eine Zigarette aus der Schachtel nahm, sie in den Mund steckte und anzündete.

Nach einem kurzen High war´s vorbei

Nachdem ich die ersten paar Züge tief inhaliert hatte, spürte ich eine leichte Übelkeit und das kurzzeitige Gefühl, dass die Welt um mich herum in Watte gepackt sei. Das Nikotin-High war schnell vorbei und in den nächsten Wochen rührte ich auch keine Zigarette mehr an. Allerdings spürte ich – anders als zuvor – ein Verlangen nach einer Zigarette, wenn ich in einem Café oder zu Hause den Rauch einer brennenden Zigarette roch. Dieses Verlangen war allerdings nicht allzu groß.

Regelmäßig rauchte ich erst, als jeder aus meiner Clique 16 geworden war und wir an den Wochenenden gemeinsam in die Disco gingen. Ende der 1980er Jahre war schließlich an ein Rauchverbot in Kneipen, Cafés und Discos noch nicht zu denken. Dass einige Freunde und ich zu Rauchern wurden, lag schlicht daran, dass wir cool sein und die Girls beeindrucken wollten. Auf eine feste Marke haben wir uns allerdings – bis heute – nicht festgelegt. Einer kaufte eine Schachtel „Marlboro“, einer eine Schachtel „Lucky Strike“, einer eine Schachtel „Camel“ und wir tauschten die Zigaretten durch.

Hinter dem Rücken der Eltern

Während ich beim Weggehen in der Öffentlichkeit rauchte, verheimlichte ich diese Tatsache vor meinen Eltern. Unter der Woche ließ ich außerdem mangels Gelegenheit komplett die Finger von den Zigaretten. Das änderte sich erst, als ich in die Oberstufe des Gymnasiums kam und der Stundenplan wegen unterrichtsfreier Stunden große Lücken aufwies. Wenn wir mehrere Freistunden am Stück hatten, gingen wir üblicherweise in der Stadt einen Kaffee trinken, wobei wir natürlich auch die eine oder andere Zigarette geraucht haben.

Erst als der nächste Winter kam und ich keine Lust mehr darauf hatte, heimlich nach draußen zu gehen, wenn ich eine rauchen wollte, kaufte ich mir einen Aschenbecher und teilte meinen Eltern mit, dass ich jetzt rauche. Nach einer kurzen Diskussion hatten wir uns darauf geeinigt, dass ich nur in meinem Zimmer rauche und das übrige Haus rauchfreie Zone bleiben sollte.

Ein konstanter Konsum

Etwa ab dem 20. Lebensjahr, mittlerweile arbeitete ich, hatte ich einen täglichen Konsum von ein bis zwei Schachteln Zigaretten erreicht, der bis heute unverändert ist. So lange ich in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis gearbeitet hatte, hatte ich ausschließlich mit rauchenden Kollegen zusammengearbeitet, sodass sich für mich nie die Frage gestellt hatte, ob ich den Konsum einschränken oder die Zahl der Zigaretten reduzieren sollte. Da ich aktuell als Freelancer ohne direkten Kundenkontakt in meinem Büro arbeite, muss ich auch hier auf niemanden Rücksicht nehmen.

Auch das Aufhören war für mich kein Thema, nachdem ich nach einer Weisheitszahn-Operation drei Tage lang nicht hatte rauchen dürfen, woraufhin ich das volle Programm an Entzugserscheinungen spürte. Abgeschreckt hat mich außerdem das Beispiel eines Bekannten: Er hatte das Aufhören mit Hilfe von Nikotinpflastern und -kaugummis versucht. Nach seinem gescheiterten Versuch hatte er mehr geraucht als je zuvor.

Eine Alternative gefunden?

Damit, dass ich nikotinabhängig bin und wohl für den Rest meines Lebens bleiben werde, habe ich mich abgefunden. Meine Partnerin hat mich allerdings vor einigen Monaten dazu gebracht, auf E-Zigaretten umzusteigen, damit ich beim Rauchen weniger Giftstoffe aufnehme. Ich denke aber darüber nach, allmählich auf leichtere Liquids mit weniger Nikotin umzusteigen.