E-Lites curv kommt auf den Markt

e-Lites curv

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E-Lites CURV kommt auf den Markt

Ab dem 01.Juli gibt’s eine neue E-Zigarette in den Läden: Die CURV.

Das an sich ist nicht wirklich etwas Besonderes; interessant ist der Hersteller, nämlich Japan Tobacco International, also einer der Big Player im Tabak-Business. Rückblickend wird dieser Tag deshalb ein Meilenstein in der Geschichte des Dampfens in Deutschland sein – denn die Curv ist die erste E-Zigarette, die ein „internationales Tabakunternehmen“ (so die Selbstbeschreibung) auf dem hiesigen Markt platziert.

Allerdings sind die Dinge nicht ganz so, wie sie scheinen. Die Curv kommt zwar aus dem Hause JTI und wurde von der dortigen Forschungs- und Entwicklungsabteilung mitentwickelt. Gleichzeitig ist es eine Kollaboration mit den Dampfprofis bei Zandera Ltd., einem der erfahrensten und erfolgreichsten europäischen E-Zigaretten Unternehmen.

Zandera wurde 2009 von den Engländern Adrian Everett und Mike Ryan gegründet; ihre Tabakzigaretten zum Verwechseln ähnlichen „E-Lites“ wurden zur beliebtesten Dampfmarke in Großbritannien. Erst Mitte 2014 kaufte JTI (Japan Tobacco Inc.) das Unternehmen auf, behielt aber die Geschäftsführung an Bord. Damit reihte sich der Hersteller von Benson & Hedges, Camel und Winston ein in die Reihe der Tabakmultis, die ihre schwindenden Zigarettenverkäufe mit dem Einstieg ins Dampfgeschäft zu kompensieren versuchen.

Wer also die neue Curv ausprobieren möchte, finanziert zwar eine Tabakfirma mit, genießt jedoch die technische Expertise eines E-Zigaretten Pioniers auf dem Gebiet der Einweg- und aufladbaren Cigalike.

 

Was kann die Curv?

E-Lites Curv

Quelle: obs/JTI Germany GmbH

Zunächst einmal: stylisch aussehen. Wer die E-Lites kennt, wird überrascht sein. Sehen diese bis aufs Detail aus wie herkömmliche Zigaretten, geht das Design der Curv einen anderen Weg. Daneben stehen schnelle, effektive Handhabung und Produktkomfort im Vordergrund. Die Curv ist eine Plug-and-Play E-Zigarette, die keinerlei Vorwissen bedarf.

Sie ist matt schwarz, oval geformt (daher der Name) und leuchtet grün statt rot – „in der JTI-Firmenfarbe“, wie das Unternehmen deutlich macht. Colour-Branding also – ein sicheres Zeichen, dass mit der Curv auch die Marketingsprache von Multi-Millionen-Dollar-Konzernen Einzug in den Dampfmarkt hält.

Swiss Made E-Liquid – aus dem Land des Nikotinverbots

Das verwendete E-Liquid wird offensichtlich unter kontrollierten Bedingungen in der Schweiz hergestellt. Auf der englischen Webseite wird dieses „Swiss-Made E-Liquid“ als klares Qualitätsmerkmal präsentiert. Ob das beim hiesigen Käufer funktioniert, erwarte ich mit Neugier.

Bisher hat sich die Schweiz nicht mehr und nicht weniger mit der Produktion exzellenten Liquids hervorgetan als etwa Deutschland oder England. Und: Noch dürfen in der Schweiz keine nikotinhaltigen Liquids verkauft werden. Insofern versteckt sich hier also eine kleine Ironie des konsumistischen Schicksals.

Das Liquid kommt fertig abgefüllt in Patronen zum sekundenschnellen Aufstecken und Auswechseln, den sogenannten E-Tips. Sie werden per „One Click E-Tip System“ ausgetauscht. Momentan stehen zwei Geschmacksrichtungen zur Auswahl: Regular und Menthol, wobei Regular für Tabakaroma steht – eine Tatsache, die mir erst auf Nachfragen hin klar wurde.

Ein bisschen merkwürdig ist: Das komplette Pressematerial sowie alle Online-Veröffentlichungen geben keinerlei Auskunft über die Nikotinstärke der Liquids. Ein Anruf bei der Presseabteilung hilft allerdings weiter: Die Regular-Liquids enthalten 24 mg/ml, das Menthol-Aroma 16 mg/ml. Damit sind die Regular-Kartuschen erstaunlicherweise nicht post-TPD tauglich, denn die neue EU-Tabakrichtlinie sieht in Artikel 20 3b) vor, dass „die nikotinhaltige Flüssigkeit (in Kartuschen) einen Nikotingehalt von höchstens 20 mg/ml hat.“

Aufladen leicht gemacht

Wenn das LED an der E-Zigaretten-Spitze mehrmals hintereinander schnell grün blinkt, wird die Curv einfach nach unten auf das Ladegerät aufgesetzt. Ein Auflade-Kontakt befindet sich in der Mitte der LED, weitere rechts und links von der LED. Dieses kann per USB überall dort eingesteckt werden, wo es einen entsprechenden Anschluss gibt. In zweieinhalb Stunden ist die Curv voll aufgeladen – Charge+GO USB System nennt sich dieses Verfahren.

Bei durchschnittlich intensiver Nutzung soll der Akku für mindestens 250 Züge von je drei Sekunden halten und damit genau einen E-Tip durchgehend versorgen.

Für wen ist die Curv gemacht?

 e-Lites Curv Webseite
Ganz klar für Raucher auf der Suche nach einem handlichen, eleganten Einstiegsprodukt in die Welt des Dampfens. Allerdings zielt das Unternehmen zumindest in seiner Kommunikation nicht auf Konsumenten, die nach einem geeigneten Produkt für einen kompletten Umstieg auf die E-Zigarette Ausschau halten.

Jens Hermes-Cédileau, als Emerging Products Director bei JTI verantwortlich für den Markteintritt der Curv, formuliert es so : „Mit E-Lites Curv bietet JTI eine Alternative für Situationen, in denen man nicht auf Genuss, aber auf das klassische Rauchen verzichten möchte.“

Das bedeutet auf den ersten Blick: Hier geht es um Nikotingenuss an Orten, wo Rachen nicht gestattet ist – nicht um das Sprungbrett in ein tabakfreies Leben. Das wäre für eine Tabakfirma ja auch eine gewagte Aussage. Es ist für Big Tobacco fast unmöglich, ein alternatives Nikotinprodukt auf den Markt zu bringen und es nicht für den Dual Use zu bewerben. Alles andere wäre ein ökonomisches Eigentor und eine Kannibalisierung des eigenen Kerngeschäftes.

Die Beschränkung auf die zwei am herkömmlichen Tabakkonsum ausgerichteten Aromaklassiker spricht ebenfalls dafür – wobei JTI im Gespräch nicht ausgeschlossen hat, das weitere Geschmacksrichtungen kommen könnten. Auch hier leistet jede Tabakfirma einen Drahtseilakt, ist doch bekannt, dass es meist genau die ersten Erfahrungen mit Nicht-Tabakaromen sind, die überzeugte Raucher zu Vollzeit-Dampfern werden lassen.

Das alles heißt aber nicht, dass die Curv vom Käufer nicht für den Beginn eines dauerhaften Einstiegs ins Dampfen genutzt werden könnte – denn was der Konsument mit einem Produkt macht, ist ja schließlich Privatsache.

Intelligent zusammengestellte Produkt-Pakete

 Produktpalette e-Lites Curv
Hierfür stehen eine Reihe von Produkten zur Verfügung, alle inklusive wiederaufladbarem Akku – eine Einweg E-Zigarette ist die Curv nicht, was, wie das Unternehmen betont, auch der Umweltschonung dienen soll.

Absolute Neulinge, die die Curv zunächst mal nur beschnuppern und gelegentlich nutzen wollen, bekommen ein „Instant Use Produkt“ für die unverbindliche Preisempfehlung von 6,90 Euro. Diese E-Zigarette To-Go beinhaltet eine Curv sowie einen wieder aufladbaren Akku und eine Liquid-Patrone im Aroma „Regular“.

Das Full Kit, mit 13,90 Euro bepreist, enthält neben einer kompletten Curv eine zusätzliche Liquid Patrone plus einen USB Charger zur Akkuaufladung. Natürlich ist der USB Charger auch separat erhältlich, für unverbindlich empfohlene 4,90 Euro.

Die sogenannten E-Tips sind außerdem im Doppelpack in den Geschmacksrichtungen Regular und Menthol erhältlich (UVP 5,– Euro). Durch letztere macht JTI natürlich das wirkliche Geld; die E-Tips sind die Verbrauchsmaterialien, die auch nur exklusiv vom Unternehmen bezogen werden können und den Käufer zu einem treuen Nutzer machen. Das ist vielleicht nicht elegant, aber legitim – dafür bekommen Konsumenten ein 100% Gebrauchsanweisungen-freies Convenience-Produkt, was halt einfach: funktioniert.

Politische Stellungnahme wird gleich mitgeliefert – ein Novum

Interessanterweise fügt JTI seinem Press-Kit ein eigenes Dokument zur „Regulierungsdiskussion bei“, in dem das Unternehmen so Stellung bezieht (was ich an dieser Stelle unkommentiert stehen lasse):

Können Sie die Sorgen verstehen, wenn man hinter dem Engagement von Tabakherstellern im Bereich E-Zigarette eine bestimmte Agenda vermutet?

Unser Engagement ist eine Antwort auf geänderte Konsumentenerwartungen. Wir möchten unseren Marktanteil weiter auszubauen, und E-Zigaretten sind eine wertvolle Ergänzung unseres Produktportfolios.

Dies ist auch von Vorteil für die weitere Entwicklung der E-Zigarettenindustrie – das Engagement eines globalen Tabakherstellers in dieser Industrie spielt eine entscheidende Rolle, gerade wenn es um Expertise, Ressourcen und Kapazitäten geht – wie in den Bereichen Produktion, Vertrieb und Forschung & Entwicklung. Da Konkurrenz das Geschäft belebt und zu verstärkter Innovation und zur Entwicklung fortschrittlicherer Produkte führt, sollten – im Interesse des Konsumenten – Regulierungen diese Dynamik nicht unnötig behindern.

Wie ist die Position von JTI in Bezug auf Regulierungen im Bereich der E-Zigaretten?

JTI unterstützt eine verantwortungsvolle und angemessene Regulierung von E-Zigaretten. Sie sollten wie Konsumgüter für Erwachsene reguliert werden. Erwachsene Konsumenten sollten umfassend informiert werden und dann frei sein in der Entscheidung, ob sie eine E-Zigarette nutzen wollen oder nicht. Alle erhältlichen E-Zigaretten müssen den Regulierungen hinsichtlich elektronischer Sicherheit und Produktsicherheit entsprechen. Regulierung sollte auch effektiv dazu beitragen, dass E-Zigaretten nicht in die Hände von Kindern gelangen sowie gewährleisten, dass erwachsene Nutzer über mögliche Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung entsprechend hingewiesen werden.

Sollten E-Zigaretten besteuert werden?

JTI kann ein mögliches Interesse des Gesetzgebers an einer Besteuerung von E-Zigaretten nachvollziehen. Da es noch nicht sehr viele zuverlässige Daten über die Größe des E-Zigarettenmarktes und seine voraussichtliche Entwicklung gibt, sehen wir eine weitere Erforschung der Kapazitäten dieses Marktes für die Generierung von Einnahmen als sinnvoll an. Die Kernfrage ist, was der Konsument noch als angemessene Besteuerung empfindet und bereit ist zu zahlen – ein Ausweichen auf illegale Märkte ist unbedingt zu verhindern.

Daher empfehlen wir eine vorsichtige Annäherung an eine angemessene steuerliche Behandlung von E-Zigaretten. Diese sollte sich nach unserer Auffassung auf eine eindeutig definierte steuerliche Grundlage beziehen. Wir denken an eine spezifische Steuer, die sich auf das Volumen des Nikotins innerhalb der Liquids bezieht. Dieser Ansatz könnte auf jede Art von elektronischen Zigaretten angewendet werden.

Ob übrigens auch die anderen E-Lites Produkte auf den deutschen Markt kommen, macht JTI von der Entwicklung der Curve abhängig. Wie diese nun tatsächlich schmeckt, werde wir Euch in Kürze mitteilen können – ein Testpaket ist schon auf dem Weg zu uns. Kaufen kann man die  e-Lites Curv hier.

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1 Kommentar
  1. Sabine Müller sagte:

    Ich kann mittlerweile nur von dem Produkt abraten. Bei jeden zweiten Nachfüller kommt das Liquid oben raus wenn man daran zieht oder die Nachfüller funktionieren erst gar nicht. Bei schriftlicher Kontaktaufnahme keine Reaktion. In der Anschaffung billig aber überflüssig. Ich kaufe mir jetzt ein besseres Produkt und im Bekanntenkreis von diesem Produkt abraten.

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